Die Bayern hatten im Sommer viel Geld in die Hand genommen, um Joao Palhinha mit einem Jahr Verspätung nach München zu holen. Aktuell hat im Mittelfeldzentrum aber Aleksandar Pavlovic die Nase vorn. Wen schickt Trainer Vincent Kompany im Topspiel gegen Leverkusen ins Rennen?
Wenn der deutsche Rekordmeister am Samstagabend (18.30 Uhr LIVE auf Sky) auf den Deutschen Meister trifft, dann werden die Augen nicht nur auf die Akteure auf dem Platz gerichtet sein. Der FC Bayern hatte sich den Transfer von Joao Palhinha im Sommer satte 50 Millionen Euro kosten lassen, doch bislang fand er sich beim Anpfiff oftmals nur auf der Bank wieder.
Darf der Portugiese im Topspiel gegen Bayer 04 Leverkusen von Anfang ran? Oder erhält wieder Super-Eigengewächs Aleksandar Pavlovic im zentralen Mittelfeld den Vorzug? Bayern-Trainer Vincent Kompany steht vor der kniffligen P-Frage: Palhinha oder Pavlovic?
"Pavlovic und Kimmich machen es einfach herausragend gut momentan", sagte Sky Reporter Torben Hoffmann: "Pavlovic ist für mich der Aufsteiger der letzten Saison und spielt den Part stabil weiter. Das ist beeindruckend, mit welch einer Ruhe er auftritt."
Das spricht für Pavlovic
Anders als Palhinha kommt Pavlovic über das Spielerische. Der 20-Jährige fordert den Ball im Aufbau, entlastet die Abwehrkollegen mit seiner guten Positionierung und Anspielbarkeit in den Zwischenräumen. Egal ob unter Druck oder freistehend, der Rechtsfuß bringt seine Bälle (fast) immer an den Mann.
In der Champions League beim 9:2 über Dinamo Zagreb kamen 101 von 104 Pässen an. Beim jüngsten Bundesliga-Kantersieg gegen Werder Bremen (5:0) verbuchte Pavlovic 97 Ballkontakte in 69 Minuten. Der Youngster entwickelt sich neben Joshua Kimmich zum Dreh- und Angelpunkt des Bayern-Spiels.
"Er ist der Spieler, um den du eine Mannschaft bauen musst in München - möglicherweise auch in der Nationalmannschaft. So einen kannst du kaum rausnehmen", meinte Sky Experte Didi Hamann am Sonntagabend bei Sky90 - die Fußballdebatte.
Auch Harry Kane geriet nach dem Bremen-Spiel regelrecht ins Schwärmen über seinen jungen Teamkollegen. "Er war bisher großartig. Schon letzte Saison hat er gut gespielt, aber in diesem System sieht man eine noch bessere Version von ihm", sagte der Stürmer.
Das spricht für Palhinha
Was für Palhinha spricht, sind seine Abräumerqualitäten. Der 29-Jährige ist ein echter Sechser, würde den Bayern die nötige Sicherheit geben. Beim hohen Pressing, welches die Münchner unter Kompany spielen, könnte er als Abfangjäger fungieren, um die gegnerischen Angriffe nach dem Überspielen der ersten FCB-Pressinglinie zu unterbinden.
"Palhinha ist vielleicht derjenige, der defensiv strukturierter und konsequenter ist im Halten der Position. Aber Pavlovic und Kimmich harmonieren sehr gut", so Hoffmann.
"Es wird mit Sicherheit Spiele geben, wo er gebraucht wird", sagte Hamann über Palhinha, allerdings stelle sich "die Frage, ob das reicht. Wenn du einen Mann für 50 Millionen holst, dann gehe ich davon aus, dass er im Jahr 45 Spiele macht."
Damit skizzierte Hamann ein Szenario, in dem Palhinha in der kurzfristigen Zukunft noch immer keine regelmäßigen Startelfeinsätze erhalten könnte. "Nach drei, vier Spielen wird sich keiner beschweren, wenn er nicht spielt. Wenn du aber gegen Leverkusen nicht dabei bist und auch nicht gegen Aston Villa, dann wird es wahrscheinlich die ersten Stimmen geben", so der Sky Experte.
Kompany hat in dieser Saison bislang stets einem gewissen Stamm vertraut. "Da darfst du jetzt gegen Leverkusen nicht die Automatismen auseinandernehmen und zu viele Experimente machen", meinte Hoffmann. Das bedeutet, dass Pavlovic im Topspiel in der Bayern-Startelf stehen würde - und (mal wieder) nicht Palhinha.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.