Sebastian Vettel hat sich nach seinem letzten Qualifying in Suzuka bereits mit emotionalen Worten von der Strecke verabschiedet.
"Tolle Session, ich habe das wirklich genossen. Diese Strecke ist so viel besser als alle anderen. Vielen Dank", sagte der 35-Jährige nach seiner einzigen schnellen Runde in Q3 noch per Funk in Richtung seines Teams. Zuvor war Vettel im Aston Martin zu einem starken neunten Platz im Qualifying gefahren.
"Nochmals vielen Dank, Suzuka", schob Sebastian Vettel dann sogar noch auf Japanisch nach und erklärte zudem: "Ich werde diesen Ort vermissen. Aber wir haben ja noch das Rennen. Lasst uns dort einige Punkte holen". Die Emotionalität mit der Vettel, der am Saisonende seine Karriere beenden wird, sich dabei verabschiedete, ist untypisch für ihn. Bereits am Trainingsfreitag hatte er mehrfach betont, dass Suzuka seine "Lieblingsstrecke" sei.
Vettel mit beeindruckender Japan-Bilanz
Nach zehn verpassten Q3-Einzügen in Folge konnte der Heppenheimer in Japan mal wieder die Top-Ten entern. Sowieso ist das Land der aufgehenden Sonne ein echtes Wohnzimmer für den viermaligen Weltmeister. Im Qualifying hat er in seiner Karriere bei 14 Auftritten (12x Suzuka, 2x Fuji) immer das Q3 erreicht. Vier Siege sowie vier weitere Podestplatzierungen konnte Vettel zudem in Suzuka erringen sowie seinen zweiten WM-Titel 2011 in Japan perfekt machen.
Wenn Vettel über Suzuka spricht, kommt er nicht mehr aus dem Schwärmen hinaus. "Die Strecke ist einfach etwas Besonderes. Ich fühle mich hier einfach so lebendig wie sonst auf keiner anderen Strecke. Allein der erste Sektor, da hochzufliegen, von links nach rechts, mit dem Gas zu spielen und das Auto mit dem Gaspedal zu balancieren - die Bremse wird höchstens mal kurz angetippt - das hat was Magisches", erklärte Vettel am Sky Mikrofon.
Vettel hat das Glück auf seiner Seite
Während Teamkollege Lance Stroll bereits in Q1 die Segel streichen musste, holte Vettel das Maximum aus seinem Auto heraus. "Da steckte sehr viel Sebastian Vettel und wenig Aston Martin in dieser Runde", meinte Sky F1-Kommentator Sascha Roos zur Leistung des Deutschen in Q3. Mit seiner Runde war er nur zwei Zehntel langsamer als Fernando Alonso (Alpine) sowie George Russell (Mercedes) und konnte sogar Lando Norris (McLaren) hinter sich lassen.
Allerdings hatte Vettel in Suzuka auch das Glück auf seiner Seite. Denn in Q1 kam er als 15. mit einem Vorsprung von 55 Tausendstel auf Alex Albon (Williams) weiter, in Q2 war er nur drei Tausendstel schneller als der letztlich elftplatzierte Daniel Ricciardo (McLaren). "Wir waren schon ein paar Mal in diesem Jahr auf der anderen Seite. Vielleicht haben die Strecke und ihr Geist es gut mit mir gemeint. Es war ein ganz toller Tag", sagte Vettel.
Vettel wird von den japanischen Fans verehrt
Die "Wehmut" nach seinem letzten Suzuka-Qualifying war ihm auch noch bei den anschließenden Interviews deutlich anzumerken. Von den japanischen Fans wird Vettel geliebt und wurde am Freitag und auch am Samstag mit Geschenken gerade überhäuft. Sein letztes Suzuka-Rennen am Sonntag (ab 5:30 LIVE & EXKLUSIV auf Sky) geht der Heppenheimer mit viel Optimismus an: "Wir fahren ziemlich weit vorne los und ich denke, dass wir da auch gut mitschwimmen können."
Für den Grand Prix ist übrigens Regen vorhergesagt. Die Voraussetzungen für den ausgewiesenen Regenspezialisten Vettel können auf seiner "Lieblingsstrecke" kaum besser sein.
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