Drei Tage nach dem Frust von Arjen Robben über seinen Bankplatz gegen Besiktas äußert sich nun Trainer Jupp Heynckes dazu. Den 72-Jährigen lassen die Unmutsbekundungen von Robben kalt.
Bayern-Trainer Jupp Heynckes hat alle seine Spieler zur Verfügung. Was andernorts ein glücklicher Umstand sein würde, kann beim FC Bayern jedoch schnell zum Problem werden, wie sich am vergangenen Dienstag nach dem Champions-League-Spiel gegen Besiktas Istanbul zeigte, als der eingewechselte Arjen Robben seinen Unmut bei Sky Sport über den Bankplatz kundtat: "Dazu sage ich nichts mehr. Jedes Wort wäre eins zu viel. Wenn ich meine Emotionen ausspreche, wäre ich morgen bei 'Brazzo' oder Herrn Rummenigge. "
Dass es beim Überangebot an Topspielern zu Härtefällen kommt, war schon vor dem Spiel klar, dennoch kam die Degradierung von Robben und dessen Gegenüber auf dem Flügel Franck Ribery etwas überraschend.
„Besiktas war eine Momentaufnahme", betonte Heynckes nun auf der Pressekonferenz des FCB vor dem Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC am Samstag (ab 13 Uhr live auf Sky). „Wir werden in dieser Saison noch sehr viel Freude an Arjen und Franck haben. Das werden sicher noch sehr wichtige Spieler werden. Seit zehn Jahren haben sie die Geschicke des Vereins mitgeprägt und waren maßgeblich an den großen Erfolgen beteiligt." Die Äußerungen von Robben finde er „nicht dramatisch".
Heynckes über Lewandowski: „Topspieler wird der FCB halten"
Robben ist allerdings ein Spieler, der am liebsten immer spielen will, das weiß auch Heynckes. Zweimal hat er vor der Partie am Dienstag mit ihm gesprochen. Dass Robben trotzdem gefrustet war, hat laut Heynckes mit dessen Charakter zu tun: „Wenn Spieler sehr ehrgeizig sind, dann ist es nachvollziehbar, dass jeder in so einem Spiel mitwirken will. Da gehe ich ganz gelassen damit um", sagte er.
Ein anderes Thema in diesen Tagen war der Beraterwechsel des Angreifers Robert Lewandowski, der sich von Cesary Kucharski trennte. Viele sahen darin ein erstes Anzeichen auf einen Abgang des Polen: „Das bedeutet doch überhaupt nichts", meinte nun Heynckes. „Der FC Bayern ist kein Verkäufer seiner Spieler, sondern Topspieler will er halten - und wird er auch halten."