So hatten es sich weder Toto Wolff noch Youngster Kimi Antonelli vorgestellt: Der Mercedes-Nachwuchsstar crasht seinen Boliden nach nur fünf Runden bei seinem Trainingsdebüt.
Es sollte ein großer Tag werden für Andrea Kimi Antonelli: Der junge Italiener gibt beim Großen Preis von Monza (Live aus Sky) für Mercedes sein Debüt bei einem offiziellen Formel-1-Event im ersten freien Training. Seine erste Ausfahrt mit einem Boliden der Königsklasse ist es nicht - so hat Antonelli bereits mehrere Tests in F1-Fahrzeugen vom Stuttgarter Hersteller absolviert. Doch bei seinem heiß erwarteten offiziellen Debüt crasht der Youngster nach nur wenigen Minuten.
Genauer sind es lediglich fünf Runden, die der 18-Jährige absolviert, bevor er in der Parabolica-Kurve das Heck seines Autos, das für den Rest des Wochenendes das Cockpit von George Russell ist, verliert. Der W15 schlägt mit hoher Geschwindigkeit seitlich in die Reifenstapel ein. Dort hatte bereits am Tag zuvor das Safety Car einen spektakulären Einschlag erlebt - Fahrer Bernd Mayländer und sein Co-Pilot blieben unverletzt. Die Strecke war vor dem Grand Prix erneuert worden - der neue Belag ist entsprechend noch ohne Gummiabrieb, der den Autos mehr Grip verleiht.
Bei Antonelli ging wohl nur der Stolz zu Bruch. "Sorry", funkte der Teenager an die Box. "Kimi, es ist alles in Ordnung", entgegnete Teamchef Toto Wolff, der im Moment des Unfalls allerdings das Gesicht verzog. Antonelli stieg direkt nach dem Crash aus dem Auto. Trotzdem wird der Pilot nach dem Unfall im Medical Center der Strecke untersucht.
Wolff hat sich nach dem schweren Unfall von Antonelli nachsichtig gezeigt. "Wir müssen ihn eher einbremsen, als ihn schneller zu machen. Seine ersten Runden waren erstaunlich", sagte der Österreicher in Monza: "Ein starker Fahrer muss sich davon erholen. Und ich bin sicher, er wird das tun."
Antonelli könnte Hamilton-Nachfolger werden
Der schwere Crash Antonellis am Mittag habe jedenfalls "keinen Einfluss" auf die Fahrerentscheidung, sagte Wolff am Freitagnachmittag. Er ergänzte bezüglich Antonelli: "Wir haben es immer gesagt: Er ist sehr jung, ein Rookie. Wir sind bereit, in seine Zukunft zu investieren."
Vor der Ausfahrt, die nach zehn Minuten in der superschnellen Parabolica in einem Reifenstapel endete, habe er Antonelli Druck nehmen wollen, betonte Wolff: "Ich habe ihm gesagt, dass er es genießen soll. Es ist der beste Job auf der Welt und er hat sehr viel naturgegebenes Talent." Überhaupt setzte der Teamchef hinzu: "Wir leben in unserer Mikro-Blase. Niemand auf der Welt interessiert sich für das FP1."
Das Talent wird bereits seit längerem als Nachfolger von Rekordmeister Lewis Hamilton bei Mercedes gehandelt.
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