Dank Safety-Car: Vettel gewinnt den GP von Australien! Hamilton Zweiter
Formel-1-Auftakt in Melbourne
06.04.2018 | 14:59 Uhr
Sebastian Vettel hat zum Auftakt der Formel-1-Saison 2018 ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Der Ferrari-Pilot gewann den Großen Preis von Australien vor Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Teamkollege Kimi Räikkönen. Etwas glücklich, denn eine Safety-Car-Phase ebnete Vettel den Weg zum Sieg.
"Wir hatten offensichtlich Glück, aber es hat großen Spaß gemacht", sagte Vettel: "Ich habe für ein Safety Car gebetet, und plötzlich stand dann der Haas da in der Kurve. Da war so viel Adrenalin, ich musste vor Lewis rauskommen, und das hat geklappt. Das ist eine große Motivation für die nächsten Wochen."
Trotz Sieges noch "Hausaufgaben" bei Ferrari
Mit seinem 48. Sieg und seinem 100. Podestplatz in der Königsklasse holte sich Vettel in seiner neuen roten Göttin "Loria" zudem wie im Vorjahr gleich beim Saisonauftakt die WM-Führung mit 25 Punkten vor Hamilton (18).
"Sehr schön Jungs", funkte Vettel noch aus dem Auto an seine Box: "Wir haben noch Hausaufgaben, aber wir schaffen das. Es wird immer besser." Noch im Qualifying hatte Hamilton eine Demonstration hingelegt und sah auch im Rennen wie der sichere Sieger aus.
Hamiltons Pechsträhne hält an
Doch durch ein Drama um den Haas-Renner von Romain Grosjean und das anschließende Safety Car setzte sich auch Hamiltons Pechsträhne in Melbourne fort: Siebenmal stand der 33-Jährige im Albert Park auf der Pole Position, nur 2008 und 2015 konnte der amtierende Weltmeister die beste Ausgangsposition in den Sieg ummünzen.
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Hamilton hatte am Samstag nach seiner beeindruckenden Vorstellung im Qualifying im Scherz zu Vettel gesagt, er habe ihm damit "das Lachen aus dem Gesicht wischen" wollen. Beim Start hatte der Engländer allerdings selbst einige bange Sekunden zu bewältigen, weil Räikkönen ihm in den ersten Kurven gefährlich nah kam.
Vettel machte keinen Boden gut, allerdings musste er sich von Startplatz drei auch nicht wie erwartet gegen Max Verstappen behaupten. Der Niederländer verlor sogar Platz vier an den Dänen Kevin Magnussen vom Überraschungsteam Haas. Der schied dann ebenso wie sein Teamkollege Grosjean (Frankreich) binnen drei Runden jeweils nach Pannen der Boxencrew beim Reifenwechsel aus. der Haas-Renstallt muss dafür nun 10.000 Euro Strafe zahlen. Das entscheiden die Rennkommissare nach dem Rennen.
Mercedes rätselt über Vettels Boxenstopp
"Ferrari hat den besseren Job gemacht, Glückwunsch", sagte Hamilton: "Wir müssen uns nochmal anschauen, was da gelaufen ist." Denn eigentlich hätte Hamiltons Vorsprung trotz des Safety Cars genügen sollen, um in Führung zu bleiben.
"Wir dachten, der Abstand ist groß genug, unsere Software hat uns vier Sekunden Spielraum ausgespielt", sagte auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei RTL: "Aber plötzlich kam Vettel vor uns auf die Strecke. Wir wissen noch immer nicht warum."
Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen auf Platz drei rundete aus Ferrari-Sicht das nahezu perfekte Ergebnis ab. Vierter wurde Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, womit es auch bei der 34. Auflage des Großen Preises von Australien kein Fahrer aus Down Under auf das Podest schaffte. Der Emmericher Nico Hülkenberg belegte im Renault den guten siebten Platz.
Später Boxenstopp zahlt sich aus
Nachdem Hamilton und Räikkönen ihre Reifenwechsel bereits absolviert hatten, profitierte der lange auf dem ersten Satz fahrende Vettel vom Virtuellen Safety Car, das während der Bergung von Grosjeans havariertem Boliden ausgerufen wurde. Hamilton, der seine Führung nicht in Gefahr gesehen hatte, reagierte nach dem Stopp am Boxenfunk fassungslos: "Was ist hier passiert Leute?" Auch die Mercedes-Ingenieure rätselten, wie Vettel vor Hamilton bleiben konnte.
Ex-Pilot Alex Wurz erklärt im ORF, wie es zu dem Haas-Desaster kommen konnte: "Das Auto läuft vielleicht zu heiß durch die Bremsen, daher ändern sich die Toleranzen bei den Radnaben. Daher lassen sich die Reifen nicht so einfach runter und raufschrauben. Oder sie haben zu wenig Druck im System."
Vettel fährt souverän zum Sieg
Vettel konnte nach der Freigabe des Rennens in der 32. von 58 Runden auf nun ebenfalls frischen Reifen Hamilton auf Distanz halten. Damit zeigte sich einmal mehr, dass der Mercedes nur dann im Renntrimm das schnellste Auto ist, wenn es freie Fahrt hat. Hamilton wurde gegen Ende des Rennens immer entschlossener - womöglich zu entschlossen: Einer schnellsten Rennrunde folgte umgehend ein Verbremser mit Ausrutscher ins Gras. Er kämpfte sich noch einmal heran, doch seine Hinterreifen litten unter diesem Schlussspurt derart, dass Vettel den Sieg sicher ins Ziel bringen konnte.