Nikita Mazepin behält sich rechtliche Schritte gegen seinen Rauswurf beim Formel-1-Team Haas vor. "Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten", sagte der 23-jährige Russe am Mittwoch bei einer Medienrunde.
Mazepin stellte zugleich klar: "Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will. Die Formel 1 ist ein gefährlicher Sport. Man muss sich auf die Leute verlassen können, mit denen man arbeitet. Dieses Vertrauen
habe ich nicht mehr." Zu seiner Vertragsauflösung meinte der Moskauer: "Natürlich denke ich, dass das nicht fair ist."
Einen Tag vor Beginn der abschließenden Testfahrten in Bahrain saß der 23-Jährige in Moskau und legte in einem einstündigen Video-Meeting seine Sicht der Dinge dar. "Wollen wir, dass der Sport bloß eine weitere Bühne für Proteste und politische Debatten wird?", fragte Mazepin zu Beginn und wagte den Vergleich mit den Olympia-Boykotten der 80er-Jahre: "Oder ist der Sport eine Chance, Menschen in schwierigsten Zeiten zu verbinden?"
Mazepin schießt gegen Schumacher und Steiner
Mit dem Miteinander war es dann schnell vorbei. Es folgte ein Rundumschlag gegen seine Ex-Gefährten. Auch seinen früheren Teamkollegen Schumacher traf es. Einige Fahrer wie George Russell, Valtteri Bottas oder Charles Leclerc hätten ihm aufmunternde Nachrichten geschickt. Von Schumacher habe er dagegen nichts gehört. "In Situationen wie diesen zeigt sich dein wahres Ich", sagte Mazepin, der zum Deutschen in der gemeinsamen Saison 2021 ein gespaltenes Verhältnis gepflegt hatte.
Noch größer ist der Ärger über Günther Steiner. Dem Teamchef warf Mazepin Unaufrichtigkeit vor. Auf Steiners Wort habe man sich stets "zu 110 Prozent verlassen können", sagte Mazepin. Von seiner Kündigung habe er dann aber ohne Vorwarnung mit Veröffentlichung der Entscheidung am vergangenen Samstag erfahren. Kontakt zu Steiner habe seitdem nicht mehr bestanden.
Sponsor fordert "sofortige Rückerstattung"
Das Haas-Team, bei dem Mick Schumacher der zweite Stammpilot ist, hatte nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am Samstag die Trennung von Nikita Mazepin und vom russischen Titelsponsor Uralkali verkündet. Bei dem Bergbauunternehmen ist Mazepins Vater Dmitri Miteigentümer.
Uralkali fordert unterdessen die "sofortige Rückerstattung der von Haas erhaltenen Beträge" für diese Saison. Das Unternehmen will nach eigener Aussage "seine Interessen im Rahmen der geltenden rechtlichen Verfahren" schützen. Die Rückerstattung soll in eine gemeinsame Stiftung mit Nikita Mazepin einfließen. "We Compete As One" will Top-Athleten unterstützen, die aus politischen Gründen, "die außerhalb ihrer Kontrolle liegen", nicht mehr auf höchstem Niveau starten dürfen. "Unsere Tür steht jedem offen."
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