Der GP von Österreich ist schon wieder passé, Zeit für Sky Experte Timo Glock das Rennwochenende in Spielberg noch einmal Revue passieren zu lassen. In der Formel-1-Analyse bei Sky Sport News spricht er unter anderem über die Dominanz von Max Verstappen und Red Bull sowie über die Zeitstrafe an Lando Norris.
Und wieder ist ein Rennwochenende in der Forme 1 vorbei, beim GP von Österreich feierte Red-Bull-Pilot Max Verstappen den dritten Sieg in Folge und konnte seine Führung in der WM-Fahrerwertung auf 32 Punkte Vorsprung ausbauen.
Für Sky Experte Timo Glock ist diese Differenz aber noch lange kein Grund, den Mercedes-Fahrer und amtierenden Weltmeister Lewis Hamilton jetzt schon als Titelträger abzuschreiben: "Ihn darf man nicht abschreiben, da muss man vorsichtig sein. Hamilton und Mercedes werden sich auf keinen Fall so schnell geschlagen geben - auch wenn das momentan sehr dominant ist, was Verstappen und Red Bull gerade zeigen."
Glock: Verstappen der "absolut dominierende Mann"
Der ehemalige Formel-1-Fahrer ist sich sicher: "Wenn Verstappen und Red Bull es schaffen, diesen Vorsprung die nächsten zwei bis drei Rennen auszubauen, dann ist die Chance auf den Titel definitiv da." Für Glock sei der Niederländer am Red-Bull-Ring der absolut dominierende Mann gewesen, der verdient beide Rennen in Österreich gewonnen hat.
Für Aufregung sorgte beim GP in Österreich derweil die umstrittene Zeitstrafe für den Drittplatzierten Lando Norris. Nach 71 Runden fuhr er hinter Valtteri Bottas ins Ziel, doch völlig zufrieden war der McLaren-Pilot damit nicht. Denn den Platz gegen Bottas verlor der junge Brite nur aufgrund einer umstrittenen Zeitstrafe, die Norris nach einem Zweikampf mit Sergio Perez zu Beginn des Rennens erhalten hatte. Norris musste die Strafe während seines Boxenstopps absitzen.
Für Mercedes-Boss Toto Wolff, McLaren-Teamchef Seidl und Sky Experte Ralf Schumacher seien zahlreiche Situationen am Wochenende zu hart beurteilt und deshalb zu unrecht bestraft worden. "Das war hartes Racing, aber absolut fair", erklärte Schumacher zum Norris/Perez-Duell.
Glock: Andersrum hätte Norris auch am Funk geschrien
Auch Glock hat eine klare Meinung dazu: "Ich finde, dass man den Platz lassen muss. In der Formel 1 ist es eh schon schwer zu überholen. Es sollte dementsprechend fair sein, sowohl innen als auch außen zu überholen. Es gibt keine Regel, die besagt, dass man Außen in der Formel 1 nicht überholen kann. Derjenige, der es versucht, weiß in welche gefährliche Situation er sich begibt. In meinen Augen sollte man fairerweise dem Kontrahenten den Platz lassen, damit er die Chance hat, zu überholen."
Er sei sich sicher, wenn der Norris/Perez-Zweikampf andersherum gewesen wäre, hätte der McLaren-Fahrer auch am Funk geschrien. "Norris weiß, dass er angegriffen wird. Dementsprechend muss man da auch als Fahrer agieren und den anderen Überholen lassen. Derjenige, der in dieser Situation ist, argumentiert natürlich immer für sich. Wenn man ans Racing und an die Show denkt und wir guten Sport bieten wollen, muss man dem Kontrahenten dementsprechend Platz lassen und nicht egoistisch sagen: 'Ich drücke ihn von der Strecke runter'."
Norris selbst hatte den Versuch von Perez als "einfach ein bisschen dumm" bewertet. Er ist das Risiko eingegangen, nicht ich. Er hat sich selbst in Kies befördert. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es mein Fehler war", stellte Norris klar.