Zwischen WM-Spitzenreiter Max Verstappen und Lando Norris hat es in Mexiko die nächste Kontroverse gegeben. Wie schon eine Woche zuvor in Austin wäre es beinahe zum Crash der beiden WM-Aspiranten gekommen. Insbesondere Norris wurde nach Rennende deutlich.
Knallharter Zweikampf in Mexiko - und das auch mit nicht legalen Mitteln!
Was war passiert?
In Runde zehn setzte Lando Norris in Kurve vier zum Überholmanöver gegen Max Verstappen an. Der Titelverteidiger hielt jedoch beinhart dagegen und drängte seinen britischen Rivalen von der Strecke. Norris war zu diesem Zeitpunkt allerdings im Scheitelpunkt der Kurve bereits neben Verstappen. Der McLaren-Pilot musste durch die Wiese und kam vor Verstappen zurück auf die Piste.
In der Kurvenkombination sieben und acht versucht der Niederländer sich den Platz mit der Brechstange zurückzuholen, fährt dabei allerdings sowohl seinen Red Bull als auch Norris von der Strecke. Charles Leclerc im Ferrari nutzt die Gelegenheit und überholt die Streithähne. Verstappen bleibt dahinter aber vor Norris. "Dieser Typ ist gefährlich!", echauffiert sich der WM-Zweite sofort am Funk.
Die Stewards brummen Verstappen für beide Aktionen jeweils eine Zehn-Sekunden-Strafe auf. "Forcing a driver off the track and gaining an advantage" heißt es bei beiden Szenen in den Erklärungen der Regelhüter. Am Ende fährt der dreifache Weltmeister als Sechster über die Ziellinie, Norris wird Zweiter hinter Carlos Sainz und verkürzt den Abstand in der WM-Wertung auf 47 Punkte.
Norris sauer auf Verstappen
Doch das Thema des Rennens war auch nach der Zielflagge die aggressiven Manöver von Verstappen. "Ich wusste, was mich erwarten würde. Ich wollte so etwas nicht erwarten, denn ich respektiere Max sehr als Fahrer. Meiner Meinung nach ist das kein wirklich sauberes Fahren", erklärte Norris seinen Unmut.
In der Pressekonferenz der ersten Drei legte der 24-Jährige dann noch mal nach: "Ich musste einen Crash verhindern. Max ist einen Schritt zu weit gegangen. Die Stewards haben das auch so gesehen. Ich hoffe, dass Max es auch einsieht, dass er einen Schritt zu weit gegangen ist." McLaren-CEO Zak Brown nannte die Vergehen bei Sky "unsportlich", Teamchef Andrea Stella "grenzüberschreitend."
Red Bull findet die Strafen überzogen
Und Verstappen? Der nahm die Strafen fast schon gleichgültig hin: "Am Ende geht es auch nicht darum, ob man mit der Strafe einverstanden ist oder nicht. Das Ding ist einfach, 20 Sekunden sind ganz schön viel, aber das größte Problem heute und meine größte Sorge insgesamt ist die Rennpace. Die war wirklich nicht gut. Auch ohne die Strafe, hätten wir überhaupt keine Chance gehabt, um den Sieg zu kämpfen."
Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko akzeptierte am Sky Mikrofon zwar die Strafen, war aber mit der Regelauslegung der Stewards nicht einverstanden. "Es gibt fünf Sekunden und es gibt zehn Sekunden. Zweimal zehn Sekunden finde ich extrem hart", so der Österreicher.
Glock und Schumacher werden deutlich
"Man muss mit einberechnen, dass Lando Norris eine Position verloren hat. In der zweiten Situation gab es eine Berührung in der schnellen Ecke. Es war von Max ein bisschen zu hart, aber man muss diskutieren, dass es in Austin für ähnliche Vergehen nur fünf Sekunden gab. Aber es war noch mal eine Stufe härter von Max", analysierte Sky F1-Experte Timo Glock die Situationen.
Und Ralf Schumacher meinte: "Das war pure Absicht. Max ist einfach ein Straßenköter, was das Rennfahren betrifft. Er geht hier volles Risiko und das kann er auch. Er führt die Weltmeisterschaft an."
Die letzten vier WM-Rennen versprechen viel Zündstoff.
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