Der Kampf um die Weltmeisterschaft in der Formel 1 zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen könnte enger kaum sein. Zwei Rennen vor Schluss trennen die beiden nur acht Punkte. Doch den wohl entscheidenden Trumpf hat Mercedes auf seiner Seite!
Lewis Hamilton feiert beim F1-Premieren-Grand-Prix in Katar einen souveränen und über die gesamte Renndistanz ungefährdeten Sieg und verringert so den Rückstand in der WM-Wertung auf den Führenden Max Verstappen auf lediglich acht Punkte. Das in Brasilien erlangte Momentum bleibt also auf Seiten der Silberpfeile.
Hamilton betont: "Wir haben diese Punkte gebraucht"
Dementsprechend zufrieden und teilweise auch erleichtert zeigt sich Hamilton nach dem Rennen am Sky Mikrofon: "Ich bin allein vorne weggefahren. Wir haben diese Punkte gebraucht, es war ein super Job vom Team. Das Auto war super und die Boxenstopps liefen glatt."
Und weiter: "Die letzten zwei Wochen waren fantastisch. Wir haben allerdings keine Zeit zum Feiern, nächste Woche geht es bereits weiter. Es gilt, cool und konzentriert zu bleiben. Ich verspüre derzeit nicht so viele Emotionen außer, dass ich getrieben bin. Es ist gut und wichtig, in den letzten beiden Rennen so viele Punkte geholt zu haben. Die letzten zwei Wochen waren fantastisch."
Alleine in Brasilien und nun in Katar machte Hamilton im Titelkampf elf Punkte auf Konkurrent Verstappen gut. Hält diese Tendenz an, darf sich der Brite auch in diesem Jahr wieder Formel-1-Weltmeister nennen - zum bereits achten Mal in seiner Karriere, womit er alleiniger Rekordchampion wäre.
Wolff kündigt Rückkehr der "Granate" an
Dass ihm das gelingen könnte, erscheint spätestens nach dem Katar-GP sehr gut möglich. Denn bereits am Samstag wurde bekannt, dass Hamilton - anders wie in Brasilien - nicht mit dem neuen Mercedes-Wunder-Motor unterwegs ist, sondern mit einem älteren bereits eingesetzten Aggregat fährt. Doch auch mit diesem ließ der Weltmeister der Konkurrenz keine Chance. Mercedes hat es im Saisonendspurt verstanden, alle wichtigen Komponenten - Motor, Aerodynamik, Reifenmanegement - in die Spur zu bekommen und so das Momentum im WM-Kampf auf seine Seite zu ziehen.
Für die letzten beiden Saisonrennen dürfte sich daran wohl wenig ändern, denn Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff kündigte mit breiter Brust eine Änderung für die verbliebenen Grands Prix an, die sich als wichtiger Trumpf im WM-Kampf entpuppen wird: "Die richtige Granate kommt jetzt wieder rein", erklärt Wolff und verrät damit, dass Hamilton in Saudi-Arabien und Abu Dhabi wieder mit dem sensationellen Motor aus Brasilien - mit dem er über das gesamte Wochenende 25 Plätze gut gemacht hat - fahren wird. "Wir haben uns dieses Feuer für die letzten beiden Rennen aufbehalten", verkündet Wolff mit einem Grinsen.
Während man bei Mercedes also mit viel Vorfreude auf die anstehenden Aufgaben blickt, herrscht bei Red Bull ein Mix aus Ärger und Durchhalteparolen.
Ärger bei Red Bull wegen Verstappen-Strafe
Ärger, weil Verstappen im Vorfeld des Rennens in Doha mit einer Strafe von fünf Plätzen belegt wurde und so keinerlei Siegchancen hatte. Im Qualifying hatte der Niederländer in seiner letzten Runde trotz Doppel-Gelb nicht verlangsamt und wurde daraufhin am Sonntagmittag zu den Stewards gebeten. Am Ende setzte es die besonders in dieser WM-Phase empfindliche Konsequenz.
"Im digitalen Zeitalter hat er alles auf dem Display. Am Display war nichts. Und dann kam die Meldung vom Rennleiter Michael Masi, dass es ok ist. Und plötzlich wird mittelalterlich mit Flaggen - noch dazu von einem Ungeübten - geschwenkt", ärgert sich Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko am Sky Mikrofon. "Gleichzeitig hat der Max das grüne Licht gesehen. In dieser Situation dachte er, das grüne Licht ist für ihn, nur das war für die Ampel. Es war einfach eine unglückliche Situation und meiner Meinung nach hätte keiner der Fahrer bestraft werden dürfen."
Red Bull unter Sieg-Druck
Letztendlich fuhr der WM-Führende dennoch auf Platz zwei und betrieb so "optimale Schadensbegrenzung." Red Bull ist allerdings auch klar, dass man für die letzten Rennen nun unter Druck steht. "Wir müssen ein Rennen gewinnen. Nachdem wir hier und in Brasilien unsere Erwartungen nicht erfüllen konnten, müssen wir in Dschidda einen besseren Job machen."
Doch wirklich viel spricht auch beim GP von Saudi-Arabien (Sonntag, 5.12 ab 17:00 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) nicht für das Team um Verstappen. Der Kurs in Saudi-Arabien dürfte ähnlich wie Katar dem Mercedes besser liegen - zumal Hamilton dann auch noch eine größere Motor-Power haben wird.
Doch trotz der offensichtlichen Mercedes-Übermacht in Dschidda, muss erwähnt werden, dass Verstappen dennoch einen WM-Matchball haben wird. Sollte der Niederländer nämlich 18 Punkte auf Hamilton gut machen, wäre Verstappen der WM-Titel nicht mehr zu nehmen.
Punktgleich ins letzte Rennen in Abu Dhabi?
Wenn jedoch alles "normal" läuft, dürfte Hamilton (1.) am Ende in Saudi-Arabien vor Verstappen (2.) landen und sich womöglich auch den Extra-Punkt für die schnellste Runde sichern. Tritt dies ein, käme es für jeden neutralen Formel-1-Fan zur Traumkonstellation.
Beide WM-Aspiranten würden punktgleich ins letzte Rennen in Abu Dhabi (Sonntag, 12.12. ab 12:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport F1) gehen. Ein schöneres und spannenderes Szenario könnte man sich doch gar nicht vorstellen ...
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