Nach siebenmonatiger Verletzungspause ist die Leidenszeit von Borussia Dortmunds Marco Reus endlich vorbei. Mal wieder. Der BVB-Star trainiert wieder mit der Mannschaft – und will nach einer turbulenten Hinrunde mit Schwarz-Gelb durchstarten. Die Hoffnungen, die auf dem 28-Jährigen lasten, sind groß. Auch Lukasz Piszczek wird heiß erwartet.
Am Mittwoch reiste Marco Reus mit breitem Grinsen ins Trainingslager nach Marbella - und legte gleich eine nahezu komplette Trainingseinheit mit der Mannschaft hin. Nach seinem Kreuzbandanriss, den er sich im Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt zugezogen hatte, ist das große Comeback bei den Pflichtspielen für Februar geplant.
Reus "an allen Ecken und Enden gefehlt"
Wie sehr Borussia die Rückkehr seines Offensiv-Ass' mit den "Glasknochen" herbeisehnt, ist offensichtlich. "Er hat uns an allen Ecken und Enden gefehlt", sagte etwa BVB-Boss Hans-Joachim Watzke beim Abflug nach Spanien. Das große Ziel: Mit Hilfe von Reus unter dem neuen Coach Peter Stöger die Champions-League-Quali schaffen, im Idealfall on top die Europa League gewinnen.
Wie wichtig Reus für die Dortmunder ist, zeigt ein Blick in die Statistik: Für den BVB schoss er seit 2002 89 Tore - 47 bereitete er vor. Kein anderer Spieler gab bei Schwarz-Gelb so viele Assist. Dazu traf nur Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang in dieser Zeit häufiger (141-mal). Und: Die Sieg-Quote liegt mit Reus im Jahr 2017 bei 61 Prozent. Ohne ihn gewann Dortmund dagegen nur 40 Prozent seiner Spiele (Quelle: Opta).
Kein Wunder also, dass Sportdirektor Michael Zorc trotz einer Verletzung nach der anderen mit Reus verlängern will. Das verriet der Ur-Dortmunder kürzlich der Welt am Sonntag.
Hoffnungsträger Piszczek schon im Januar zurück
Weniger Geduld braucht der BVB in der Causa Lukasz Piszczek. Der ebenfalls schmerzlich vermisste Außenverteidiger ist nach überstandenem Außenbandanriss schon fit für die Rückrunde. Beim Auftakt gegen den VfL Wolfsburg am 14. Januar (ab 17:30 Uhr live auf Sky Sport Bundesliga HD 1) ist der Pole voraussichtlich wieder mit dabei. Eine kleine Baustelle gibt es noch: "Kondition", verrät Piszczek im Interview.
"Er ist ein absolut stabilisierender Faktor in unserer Mannschaft", freut sich Zorc auf Piszczek, dessen Ausfall in der Hinrunde große Löcher auf der rechten Seite hinterlassen hat. Hendrie Krüzen, Co-Trainer des entlassenen Peter Bosz', sprach rückblickend sogar von einem Genickbruch fürs Team und machte sein Aus beim BVB unter anderem an dem Ausfall des charakterstarken Polen fest.
Davon will Piszczek selbst nichts wissen. Er fühle sich geehrt, dass das Ex-Trainer-Team seine Arbeit schätzt, will sein Fehlen aber nicht überbewerten. Er habe sich gut vertreten gefühlt.
Glänzende Statistik mit Piszczek an Bord
Dennoch darf Schwarz-Gelb auch hier mit dem anstehenden Comeback auf den Glücksbringer-Effekt hoffen: Piszczek ist der Bundesligaspieler, der im Kalenderjahr 2017 die meisten Partien bestritt, ohne ein einziges Mal zu verlieren (15 Siege, 5 Remis).
Mit ihm gewann der BVB 2017 starke 63 Prozent seiner Pflichtspiele (20 von 32) und stand insbesondere defensiv sicher (0.9 Gegentore/Spiel). In den 21 Pflichtspielen ohne Piszczek siegte der BVB nur in 24 Prozent der Fälle (5 Siege) und kassierte mehr als doppelt so viele Gegentreffer (2.1/Spiel).
Mit den beiden Leistungsträgern aka Glücksbringern zurück an Bord soll es klappen mit einer erfolgreichen - und vor allem stabileren - zweiten Saisonhälfte.