Alexandru Maxim: Mainz und die Hoffnung auf "Okazaki reloaded"

Neuer Hoffnungsträger

Von von Alexander Bonengel

Image: Stuttgarts Aufstiegsheld Alexandru Maxim ist jetzt Mainzer.

Es waren viele, sehr viele Menschen, die am 21. Mai 2017 den Aufstieg des VfB gefeiert haben. Knapp 100.000 waren es am Neckar-Park zwischen Mercedes-Benz Arena und Cannstatter Wasen. Auf die meisten Poster dürfte es aber Alexandru Maxim geschafft haben: Vor tausenden Fans stand er da mit stolz geschwellter Brust und ließ sich feiern wie ein Rockstar. Ein Bild mit Symbolcharakter.

Nichts deutete an diesem Tag auf einen Abschied hin. Ganz im Gegenteil. Man hatte eher das Gefühl, der rumänische Edeltechniker sei nach über vier Jahren endlich beim VfB angekommen, hatte er mit seiner Leistungsexplosion im Saison-Endspurt maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Projekt Wiederaufstieg. Ab der neuen Saison also Mainz.

Die Frage nach dem "Wieso" treibt die VfB-Fans um. Schaut man aber etwas genauer hin, erscheint der Transfer fast schon logisch: Der VfB und Maxim haben sich schon lange auseinander gelebt. Mit viel Vorschusslorbeeren 2013 an den Neckar gekommen, haben sich insgesamt neun Trainer vergeblich die Zähne am Rumänen ausgebissen.

Mainz lockt mit "Wohlfühloase"

Alle um seine Qualitäten wissend, waren sie stets auch mit seinen Defiziten konfrontiert: Mangelnde Robustheit, Probleme in der Rückwärtsbewegung, dazu eine gewisse Nonchalance in der Trainingsarbeit, wie immer wieder aus Vereinskreisen zu hören war. Vor allem unter dem Gesichtspunkt des ständigen Hochdrucks der letzten Jahre zu wenig, um auf Maxim als erste Geige zu setzen.

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Manager Schröder rückt in den Vorstand auf

Beförderung für Sportdirektor Rouven Schröder: Der 41-Jährige ist für drei Jahre in den Vorstand berufen worden und wird sich dort um die Abteilung Sport kümmern.

Wer ihn kennt weiß: Maxim, der Elegante und gleichsam Sensible, muss das Gefühl haben, gebraucht zu werden um mit starken Dribblings, präzisen Pässen und genialen Momenten seine Defizite zur Makulatur werden zu lassen. Und hier kommt der Mainzer Sportdirektor Rouven Schröder ins Spiel: Eine "Wohlfühloase" werde Maxim vorfinden.

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Bedingungen also, unter denen sensible Spieler sich entfalten können. Bedingungen, die einst den Wechsel von Shinji Okazaki vom VfB nach Mainz zu einer Erfolgsgeschichte gemacht hatten. "Hätte er in den letzten Jahren konstant gespielt, wäre dieser Transfer für uns nicht möglich gewesen", fügt Schröder zurecht hinzu. Wundertüten gehören für Klubs wie Mainz einfach dazu.

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Schon in der vergangenen Winterpause waren die Mainzer an Maxim dran. Doch damals haben sich der VfB und der Rumäne dazu entschlossen, das Ding bis zum Saisonende durchzuziehen. Dass er nebenbei auch noch gebraucht wurde, sollte sich vor allem zum Saisonfinale zeigen.

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Maxim soll Malli-Lücke füllen

Im punktuell neu gestalteten Team von Mainz 05 soll Maxim die Lücke füllen, die Yunus Malli im Winter hinterlassen hatte. Auch wenn sie den Begriff "Malli-Lücke" am Bruchweg nicht mehr hören können: Sie war da und sie hätte fast zum Abstieg geführt. Nun endlich wieder einer, der das Spiel gestalten kann, der für Überraschungen sorgt, der die Stürmer in Szene setzt, Torchancen kreiert und selbst Tore schießt. Soweit die Hoffnung.

Und die ist nicht unberechtigt. Doch so groß die Chance, so groß auch die Gefahr: Die Klasse als Leistungsträger für die erste Liga ist der 26-Jährige bisher schuldig geblieben. Zudem sind die Alternativen im Kader von Mainz 05 rar gesät.

Okazaki hat gezeigt, was bei Mainz 05 möglich ist. Maximilian Beister jedoch ist ein Beispiel dafür, dass es auch in einer Wohlfühloase kräftig in die Hose gehen kann.