Ellyes Skhiri erlebt die beste Phase seiner Karriere. Der Mittelfeld-Motor des 1. FC Köln verblüfft die gesamte Bundesliga mit einer neuen Qualität - sehr zur Freude, aber auch zum Leidwesen seines aktuellen Vereins.
Bei der Karnevalssitzung unter der Woche erschien Ellyes Skhiri als Astronaut. Er wählte damit das für ihn passende Kostüm aus, denn den 27-Jährigen hält ohnehin derzeit nichts am Boden.
Zuletzt war er beim berauschenden 3:0-Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt per Doppelpack der alles überragende Spieler auf dem Rasen und baute damit seine sagenhafte Tor-Bilanz weiter aus. Fünf Treffer in fünf Spielen hat der Tunesier in diesem Jahr bereits erzielt. Mehr als jeder andere in der Bundesliga, und das als defensiver Mittelfeldspieler. Da können selbst Top-Stürmer wie Randal Kolo Muani oder Niclas Füllkrug nicht mithalten.
"Er beeinflusst das Spiel. Er ist immer anspielbar. Er macht viel richtig", lobte Trainer Steffen Baumgart zuletzt seinen Regisseur, der 2019 für sechs Millionen Euro von Montpellier in die Domstadt gewechselt war.
Skhiri auch Dauerläufer
An Karneval hätte Skhiri aber nicht nur als Astronaut, sondern problemlos auch als Forrest Gump auftreten können. Gegen Frankfurt lief Kölns Pferdelunge mal wieder mehr als 13 Kilometer, mit insgesamt über 230 abgespulten Kilometern ist Skhiri gar der laufstärkste aller Bundesligaprofis.
Dauerläufer, Spielgestalter und jetzt auch noch Torjäger - der Effzeh erfreut sich an Skhiris Qualitäten, aber wie lange noch? Der Blick in die Zukunft ist sorgenvoll, denn zum Leidwesen des Vereins läuft der Vertrag des WM-Teilnehmers im Sommer aus und der Mittelfeldspieler zählte bereits vor seiner unerwarteten Tor-Serie zu den heiß umworbenen Spielern.
Skhiri im Sommer ablösefrei zu haben
Neben Klubs aus England und Frankreich zeigen auch Spitzenklubs aus der Bundesliga wie Eintracht Frankfurt Interesse. Skhiri selbst hatte die Gerüchte zuletzt befeuert, als er konkreten Nachfragen nach der Eintracht nicht ausgewichen war. "Frankfurt könnte ein gutes Projekt sein", hatte er sogar gesagt: "Man sieht, was für eine große Entwicklung sie genommen haben. Mehr kann ich nicht sagen. Ich habe nicht direkt mit ihnen gesprochen."
Dafür ließ er Taten auf dem Platz folgen und präsentierte dem amtierenden Europa-League-Sieger hautnah sein facettenreiches Portfolio. "Guter Spieler", brummte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche anschließend nur und Trainer Oliver Glasner sagte: "Wir haben uns zu ihm nie geäußert. Aber ein Spieler, der zwei Tore erzielt, hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt."
Der 1. FC Köln hätte sicherlich nichts dagegen, wenn Skhiri das mindestens bis zum Saisonende und schon am Samstag gegen den VfB Stuttgart (15:30 Uhr live auf Sky) wieder machen würde. Auch wenn das zugleich bedeuten würde, dass die Liste der Interessenten anwächst.
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