Absage an Flick: Udinese-Juwel Lazar Samardzic entscheidet sich gegen DFB

Absage an Flick: Udinese-Juwel entscheidet sich gegen DFB

Image: Lazar Samardzic spielt zukünftig für Serbien.

Lazar Samardzic hat sich gegen eine mögliche Zukunft in der deutschen Nationalmannschaft entschieden und spielt nun für Serbien.

Daran konnte auch Bundestrainer Hansi Flick nichts ändern. "Hansi Flick hat sich sehr um mich bemüht und mir seinerseits einen Weg mit der A-Nationalmannschaft aufgezeigt, was mich sehr gefreut hat. Natürlich ist es eine Ehre, wenn dich der deutsche Bundestrainer anruft", sagte der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler von Udinese Calcio im Gespräch mit Sport1. "Trotzdem war ich mir zu diesem Zeitpunkt bereits sicher, dass ich für das Heimatland meiner Eltern auflaufen will."

Der in Berlin geborene Samardzic, der die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, hatte im vergangenen November noch für die deutsche U21 unter Trainer Antonio di Salvo gespielt, der ihn auch fest für die U21-EM im Sommer eingeplant hatte. "So eine Entscheidung fällt natürlich nicht von heute auf morgen, das braucht Zeit", sagte Samardzic.

Zum Durchklicken: Diese Spieler entschieden sich gegen den DFB

Kevin-Prince Boateng hat sich gegen den DFB und damit für die ghanaische Nationalmannschaft entschieden. Obwohl er in den deutschen Jugendmannschaften ausgebildet wurde, gab er 2010 sein Debüt in Ghana.
Auch Sead Kolasinac durchlief zahlreiche deutsche Jugendmannschaften, entschied sich dann aber für die Nationalelf von Bosnien-Herzegowina.
Jermaine Jones wurde in Frankfurt am Main geboren und gab im Jahr 2008 unter Jogi Löw sogar sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft. Der Deutsch-Amerikaner entschied sich dann aber für das Nationalteam der USA.
Der ehemalige Schalker Joel Matip spielte seit 2010 für Kamerun und durfte bis 2015 insgesamt 24 Mal im Dress der Nationalmannschaft auflaufen. Doch er ist nicht der Einzige, der in Deutschland geboren ist und sich für Kamerun entschieden hat.
Auch Bayerns Eric Maxim Choupo-Moting läuft ebenfalls seit 2010 für das afrikanische Land auf.
Martin Harnik hat in dieser Liste wohl die wenigsten auf dem Zettel. Der 35-jährige Stürmer wurde zwar in Hamburg geboren, spielt aber seit der U19 für das österreichische Nationalteam und traf in 68 Spielen 15 Mal.
Viele Spieler haben sich statt zum DFB-Team zur türkischen Nationalmannschaft bekannt. Dazu zählte auch Hakan Calhanoglu, der in Mannheim geboren wurde.
Auch der gebürtige Lüdenscheider Nuri Sahin hatte die türkische Nationalmannschaft bevorzugt. Der Ex-Dortmunder wurde in den Jugendmannschaften der Türkei ausgebildet und wechselte 2005 in den Kader des Nationalteams.
Bei den beiden Zwillingsbrüdern Hamit und Halil Altintop mit doppelter Staatsbürgerschaft fiel die Entscheidung ebenso auf die Türkei - auch wenn sie in Gelsenkirchen geboren wurden.
Der Ex-Bremer Ömer Toprak spielte schon für die deutsche U19, wechselte dann aber 2011 zum türkischen Verband. In 27 Spielen steuerte der Innenverteidiger zwei Tore bei.
Bayerns Josip Stanisic lief mittlerweile acht Mal für Kroatien auf. Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere ist die Bronzemedaille bei der WM 2022 in Katar. November 2018 absolvierte Stanisic zwei Spiele für die deutsche U19.

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Samardzic spielte in der Hertha-Jugend

Ausschlaggebend sei auch die sportliche Perspektive gewesen. Er habe zuletzt "mehrere Gespräche" mit dem serbischen Nationaltrainer Dragan Stojkovic geführt. "Dragan Stojkovic hat mir einfach sehr schnell das Gefühl vermittelt, dass ich direkt eine wichtige Rolle spielen kann", sagte Samardzic. "Ich bin unheimlich stolz, jetzt schon dabei sein zu dürfen. Mein großer Traum ist die EM 2024. Dass ich sofort mithelfen kann, dieses Ziel zu erreichen, ist eine Ehre." Er wurde für die Länderspiele gegen Litauen (24. März) und Montenegro (27. März) eingeladen.

Samardzic spielte in der Jugend in seiner Heimatstadt bei Hertha BSC, mit 18 Jahren gab er dann sein Bundesliga-Debüt. 2020 wechselte er zu RB Leipzig, nur ein Jahr später ging es nach Italien. "Ich bin jetzt 21, habe ein paar Jahre konstant auf hohem Niveau gespielt und bin jetzt auch bereit, in der Nationalmannschaft Gas zu geben", erklärte Samardzic.

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dpa