Borussia Dortmund hat sich im Werben um Belgiens WM-Star Axel Witsel gegen namhafte Konkurrenz durchgesetzt. Das hat jetzt sein Berater verraten.
Als Axel Witsel am Montag im Trainingslager von Borussia Dortmund ankam, lagen Wochen der Verhandlungen hinter den Beteiligten. Berater Paul Stefani hat nun der belgischen Tageszeitung Het Laatste Nieuws verraten, wie sich der Transfer-Deal genau abgespielt hat.
Erster Kontakt bereits vor vielen Wochen
Demnach habe Stefani, der nicht explizit Witsels Vertreter ist, aber bereits an zahlreichen großen Transfers in Belgien beteiligt war, kurz vor WM-Beginn vom Wechsel-Wunsch des Mittelfeldspielers erfahren. "Wir haben uns ein bisschen unterhalten und er sagte, dass er vielleicht aus China weg wolle", erzählt der 69-Jährige. "Ich habe ihm lachend versprochen, dass ich mit etwas Großem kommen werde".
In der Folge habe Stefani Kontakt zu Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke hergestellt und erfahren, dass die BVB-Bosse auf der Suche nach einem Spielertypen wie Witsel seien: "Ich habe erklärt, dass Witsels Anwalt in China eine Ausstiegsklausel von 20 Millionen Euro hinterlegt hat. Das klang wie Musik in ihren Ohren, weil sie davon ausgingen, Tianjin Quanjian würde 60 Millionen fordern."
Zorc überzeugt Witsel
Zu einem ersten Treffen zwischen BVB-Verantwortlichen und Witsel kam es kurz nach der WM in Lüttich: "Zorc hat ihm einen Plan präsentiert und genau aufgezeigt, wie er mit Witsel spielen will und was er von ihm erwartet. Das war genau das, was Witsel wollte. Nach dem Gespräch hatte ich das Gefühl, dass er seine Entscheidung bereits getroffen hatte."
Berater rät von ManUnited und Neapel ab
Dennoch bekam Dortmund Konkurrenz von anderen interessierten Vereinen, auch Manchester United und der SSC Neapel sollen am Belgier dran gewesen sein. Von einem Wechsel zu diesen Klubs riet Stefani jedoch ab: "Ich habe ihm gesagt: 'In Dortmund bist du die Nummer eins, bei Manchester United und Nepael bist du einer von vielen." Das soll Witsel überzeugt haben: "Axel sagte schließlich: 'Tu mir den Gefallen und mach es so schnell wie möglich klar. Ich würde sehr gerne nach Dortmund."
Und auch die Dortmunder Verantwortlichen wollten Witsel. Neu-Trainer Lucien Favre gab sein Einverständnis, Zorc drängte auf eine Entscheidung, weil er andernfalls einen anderen Spieler hätte leihen können. Als schließlich alles fix war, soll der sportliche Leiter seine Hosentaschen umgekrempelt haben mit den Worten "Jetzt habe ich nichts mehr." Grund hierfür: Witsels Gehalt. Laut Berater erhält der 29-Jährige bei der Borussia "für deutsche Verhältnisse einen Lohn, der zu einem sehr großen Spieler passt."