Krise beim BVB! Seit vier Spielen wartet Borussia Dortmund in der Bundesliga auf einen Sieg. Zuletzt setzte es gegen die beiden Topteams aus München und Leipzig zudem zwei Heimniederlagen. In der Tabelle rutschte man von Rang eins auf Platz drei. Nach fünf Punkten Vorsprung beträgt der Rückstand auf die Bayern nun schon sechs Punkte. Dazu kommen zwei blamable Auftritte gegen die Zwerge aus Nikosia in der Königsklasse.
Bei den Schwarz-Gelben sind die Spieler mehr denn je gefordert, den BVB wieder in die Spur zu bekommen. Sky Sport nennt die Akteure, die jetzt die Herbst-Tristesse in Dortmund beenden müssen.
Sokratis: Er gilt als Vorbild an Einsatz und Willen. Der Abwehr-Boss muss der Defensive wieder mehr Stabilität geben. Alleine in den letzten vier Spielen kassierte der BVB zwölf Gegentore. Zu Beginn der Saison blieb man fünf Spiele am Stück ohne Gegentor. Mit seiner Erfahrung und Zweikampfstärke (64,8 Prozent gewonnen) muss der Grieche den Laden wieder dicht bekommen und seine Nebenmänner besser dirigieren.
Marcel Schmelzer: Nach dem Champions-League-Spiel gegen Nikosia rutschte ihm im Sky Interview bereits das Wort "Krise" heraus. Als Kapitän ist er natürlich als aller erster gefragt, auch wenn er nach seiner Verletzung (Sprunggelenk) gerade erst wieder zurück ist. Schmelzer appelliert an den Teamgeist und das "Wir-Gefühl" bei der Borussia. "Wir müssen da zusammen durch und dürfen die Köpfe nicht hängen lassen", sagt der Linksverteidiger.
Raphael Guerreiro: Nach 125 Tagen feierte der Portugiese im Pokalspiel in Magdeburg sein lang ersehntes Comeback. Guerreiro kann sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf der Linksverteidigerposition agieren. Mit seiner Ballsicherheit und Technik könnte er mehr Ruhe ins Aufbauspiel der Borussia bringen und einfache Ballverluste und Fehlpässe verhindern. Daran krankte zuletzt das BVB-Spiel. Im Champions-League-Spiel gegen Nikosia zeigte er eine starke Leistung und erzielte gleich ein Tor. In der vergangenen Saison überzeugte der Linksfuß mit 16 Torbeteiligungen in 35 Spielen.
Gonzalo Castro: Mit seinen 30 Jahren zählt er zu den "Oldies" bei der Borussia. Im defensiven Mittelfeld muss er mit seiner Erfahrung aus 349 Bundesligaspielen für Struktur und Spielkontrolle sorgen. Castro muss mithelfen, die Fehler in der Spieleröffnung zu minimieren. Mit einer Passquote von 83 Prozent zählt er bei der Borussia zu den Besten.
Mario Götze: Im Offensivspiel muss er für die kreativen Elemente sorgen, Mitspieler in Szene setzen und selbst für Torgefahr sorgen. Trainer Bosz hat ihn nach seiner Krankheit wieder langsam an das Team herangeführt. Wenn Götze wieder zu seiner Genialität und Leichtigkeit findet, wird er das Spiel der Borussia mit seinen Ideen und Dribblings beleben sowie unberechenbarer machen. Götze läuft viel, bietet sich an, ist ständig unterwegs. "Ich bin jetzt endlich wieder bei 100 Prozent", schätzt Götze seine Situation selbst ein. Auch ein Grund, warum Joachim Löw ihn für die anstehenden Länderspiele nominiert hat.
Julian Weigl: In der aktuellen Situation des BVB kann Weigl den Schritt vom Jungstar zur gestanden Leitfigur im defensiven Mittelfeld machen. "Wenn ich regelmäßig spiele und auf mein Top-Niveau komme, habe ich am Ende der Saison eine Chance auf die Weltmeisterschaft", wird Weigl bei Reviersport zitiert. Mit 87,4 Prozent Passgenauigkeit hat er den Bestwert bei der Borussia. Im neuen System muss er offensiver agieren und auch den Torabschluss suchen. Damit hat der Ex-Löwe noch seine Probleme. Pro Spiel kommt er lediglich auf 0,21 Torschüsse.
Pierre-Emerick Aubameyang: An der Offensive liegt es eigentlich nicht. Mit 28 Treffern ist der BVB die Tormaschine der Liga. Auch in den letzten Spielen kreierte das Bosz-Team genügend Torchancen. "Es ist eine Phase, in der der Ball einfach nicht ins Tor will“, beklagt der Trainer. Aubameyang ist zwar mit zehn Treffern der Top-Torschütze der Schwarz-Gelben, seit fünf Spielen (drei Ligaspiele und zwei CL-Spiele) allerdings ohne Treffer. Zuletzt blieb er im März 2016 so lange ohne Erfolgserlebnis. Seine Tore sind aber unverzichtbar, denn eine Statistik besagt: Wenn Auba trifft, hat der BVB eine Siegquote von 71 Prozent. Wenn er nicht trifft, liegt die Quote unter 20 Prozent in den letzten zwei Jahren.