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Formel 1 Kolumne: Ralf Schumacher über Vettel, Hamilton und Verstappen

Schumacher: Darum ist die Vettel-Strafe verdient

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Der Grand Prix von Ungarn liefert viel Diskussionsstoff. Sky Sport blickt auf die Top-5-Szenen des Rennens (Video-Länge: 2:12 Minuten).

Start-Chaos, Überraschungssieger und Disqualifikation für Sebastian Vettel – der Große Preis von Ungarn hatte viel zu bieten. In seiner Kolumne erklärt Sky Experte Ralf Schumacher, warum die Strafe für Vettel verdient ist, und blickt auf die weiteren Duelle zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen.

Ich weiß gar nicht, warum Aston Martin überhaupt plant, einen Einspruch gegen Vettels Disqualifikation einzulegen. Es steht klar in den Regeln: Man braucht einen Liter Benzin, daraus werden verschiedene Proben genommen. Wenn man diesen Liter nicht hat, heißt es Disqualifikation und Punkt. Das war ein klarer Fehler des Teams, das hätten sie wissen müssen.

"Härte der Strafe auf jeden Fall berechtigt"

Aus meiner Sicht kann der Grund nur sein, dass es beim Einfüllen eine Fehlmenge von ungefähr zwei Litern gab. Diese Menge hätte man auch während des Rennens einsparen können und müssen. Die Härte der Strafe ist auf jeden Fall gerechtfertigt. Allein durch das fehlende Gewicht war der Aston Martin bestimmt pro Runde drei bis fünf Hundertstel schneller, dann kann man sich ausrechnen, wie viel das über das ganze Rennen gesehen ausgemacht hat.

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Nach Disqualifikation in Ungarn: So könnte Sebastian Vettel seine Punkte behalten. (Videolänge: 1:09 Minuten)

"Alonso für mich der Mann des Rennens"

Sebastian Vettel hatte von dem Chaos beim Start profitiert, sonst wäre er wahrscheinlich relativ unauffällig am Ende des Feldes gefahren. Aber er hat es gut gemacht. Dass er nicht an Esteban Ocon vorbeikam, war kein Wunder. Mann des Rennens war für mich Fernando Alonso. Er ist superstark gefahren, in Old-School-Manier nach dem Motto "außen fährt keiner an mir vorbei." Solche Rennen möchte ich sehen! Bei dieser aus meiner Sicht sinnlosen "Außen-Platz-lassen-Regel" muss sich die FIA auch noch mal Gedanken machen.

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Nach dem Start-Crash von Valtteri Bottas wollte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff entschuldigen, aber Red-Bull-Teamchef Chris Horner wollte die Entschuldigung nicht annehmen. Daran sieht man, wie angespannt die Situation zwischen den beiden Teams ist. Der Ärger bei Red Bull ist verständlich, auch wenn es natürlich keine Absicht von Bottas war. Red Bull hatte einen guten Lauf, aber danach sind ihnen die Felle etwas davongeschwommen. Max hätte in Ungarn um den Sieg fahren können, von daher war es für ihn mehr als schade und ärgerlich.

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"Keine Absicht beim Crash durch Bottas"

Dass Bottas den Crash absichtlich verursacht haben könnte, schließe ich komplett aus. Er kämpft gerade um ein Cockpit in der Formel 1 und war selbst total niedergeschlagen. Ich glaube, dass für ihn das Kapitel Mercedes beendet ist, und ich kann mir vorstellen, dass er gerade mit Williams oder Alfa verhandelt. Da hilft solch ein fataler Fehler überhaupt nicht - und das weiß er. Es bringt Bottas auch überhaupt nichts, wenn Lewis Hamilton noch einmal Weltmeister wird. Außerdem kann man auch nicht berechnen, dass man ein anderes Auto vor sich herschiebt. Darüber sollten alle, die eine Verschwörung vermuten, mal nachdenken.

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Mercedes-Pilot Valtteri Bottas spricht am Sky Interview über seinen Crash in Ungarn. (Videolänge: 1:11 Min)

"Hamilton und Mercedes haben den Sieg verschenkt"

Lewis Hamilton und Mercedes haben den Sieg verschenkt, als Hamilton als Einziger vor dem Re-Start nicht in die Box gefahren war und nicht die Reifen gewechselt hat. Toto Wolff hat gesagt, dass er hinter der Aktion steht, aber er ist lange genug dabei und weiß, dass es ein Fehler war. Man muss aber auch Lewis in die Pflicht nehmen. Er hätte seinem Team sagen müssen: "Ich muss reinkommen, die Strecke ist zu trocken."

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"Verstappen hat eine unglaubliche Leistung gezeigt"

Max Verstappen hatte jetzt zweimal großes Pech, aber er hat bisher eine unglaubliche Leistung gezeigt. Auch wenn der Red Bull mal nicht so läuft, holt er das Beste aus dem Wagen heraus. Er hat Hamilton jetzt vorbeiziehen lassen müssen, aber ich glaube nicht, dass er in der zweiten Saisonhälfte überpacen wird, weil er mittlerweile gereift ist. Das hat man die ganze Saison gesehen und das war auch dringend nötig. Lewis versucht natürlich alles, um ihn aus der Ruhe zu bringen, aber da wird er dieses Jahr bei Max keine Chance haben. Für Red Bull wird wichtig sein, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert und nicht ständig auf die Ablenkungsmanöver von Mercedes reagiert.

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Toto Wolff, Motorensportchef bei Mercedes, versucht sich bei Red-Bull-Teamchef, Christian Horner, zu entschuldigen, doch dieser blockt ab. (Videolänge: 1:23 Min)

Ich glaube nicht, dass Lewis und Max zum letzten Mal aneinandergeraten sind. Die Gangart wird umso härter werden, je enger es in der WM zugeht. Für uns als Zuschauer ist das super, weil es wir uns auf megaspannende Rennen freuen können.

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"Hoffe, dass Steiner sich bei Mick Schumacher entschuldigt"

Wie die Saison für Sebastian Vettel weitergeht, wird davon abhängen, wie sich das Auto entwickelt. Das Team ist noch jung, sonst würden Fehler wie in Ungarn nicht passieren, daran müssen sie bei Aston Martin arbeiten. Schön für Sebastian ist, dass er so langsam im Verhältnis zu seinem Teamkollegen vorne bleibt.

Mick Schumacher war deutlich stärker als sein Teamkollege. Er hat unter Stress mit Hamilton und Verstappen im Rücken keinen Fehler gemacht. Ich will nur hoffen, dass sein Teamchef Günther Steiner sich bei Mick entschuldigt hat oder schnell entschuldigt. Diese öffentliche Äußerung über seinen Fahrer, ohne vorher selbst mit ihm gesprochen zu haben, ist ein absolutes No Go und hat mit Fahrer-Management, vor allem bei jungen Leuten, nichts zu tun.

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