Sebastian Vettel überzeugt beim Grand-Prix in Imola und fährt zum ersten Mal in dieser Saison in die Punkte. Die Probleme beim Aston Martin bleiben aber.
Sebastian Vettel strahlte nach dem Großen Preis der Emilia Romagna so fröhlich wie lange nicht. Der achte Platz fühlte sich für den Aston Martin-Pilot nach seinem desaströsen Saisonstart - Vettel verpasste die ersten beiden Rennen aufgrund einer Corona-Erkrankung, das Debüt in Australien war ein Desaster - an wie ein Sieg. "Das Auto auf einen Platz zu stellen, wo es eigentlich nicht hingehört, fühlt sich natürlich gut an. Es ist der achte Platz aber - und da muss man ehrlich sein - für uns fühlt es sich an wie ein Sieg", sagte der Heppenheimer anschließend bei Sky.
Auch Sky Experte Ralf Schumacher fand für Vettel lobende Worte: "Wenn Sebastian den Unterschied machen kann, ist er da. Er hatte ein schweres Wochenende und ein schweres Jahr. Melbourne war auch alles andere als gut. In Imola hat er es aber gut gemacht. Wenn es schwierig wird, dann ist er da und er kann aus dem Aston Martin das beste herausholen."
Strategie von Aston Martin geht auf
Von Startplatz 13 raste der vierfache Weltmeister auf zu Beginn noch nasser Strecke auf Rang acht nach vorne und holte damit vier WM-Punkte, die ersten für den Heppenheimer und sein Team in diesem Jahr. Auch Teamkollege Lance Stroll konnte mit seinem zehnten Platz einen Punkt aus Imola mitnehmen.
Vettels Strategie ging auf - und wie. In Runde 18 war er als zweiter Fahrer nach Daniel Ricciardo zum Wechsel von Intermediate auf Medium in die Box gekommen, was sich als Coup herausstellen sollte. Plötzlich fand sich Vettel auf Position sieben wieder. "Eigentlich hätte ich gerne schon ein, zwei Runden vorher gewechselt", meinte Vettel. "Vielleicht hätten wir dann noch weiter nach vorne gelangen können."
Vettel fuhr sofort konkurrenzfähige Zeiten. "Unter solchen Bedingungen kannst du halt den Unterschied machen, wenn du die Reifen rasch auf Temperatur kriegst", erklärte Vettel. Anschließend sei es nur noch darum gegangen, "die schnelleren Autos hinter uns zu halten", so der Ex-Champion. Er habe sich die Medium-Reifen gut eingeteilt. "Ich war mir nicht sicher, ob es sich ausgehen würde, aber es hat gereicht."
Vettel: Schwung mitnehmen
"Diesen Schwung", sagte Vettel, "müssen wir nutzen, damit es in die richtige Richtung geht, denn die nächsten Rennen werden hart." Doch bei aller Euphorie um das gute Auftreten in Imola, hielt der 34-Jährige fest: "Das Auto ist immer noch schwierig zu fahren, selbst auf den Geraden. Man sieht es anhand der Onboard-Aufnahmen. Da muss man schon konzentriert bleiben. Mit unserem Auto musst du auf den Geraden hellwach sein, sonst kannst du abfliegen."
Tatsächlich überdeckt der achte Platz ein wenig die Probleme des Autos. Im Trockenen - und bei diesen Bedingungen wird in der Formel 1 meistens gefahren - ist Aston Martin weit von regelmäßigen Top-Ten-Resultaten entfernt. Bei trockener Strecke wurde er am Samstag im Sprint gnadenlos nach hinten durchgereicht.
Schumacher geht von Eintagsfliege aus
Die nächste Chance auf Punkte bietet sich Vettel nun beim Miami GP in zwei Wochen. "Ich gehe davon aus, dass Imola erst einmal eine Eintagsfliege war. In Miami erwarte ich den Aston Martin nicht so gut", blickt Schumacher in seiner Sky Kolumne auf das nächste Rennen voraus. Doch wer weiß, vielleicht kann Vettel mit seiner ganzen Erfahrung und Klasse auch bei der Premiere in Miami wieder für eine Überraschung sorgen.
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