Bayer Leverkusen News: Wegen Havertz-Transfer im Wartestand

Bayers Transfersommer: Im Wartestand wegen Havertz

Von Daniel Heissenstein

Image: Bayer Leverkusens Transfersommer hängt unter anderem auch an Supertalent Kai Havertz.

Bayer Leverkusen hat auf dem Transfermarkt einiges zu tun. Das Problem der Werkself ist aber, dass sie noch nicht genau wissen, wie viel Arbeit ansteht. Kai Havertz und die Europa League erschweren die Planungen.

Trainer Peter Bosz hat klare Vorstellungen: ein Havertz-Ersatz, ein Rechtsverteidiger, nach Möglichkeit ein Innenverteidiger und ein Stoßstürmer sollen her. Aus zwei Gründen muss Bayer aber noch abwarten: Der Havertz-Deal ist noch nicht durch. Chelsea und der Spieler sind sich nach Sky Informationen zwar einig, es ist aber noch nicht ausgemacht, dass die Londoner die geforderten 100 Millionen Euro auch zahlen.

Nach Sky Informationen ist Chelsea bereit, 80 Millionen Euro sofort zu zahlen. Darüber hinaus kämen noch Bonus-Zahlungen zu einem späteren Zeitpunkt hinzu.

Leverkusens Kai Havertz und der FC Chelsea sind sich einig - dennoch will Havertz noch für Bayer in der Europa League auflaufen (Videolänge: 1:54 Min.)

Das Geld würde Leverkusen zum Teil reinvestieren. Zudem bleibt die Restchance Königsklasse: Der Sieger der Europa League darf in der Champions League antreten, entschieden wird das aber erst am 21. August. Bayer würde aufrüsten, sollte der Titel tatsächlich gelingen. Das Transferbusiness wird deswegen diesen Sommer schleppend verlaufen.

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Die Havertz-Frage

Geht Havertz? Oder geht er nicht? Die Zeichen stehen durch die Einigung zwischen der Havertz-Seite und Chelsea klar auf Abschied. Aber wie soll der laut Rudi Völler "beste deutsche Spieler" ersetzt werden? Es braucht einen flexiblen Offensivspieler, der als Zehner oder Neuner spielen kann und enorme Qualität besitzt. Dies mit einem Spieler abzufangen scheint unmöglich, die Last dürfte auf mehrere Schultern verteilt werden. In Leverkusen halten sie große Stücke auf Florian Wirtz. Die Antwort auf die Havertz-Frage könnte also Talent und Perspektivspieler lauten. In die Havertz-Lücken sollen andere Spieler reinwachsen.

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Zum Transfer Update: Alle Wechsel, alle Gerüchte

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Stürmer gesucht

Unzufrieden in Leverkusen ist Lucas Alario. Der Spieler möchte den Verein verlassen, Bosz plant ohne ihn. Als Ersatz könnte Patrik Schick kommen. Der Tscheche hat sich vergangene Saison in Leipzig bewiesen, gehört aber noch der AS Rom. Der Draht zu den Römern ist dank Rudi Völlers Intermezzo als Spieler bei den "Giallorossi" hervorragend. Flügelflitzer Leon Bailey steht bei mehreren großen Klubs auf der Wunschliste, dürfte Leverkusen bei einem guten Angebot auch verlassen. Geht Havertz, muss Bailey aber wohl bleiben. Zwei so talentierte Offensivspieler zu ersetzen, ist eine zu große Herausforderung in diesem verkürzten Transfersommer.

Bayer-Spezialität Südamerika

Und wo sollen die neuen Spieler herkommen? Aus Südamerika natürlich! Leverkusen hat hier einen großen Erfahrungsvorsprung gegenüber anderen Bundesligisten und einen guten Ruf als Entwickler und Sprungbrett nach Europa. Winterneuzugang Exequiel Palacios spielte bislang noch keine große Rolle, das soll sich in der neuen Saison ändern. Ein Rechtsverteidiger-Kandidat soll Gonzalo Montiel (23) von River Plate sein. Leverkusen ist aber Spezialist darin, Transfers bis kurz vor der Verkündung geheim zu halten. Die eine oder andere Überraschung dürfte auch in diesem Sommer drin sein.

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Bayers beste Südamerikaner-Importe

Charles Aranguiz kam im Sommer 2015 nach Leverkusen und steht noch heute bei Bayer unter Vertrag. Über 100 Spiele absolvierte der Chilene bereits in der Bundesliga. Sein Arbeitspapier hat Aranguz vorzeitig bis 2023 verlängert.
Wendell, der 2014 zu Bayer wechselte, ist ebenfalls bis zum heutigen Tag Leverkusener. In dieser Spielzeit bestritt der brasilianische Außenverteidiger bereits 26 Spiele, obwohl mit Daley Sinkgraven namhafte Konkurrenz verpflichtet wurde.
Wahrscheinlich einer der besten Fußballer der Vereinsgeschichte: Arturo Vidal. Gewann in seiner Karriere mittlerweile Meisterschaften in Deutschland, Spanien, und Italien sowie die Copa America mit der chilenischen Nationalmannschaft.
Dreieinhalb Jahre, von 2001 bis 2004, war Lucio in Leverkusen aktiv. 2002 wurde er als Stammspieler der Nationalmannschaft Weltmeister. Der Innenverteidiger war für seinen großen Offensivdrang berühmt. Lief später für Inter und Bayern München auf.
Fast 700 Spiele bestritt Ze Roberto in seiner Karriere, 150 davon für Bayer Leverkusen. Der vorbildliche Modell-Athlet konnte sowohl arbeiten als auch zaubern. Beendete erst vor gut zwei Jahren seine aktive Karriere – mit 43.
Grund zur Freude gab es für Franca im Leverkusener Trikot häufig. In 97 Spielen für die Werkself war er an 51 Treffern beteiligt. In seinem torreichsten Spiel, einer Partie gegen Werder Bremen im Mai 2004, gelangen ihm drei Treffer und eine Vorlage.
Bevor Paulo Sergio mit dem FC Bayern die Champions League gewann, stand er ganze vier Jahre in Leverkusen unter Vertrag. Der anschließende Wechsel war nur logisch – in sieben Spielen gegen die Bayern war Sergio an fünf Treffern beteiligt.
Paulo Rink wechselte 1997 von Atletico Paranaense zur Werkself und stand dort mit Leih-Unterbrechungen bis 2002 unter Vertrag. Der gebürtige Brasilianer wurde 1998 sogar eingebürgert, um immerhin 13 Mal für die Deutsche Nationalmannschaft zu spielen.
101 Spiele stehen für Jorginho in den Leverkusener Büchern. Für einen Rechtsverteidiger war er enorm torgefährlich: 33 Scorerpunkte steuerte der Brasilianer von 1989 bis 1992 bei. Zurzeit ist er in seinem Heimatland als Trainer aktiv.
Ganze fünf Jahre trug Juan das Trikot von Bayer Leverkusen. Der mit 1,82m nicht gerade große Innenverteidiger war überraschend kopfballstark – ganze elf Mal netzte er per Kopf für die Leverkusener ein.
Lauschte genauestens den Anweisungen Ulf Kirstens: Emerson. Der Wandervogel stand von 1997 bis 2000 für Bayer Leverkusen auf dem Platz. Später führte ihn seine Karriere unter anderem zur AS Rom, Real Madrid und Juventus Turin.
Renato Augusto war mit Vereinswechseln in seiner Karriere eher sparsam. Von Flamengo ging es 2008 nach Leverkusen. Dort verbrachte er fünf Jahre, bevor es ihn wieder zurück in die Heimat zog. Seit Januar 2016 kickt er in China.

Keine Perspektive für Leihspieler

Die ausgeliehenen Spieler haben allesamt keine Zukunft in Leverkusen. Tin Jedvaj war zwar Stammspieler in Augsburg, aber Bosz plant ohne ihn. Panagiotis Retsos war an Sheffield United verliehen, konnte sich dort aber kaum in Szene setzen. Bei einem Angebot wird ihn Leverkusen verkaufen. Für Tore gesorgt hat der dritte Leihspieler Joel Pohjanpalo: Beim HSV erzielte er in der Rückrunde starke neun Treffer, dennoch ist die Konkurrenz bei Bayer wohl zu groß für den Finnen.

Fazit

Es ist ein schwieriger Transfersommer für Bayer Leverkusen. Die doppelte Verzögerung durch Kai Havertz und die Europa League erschwert die Planungen erheblich. Die Corona-Pandemie macht Transfers im Moment auch nicht wirklich leichter. Gut möglich, dass einige Kader-Baustellen erst im Winter beseitigt werden.

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