Der VfB Stuttgart rangiert derzeit auf dem Relegationsplatz und kämpft in der Bundesliga ums nackte Überleben. Borna Sosa ist keine sportliche Option bei den Schwaben und hat dafür - auch aufgrund der sportlichen Misere - kein Verständnis und kritisiert Verein und Coach.
Borna Sosa kam mit vielen Vorschusslorbeeren vor der Saison für etwa sechs Millionen Euro von Dinamo Zagbreb zum VfB Stuttgart und sollte ein großer Teil der Zukunft bei den Schwaben sein. Wenige Monate später spielt der Rechtsverteidiger keine Rolle mehr beim Kellerkind und verschafft seinem Ärger darüber nun in einem Interview mit Sportske Novosti Luft:
Sosa versteht Welt nicht mehr
"Was mit mir in Stuttgart geschieht? Etwas Unbegreifliches. Wir stehen derzeit schlecht in der Tabelle, und wir jungen Spieler erhalten immer weniger Chancen. In manchen Begegnungen stehen wir nicht einmal im Kader", kritisiert der 21-Jährige in Kroatiens größter Sportzeitung und wird noch deutlicher:
"Es ist komisch, definitiv. Stuttgart holte einen Rechtsverteidiger von Manchester City, Pablo Maffeo, und mich von Dinamo Zagreb. Weder er noch ich kommen zum Zug. Sie haben für uns viel bezahlt. Wenn Stuttgart um die Champions League kämpfen und gut spielen würde, wäre das okay. Aber wir sind Tabellen-16. und es ändert sich nichts."
Speziell unter Markus Weinzierl kommt der Rechtsverteidiger kaum noch zu Einsätzen und kann dies nicht nachvollziehen, denn laut eigenen Angaben ist er "kerngesund und topfit" und ist sichtlich angefressen, dass der VfB auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Hannover 96 etwas Gegenteiliges behauptete.
Sosa dementiert Verletzung
Seinerzeit erklärte Weinzierl, dass der Kroate "leichte Adduktorenprobleme" habe. "Es wurde berichtet, dass ich ein Problem mit einer Verletzung hätte. Doch das ganze Jahr 2019 bin ich absolut gesund, ich habe keine Verletzungen, keine Probleme. Deshalb ist mir nicht klar, warum ich auf die Tribüne versetzt wurde. Es ist für mich unbegreiflich."
Hängen lassen will sich Sosa dennoch nicht. Er sei zwar mit der derzeitigen Situation logischerweise nicht zufrieden, will im Training aber weiter Gas geben. Allerdings konnte sich der Defensivspieler eine weitere Spitze nicht verkneifen: "Es scheint derzeit so, als habe ich keinen Einfluss darauf, ob ich spiele oder nicht", bemängelt der U21-Nationalspieler Kroatiens.
VfB sucht Gespräch
Und weiter: "Aus meiner Perspektive gebe ich alles, biete mich im Training immer an. Der Trainer hat keinerlei Einwände - da heißt es immer 'Bravo Borna, super Borna, ausgezeichnet'. Aber wenn es zum Spiel kommt, ist Borna nicht da."
Laut Stuttgarter Nachrichten wollte sich der VfB zu den Vorwürfen Sosas nicht äußern und will erst ein persönliches Gespräch mit Sosa abwarten.