Eine überraschende Chance eiskalt genutzt: Sky Moderatorin Sandra Baumgartner ordnet in ihrer F1-Kolumne den Auftaktsieg von Sebastian Vettel in Australien ein.
"Ich habe gebetet, dass ein Safety Car kommt", gab Sebastian Vettel nach dem Großen Preis von Melbourne zu. Da ging es ihm ähnlich wie mir. Ein Safety Car, um neue Möglichkeiten zu eröffnen, die drohende Langeweile zu verhindern. Auf einer Strecke, die Überholmanöver kaum zulässt.
Sie kam. Vettel sah und nutzte sie. Überraschte damit auch die Konkurrenz von Mercedes und Lewis Hamilton. Der Weltmeister fragte verwundert nach: "War das mein Fehler?" Der Kommandostand antwortete, man habe gedacht, man sei sicher. Ein Software-Fehler soll Schuld an der falschen Berechnung der Lücke zwischen den beiden Kontrahenten gewesen sein.
Ferrari mehr unter Druck als Mercedes
Ja, die Safety-Car-Phase kam für Sebastian Vettel zur rechten Zeit und war Glück. Eine solche Gelegenheit muss das Team aber auch beim Schopf packen. Auch wenn es nicht zu hören war, kann ich mir vorstellen, dass Vettel am Team-Funk auf diesen Boxenstopp gedrängt hat. Manchmal geht es aber auch daneben.
Das musste Lewis Hamilton 2015 in Monaco am eigenen Leib erfahren. Da verkalkulierte sich das Team, er verlor Platz eins und wurde Dritter. In Melbourne hatte nun Ferrari die perfekte Strategie. Das Doppel-Podium ist immens wichtig für die Scuderia, steht Ferrari doch mehr unter Druck als Mercedes. Der letzte WM-Titel ist immerhin schon über zehn Jahre her.
Das Überraschungsteam Haas strauchelt
Doch ein anderes Ferrari-Team traf es dafür bitter. Haas F1 machte schon bei den Tests und im Qualifying auf sich aufmerksam. Kevin Magnussen und Romain Grosjean waren auf dem Weg zu einer hervorragenden Punkteausbeute. Doch erst musste Magnussen seinen Boliden abstellen und kurz darauf auch Grosjean. Bei seinem Boxenstopp passierte das Desaster, der linke vordere Reifen wurde nicht richtig festgeschraubt. Grosjean musste auf der Strecke das Rennen beenden und löste damit die Safety-Car-Phase aus, die Vettel zum Sieg verhalf.
Fazit aus Melbourne
Ich habe richtig Lust auf die neue Saison. Nicht nur, weil ich glaube, dass der Kampf um die WM dieses Jahr auf ein neues Level gehoben wird. Nein, auch weil Melbourne gezeigt hat, dass das Mittelfeld so viel zu bieten hat.
Über mich:
Autonärrin, Motorsportliebhaberin, Petrolhead
Motorsport ist seit ich denken kann meine absolute Leidenschaft. Seit sieben Jahren berichte ich als Journalistin für Sky über die Formel 1. Daher auch mein redaktionsinterner Spitzname "Die Düse", den ich von meinem Kollegen Noah Pudelko erhalten habe.