Arjen Robben. Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft, WM-Finalist, mehrfacher deutscher Meister und Champions-League-Sieger. Oder einfach: Arjen Robben, einer der besten Spieler der Bundesliga. Vor allem die Duelle gegen den BVB prägte der Bayern-Profi in den letzten Jahren wie kaum ein anderer Akteur. Und ausgerechnet gegen Dortmund stellte er gleich zwei Rekorde auf.
Seit 2009 spielt der 33-Jährige nun schon für den FC Bayern München. Über 12.500 Minuten stand er im Trikot des Rekordmeisters auf dem Platz und entschied zahlreiche Spiele der Münchner. Im Topspiel gegen Borussia Dortmund stellte er mit seinem Führungstreffer zum 1:0 zwei weitere Meilensteine auf.
Niederländischer Rekordtorschütze in der Bundesliga
Über die rechte Seite kam der Ball zu Robben und dann kommt er. Der klassische Robben-Schlenzer mit dem linken Fuß - unhaltbar für BVB-Torhüter Roman Bürki ins lange Eck. Treffer dieser Art sind das Markenzeichen des Niederländers. Es war sein 93. Bundesligatreffer. Der sechsfache Deutsche Meister löste Willi "Ente" Lippens damit als niederländischen Rekordtorschützen ab.
Erfolgreichster ausländischer Torschütze in München
Damit aber nicht genug, denn zeitgleich wurde er auch zum erfolgreichsten ausländischen Torschützen beim FC Bayern. Robben überholte damit Giovane Elber und bastelt weiter am Kultstatus beim Rekordmeister.
Perfektionist oder "Aleinikov"?
Schon oft war Arjen Robben für den FC Bayern spielentscheidend. Trotzdem war der Offensivmann nicht immer beliebt. "Perfektionist", "Ehrgeizling", "Egoist" - all diese Begriffe wurden schon mit ihm in Verbindung gebracht. Kam ein Ball nicht bei ihm an, riss der Niederländer oft seine Arme in die Luft, verzog sein Gesicht und beschwerte sich. Marotten, wie diese führten dazu, dass er für Fans unnahbar wirkte. Mittlerweile hat es aber jeder begriffen: Er ist einfach ein Perfektionist.
Der Dortmund-Schreck
Es hat gedauert, aber mittlerweile ist Arjen Robben in München unglaublich beliebt. Vor allem mit einem Treffer hat er sich in die Herzen der Fans geschossen: Als er im Champions-League-Finale 2013 gegen Dortmund den 2:1-Siegtreffer erzielte, wurde er an der Isar zum Helden erkoren. Während die Roten ihn feierten, fürchteten ihn die Schwarz-Gelben spätestens seit diesem Tag.
Überhaupt BVB: Gegen keinen anderen Bundesligisten traf Robben häufiger. In 19 Spielen insgesamt elf mal. Gegen den Erzrivalen erlebte Robben aber auch einen Tiefpunkt, als er im April 2012 einen Elfmeter im Signal-Iduna-Park verschoss und damit den Titelgewinn des Ruhrpott-Klubs ebnete.
Wird Robben jemals satt?
Heute redet davon kaum noch jemand. Vor allem, weil Jupp Heynckes ihn in der Folgezeit stark machte. Robben und Heynckes - das passt einfach. Unter dem 72-Jährigen blüht Robben wieder richtig auf und kommt an seine Leistungen von 2013 ran.
"Arjen ist nicht nur ein Weltklassespieler, sondern auch ein Vorbild für viele Spieler aufgrund seiner Professionalität", lobte der Triple-Coach am Sky Mikro. "Ein großartiger Mannschafts-Spieler, der vorneweg geht und auch defensiv arbeitet. Er sprüht vor Tatendrang und Ehrgeiz, das spürt man auch außerhalb des Platzes."
Der Vertrag des Niederländers läuft aber in diesem Sommer aus. Was danach passieren wird ist bislang noch nicht geklärt, auch wenn er derzeit fleißig Argumente sammelt. "Wie wir diese Wochen einfach so überstanden haben. Als Kapitän darf ich sagen, ich bin stolz auf die Mannschaft. Das ist eigentlich der Wahnsinn", so Robben nach dem Sieg beim BVB.
Er hat praktisch alles erreicht und sich mit diesen zwei Rekorden zur niederländischen Legende geschossen. Wer ihn kennt weiß aber, dass es für ihn immer noch mehr gibt. Arjen Robben wird hungrig bleiben.