Formel 1 News: Fazit nach Tag eins der Testfahrten in Bahrain

Schumacher & Vettel mit Stotter-Auftakt - "kleiner Gremlin" ärgert Mercedes

Von Elisabeth Lastovka

Der erste Testtag in Bahrain ist zu Ende. Sky Kommentator Sascha Roos zieht ein Fazit - und zeigt die besten Szenen (Videolänge: 3:05 Min.)

Die Aufregung und Spannung war groß. Wochenlang fieberten die Formel-1-Fahrer um Mick Schumacher, Sebastian Vettel, Lewis Hamilton & Co. den ersten Testfahrten in Bahrain entgegen. Doch eben diese drei Fahrer hatten an Tag eins das Glück nicht auf ihrer Seite. Zum Rundenkönig mit Bestzeit krönte sich Max Verstappen.

Um Punkt acht Uhr deutscher Zeit fuhren die ersten Formel-1-Piloten ihre Autos auf die Strecke in Sakhir. Voller Vorfreude und Spannung wurden die ersten Testfahrten erwartet, die aufgrund der Coronapandemie nicht wie gewohnt in Barcelona, sondern in Bahrain stattfinden.

In zwei Wochen wird dann genau auf dieser Strecke der erste Grand Prix der Saison 2021 eingeläutet (live und exklusiv auf Sky Sport F1). Perfekte Aussichten für die Fahrer, um die Autos an diesem Wochenende einzustellen und möglichst viele Runden in den neuen Boliden zu fahren.

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Besonderes Augenmerk wurde auf Mick Schumachers Haas-Debüt gelegt. Auch der Heppenheimer Sebastian Vettel fährt nach vier Jahren bei Ferrari nun in Grün bei Aston Martin. Gespannt war man auch auf den siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton, der erst wenige Wochen vor dem Saisonstart einen neuen Ein-Jahres-Vertrag bei Mercedes unterschrieb.

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Hydraulikprobleme stoppen Schumacher

Für Debütant Schumacher war der Testtag jedoch schneller vorbei als geplant. Wegen Hydraulikproblemen schaffte der 21-Jährige in Bahrain nur ganze 15 Runden. Dennoch trübte die geringe Fahrzeit nicht die Laune des Sohns von F1-Legende Michael Schumacher.

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Unter der Maske ließ sich beim Interview am Sky Mikro ein breites Grinsen erahnen: "Es hat Spaß gemacht, aber leider hatten wir ein Problem. Das hat Zeit gebraucht. Aber es war mega, mit dem Team zusammenzuarbeiten." Die Zeit, die er aufgrund des Hydraulikproblems nicht fahren konnte, habe er genutzt, "um auf die anderen zu schauen".

3029 Tage nach dem letzten Rennen seines berühmten Vaters ist das Kürzel "MSC" also zurück. Dabei spielten Rundenzeiten am ersten Testtag (noch) keine Rolle. Es ging vor allem darum, ein Gefühl für das Auto zu bekommen. Schumachers Teamkollege Nikita Mazepin konnte bei der Nachmittagssession 69 Runden drehen und etwas mehr Fahrpraxis - inklusive eines Drehers - sammeln.

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Für die Saison ist jedoch für Mick Schumacher das "Wichtigste, dass er schneller ist als sein Teamkollege Mazepin", zieht Sky Kommentator Sascha Roos am Ende des Testtages ein erstes Zwischenfazit.

Vettel voller Elan, aber mit wenigen Runden

An den neuen Look von Sebastian Vettel müssen sich Formel-1-Fans auch erst noch gewöhnen: Aus Ferrari-Rot wurde Aston-Martin-Grün. Jedoch zeigte sich der viermalige Weltmeister sehr viel fröhlicher, entspannter und angriffslustiger als im vergangenen, verkorksten Jahr bei der Scuderia.

"Es war sehr interessant. Die Bedingungen waren schwer, da die Autos rutschen, aber ich habe sehr viel lernen können und es gibt noch viele Dinge, an die ich mich an diesem Auto gewöhnen muss", erklärte Vettel nach der Vormittags-Einheit. Starker Wind und Sand auf der Fahrbahn erschwerten dabei die Tests am Vormittag als auch am Nachmittag.

"Aber es hat Spaß gemacht", resümierte Vettel nach den ersten Runden. Auch er musste eine Zwangspause einlegen, als an dem Auto gefeilt wurde und kam letztlich auf knapp über 50 Runden. Danach übernahm Teamkollege Lance Stroll.

"Die Lenkung und das Bremsen sind etwas anders. Schließlich ist Vettel noch nie einen Mercedes-Motor gefahren", so Roos. "Das sah schon ziemlich gut aus mit seinem neuen Dienstfahrzeug. Hier wird in den nächsten Tagen sicher noch ein bisschen mehr erwartet."

Mercedes überraschend schwach

Wer überraschenderweise überhaupt keine PS auf die Strecke brachte, war Mercedes. Der Konstrukteursweltmeister verbrachte fast den ganzen Vormittag damit, das Auto von Valterri Bottas zu reparieren und das Getriebe zu wechseln. Lediglich sechs Umläufe schaffte der Finne. Weltmeister Lewis Hamilton drehte am Nachmittag zwar 42 Runden, hatte aber mit fehlendem Grip zu kämpfen und musste immer wieder in die Box zurück.

"Wenn wir noch mehr Probleme haben, wird es an nur drei Tagen schwer", analysierte Teamchef Toto Wolff bereits zur Mittagspause. "Wir wissen noch nicht genau, was los ist. Es ist wahrscheinlich ein kleiner Gremlin", sagte er am Sky Mikro.

Mercedes hat also Nachholbedarf und kann den Freitag als "gebrauchten Tag" ablegen. "Hamilton selbst zeigte ungewohnte Schwächen, verbremste sich oft und bekam keine ordentliche Runde hin. Er war weit von der Idealzeit entfernt, die Max Verstappen gesetzt hatte", analysierte Roos.

Red Bull will am Mercedes-Thron rütteln

Verstappen und Red Bull zeigten bereits ihre Ambitionen, am Mercedes-Thron zu rütteln. Ohne technische Probleme absolvierte der Niederländer ganze 138 Runden und setzte die Bestzeit. Teamchef Marko ließ bereits bei ServusTV mit einer Kampfansage aufhorchen: "Wir gehen so gut vorbereitet wie noch nie in den letzten sieben Jahren in die Saison. Unser Ziel ist: Wir wollen die WM!"

Red Bull scheint diesen Worten direkt Taten folgen zu lassen. Am Samstag können sich Verstappen & Co. erneut in Bahrain beweisen (ab 8 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport F1).

Dann greifen die am Freitag etwas glücklosen Schumacher, Vettel und Hamilton sicher auch wieder ins Geschehen ein.

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