Red-Bull-Pilot Sergio Perez hat den Großen Preis von Monaco gewonnen und damit die bisherige Dominanz von Weltmeister Max Verstappen und Charles Leclerc gebrochen.
Charles Leclerc und seine Heimat Monaco - das passt zumindest in einem Rennwagen weiterhin nicht zusammen: Der Ferrari-Pilot wurde beim Großen Preis im Fürstentum Opfer des Regens sowie kapitaler Strategiefehler seiner Crew und belegte nur Rang vier. Zumindest, das allerdings dürfte lediglich ein schwacher Trost sein für den WM-Kandidaten, erreichte er auf "seinen" Straßen erstmals das Ziel.
Den Sieg in dem chaotischen Rennen, das nach 64 Runden wegen Erreichens des Zeitlimits abgebrochen wurde, holte sich Red-Bull-Pilot Sergio Perez. Zweiter wurde Leclercs Teamkollege Carlos Sainz vor Weltmeister Max Verstappen im zweiten Red Bull. Der Titelverteidiger aus den Niederlanden baute damit trotz eines persönlich mäßigen Wochenendes seine WM-Führung gegenüber Leclerc auf neun Punkte aus.
Schumacher mit heftigem Crash
Mick Schumacher flog in der 27. Runde ab, sein Haas wurde bei dem schweren Einschlag in der Hafenschikane in zwei große Teile gerissen. "Die Autos sind breiter als letztes Jahr - in dem Fall waren sie zu breit und ich habe mich verschätzt", sagte Schumacher bei Sky und nahm die Schuld auf sich. Körperlich sei er "okay". Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher wartet auch nach seinem 28. Formel-1-Rennen weiter auf Punkte. Ex-Champion Sebastian Vettel (Heppenheim) belegte im Aston Martin Rang zehn.
Nach Leclercs Fahrt am Samstag auf die Pole Position setzten die Verfolger ihre Hoffnungen in den prognostizierten Regen - und dieser kam wie bestellt kurz vor dem Start um 15 Uhr. Der Niederschlag war allerdings sehr stark, nach zwei Formationsrunden hinter dem Safety Car entschied die Rennleitung auf Unterbrechung.
Lange Pause wegen heftigem Regen
Erst mit mehr als einer Stunde Verzögerung wurde das Rennen wieder aufgenommen. An der Spitze änderte sich zunächst nichts, Leclerc konnte das Tempo bestimmen. Allerdings reagierte Ferrari zu spät auf die abtrocknende Strecke. Perez überholte den Monegassen sprichwörtlich in der Box durch einen früheren Stopp auf Intermediates.
Ferrari ging anschließend volles Risiko und holte nur drei Runden später seine beiden Fahrer rein, um ihnen Trockenreifen zu geben. Im Falle von Leclerc war dies offenbar so nicht beabsichtigt - der Monegasse war allerdings schon in die Boxengasse abgebogen, als sein Renningenieur ihm zurief, auf der Strecke zu bleiben. "Was verdammt nochmal machen wir da?", fluchte Leclerc im Funk, nachdem er sich nur noch auf Rang vier wiederfand.
Nach dem Restart infolge des Schumacher-Crashs war für Leclerc nicht mehr viel zu machen, auf trockener Strecke ist das Überholen in Monaco praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Zudem stattete ihn seine Crew mit einer härteren und damit langsameren Reifenmischung aus als Perez und Verstappen.
Wie geht es mit Monaco-GP weiter?
Über dem Monaco-Wochenende schwebte die Frage, ob das Glamour-Rennen womöglich zum letzten Mal zum Kalender gehört. Der Vertrag zwischen der Formel 1 und dem Veranstalter läuft aus. Bislang zahlt Monaco ein geringes Antrittsgeld und genießt viele Privilegien, welche die Formel-1-Führung beschneiden möchte.
Alle Augen richteten sich auf Leclerc, zahlreiche Fahnen und Banner waren dem Local Hero gewidmet. Leclerc hatte bei den vorherigen fünf Anläufen in der Formel 1 bzw. Formel 2 in seiner Heimat nie das Ziel erreicht - 2021 schaffte er es als Pole-Setter wegen eines Schadens nicht mal in die Startaufstellung. Diesmal kam er weiter, zufrieden war er trotzdem nicht.