Es war eine von vielen spektakulären und riskanten Szenen des Baku-Rennens am vergangenen Wochenende. Beim letzten Überholmanöver versuchte Mazepin seinen Teamkollegen Schumacher am Überholen zu hindern und erhielt für diese waghalsige Aktion jede Menge Kritik.
"Was zur Hölle war das? Ehrlich! Ernsthaft! Will er uns umbringen?", wetterte Haas-Pilot Mick Schumacher im Teamradio, nachdem er am vergangenen Sonntag die Ziellinie überquerte. "Er" war Nikita Mazepin, Schumachers Teamkollege, der nur wenige Meter zuvor ein waghalsiges Manöver ablieferte.
Kurz vor überqueren der Ziellinie versuchte Schumacher Mazepin zu überholen, der zuckte jedoch nochmal mit seinem Auto nach rechts und drängte damit Schumacher in Richtung Leitplanke - lebensgefährlich bei Tempo 300.
"Man kann nicht drauf herumhacken"
Der emotionale Ausbruch Schumachers war neu für die Formel-1-Fans. Bisher kannte man den Rookie nur ruhig und höflich. Nun zeigte er, dass er auch laut kann. Mittlerweile sei der Zwist jedoch geklärt, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner gegenüber RTL.
"Nikita hat sich entschuldigt", so Steiner. Mazepin wollte sein Fehlverhalten aber wohl zuerst nicht einsehen, erklärt der Südtiroler. "Bevor er die Videoaufnahmen gesehen hat, hat er es anders gesehen. Das war eine Fehleinschätzung." Doch nun sei die Sache durch: "Wenn ein Verständnis da ist, dann muss man es gehen lassen. Man kann nicht drauf herumhacken. Sonst wird das nie verarbeitet."
Vorerst keine Konsequenzen
Steiner habe beiden Fahrern in einem Gespräch erklärt, welche Konsequenzen diese Manöver haben könnten. "Solche Sachen muss man vermeiden. Geht so etwas schief, geht es ordentlich schief", so Steiner.
Mazepin, der in der Formel 1 schon öfter durch rücksichtsloses Fahrverhalten auffiel, braucht aber wahrscheinlich keine Strafe seitens der FIA befürchten. Auch seitens des Teams werde es erstmal keine Konsequenzen geben. "Ich kann ihm nicht bei jeder Situation im Rennen, im Training oder im Qualifying sagen, was er jetzt zu tun hat. Das muss er irgendwann selbst lernen", so Steiner.