Starke Leistung, ärgerliches Ergebnis: Der FC Bayern konnte in Frankfurt auch sein drittes Spiel in Folge nicht gewinnen. Die fußballerische Entwicklung unter Vincent Kompany ist trotzdem beeindruckend. Sky Reporter Kerry Hau ist sich 100 Tage nach dem Amtsantritt des neuen Trainers sicher: Diese Mannschaft wird die Liga dominieren.
1:1 gegen Bayer Leverkusen, 0:1 bei Aston Villa, 3:3 in Frankfurt. Wer nur die reinen Ergebnisse sieht, könnte meinen, der FC Bayern befinde sich 100 Tage nach dem Amtsantritt von Neu-Coach Vincent Kompany in seiner ersten kleinen Krise der neuen Saison.
Entwicklung unter Kompany geht in die richtige Richtung
Sicher: Die Bilanz gegen stärkere Gegner passt noch nicht. Das Verhalten gegen den Ball, speziell die Konterabsicherung, ist ausbaufähig. Die Entscheidungsfindung mit Ball im letzten Drittel und die Chancenverwertung teilweise auch. Und Unkonzentriertheiten wie von Manuel Neuer im Villa Park oder Joshua Kimmich vor dem Last-Minute-Ausgleich bei der Eintracht müssen minimiert werden.
Aber die Entwicklung der Bayern unter Kompany geht in die absolut richtige Richtung. Wer auswärts in Frankfurt, die vor dem Spiel auf Tabellenplatz zwei standen, fast 75 Prozent Ballbesitz hat, sechs Kilometer mehr als der Gegner läuft und ihn tief in die eigene Hälfte drückt, kann nicht so viel falsch machen.
Fußball-Fans, die es nicht mit dem FCB halten, können sich glücklich schätzen, dass diese Maschine noch nicht auf Hochtouren läuft. Denn wenn sie das macht, ihre spielerische Dominanz in noch mehr Tore ummünzt und besser verteidigt, könnte es ganz schnell vorbei sein mit der Spannung an der Tabellenspitze. Ich bin mir sicher: Diese Mannschaft wird die Liga dominieren. Weil sie neben ihrer Qualität vor allem eines hat: Freude an der Arbeit unter Kompany.
Beim FC Bayern ziehen alle mit, alle haben Bock
"Hier entsteht etwas", sagte Max Eberl auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Frankfurt. Damit meinte der Sportvorstand vor allem einen guten Teamspirit. Was daran liegt, dass die meisten Spieler überzeugt sind: von den taktischen Vorgaben, den Trainingsinhalten und der Trainingssteuerung sowie der offenen und ehrlichen Kommunikation von Kompany und dessen Trainerteam. Selbst Nachwuchskicker, die kaum spielen, schwärmen von dem Umgang des Trainers mit ihnen.
Beschwerden aus der Kabine? Stinkstiefel-Alarm? Fehlanzeige! Alle ziehen mit, alle haben Bock. Eine große Auszeichnung für Kompany. Denn das gab es in dieser Form seit Pep Guardiola nicht mehr. Die Stimmung unter Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann war schwankend, selbst unter Ex-Erfolgscoach Hansi Flick kamen vereinzelte Beschwerden auf.
Die Kunst wird sein, diese Atmosphäre, diese Geschlossenheit und diese Gier aufrechtzuerhalten. Nach 100 Tagen Kompany lässt sich festhalten: Die Bayern sind auf dem richtigen Weg.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.