Nur vier Tage nach dem Aus in der Europa League muss Borussia Dortmund wohl auch die letzte Chance auf einen Titel in dieser Saison begraben. Das Remis in Augsburg dient dabei als BVB-Symbolbild für die gesamte Spielzeit.
Aus in der Europa League gegen die Glasgow Rangers, zahlreiche personelle Ausfälle und der knappe Sieg des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt: Die BVB-Vorzeichen vor dem Auswärtstrip zum FC Augsburg waren nicht gerade die besten.
Die Truppe von Coach Marco Rose wusste vor der Partie, dass die Bundesliga nun der einzig verbliebene Wettbewerb mit einer Chance auf einen Titel war. Dementsprechend habe man sich für das Duell bei den bayerischen Schwaben viel vorgenommen, wie Emre Can gegenüber DAZN erklärte.
Hazard-Solo bringt BVB gegen Augsburg auf Kurs - aber nur vorübergehend
Der BVB startete auch ordentlich in die Partie, kam durch Mo Dahoud in der 13. Minute zu seiner ersten guten Chance, die jedoch Augsburg-Keeper Rafal Gikiewicz stark parierte. In der 35. Minute setzte Thorgan Hazard zu einem genialen Solo im FCA-Strafraum an, ließ zwei Gegenspieler mit einer Leichtigkeit aussteigen und versenkte den Ball mit einem wuchtigen Flachschuss ins lange Eck.
Der BVB schien auf Kurs - wie so oft in dieser Saison. Einem Nackenschlag wie dem Aus gegen Glasgow - ließ die Rose-Elf meist einen starken Auftritt folgen, wie beispielsweise das 6:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Doch anstatt nach der Pause die Führung auszubauen - Donyell Malen traf zweimal nur Aluminium - folgte mit fortlaufender Spieldauer ein Bruch im Spiel der Schwarz-Gelben.
Can moniert: "Sprechen das fast jeden Tag an"
"Wir waren mit dem Ball nicht mehr aktiv genug, haben vorne die Bälle nicht mehr festgemacht. Das ist frustrierend", analysierte Can nach der Partie. Augsburg wurde im Angesicht abbauender Dortmunder mutiger und kam in der 78. Minute letztendlich noch zum Ausgleich durch Noah-Joel Sarenren Bazee. Eine Situation, die der BVB auch schon häufiger in dieser Saison erleben musste: Ein eigener Ballverlust führte zu einem Augsburger Konter, in dessen Verlauf die Dortmunder immer wieder den berühmt-berüchtigten Schritt zu spät kamen.
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Unter dem Strich stand also nur ein Zähler. "Es passt wahrscheinlich insgesamt zu unserer Saison. Kleine Fehler werden bestraft. Vorne betreiben wir einen großen Aufwand, um Tore zu schießen. Hinten bekommen wir sie zu einfach", fasste Coach Rose die Situation zusammen. Und auch Can schlug frustriert in die gleiche Kerbe. "Wir sprechen das fast jeden Tag an. Wir müssen abgezockter sein. Wir müssen solche Spiele gewinnen. Jetzt stehe ich hier und erzähle wieder das Gleiche. Das ist nicht schön."
Acht Punkte Rückstand auf Bayern - Spielplan als letzte Hoffnung?
Nicht schön ist aus Dortmunder Sicht auch der Blick auf die Tabelle. Durch das Remis gegen Augsburg beträgt der Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern zehn Spieltage vor Schluss acht Punkte (Zur Tabelle). Somit dürften wohl nur die Allerwenigsten daran glauben, dass die Meisterfrage in dieser Saison noch einmal ernsthaft diskutiert werden muss.
Der einzig verbliebene Mutmacher für die letzten BVB-Berufsoptimisten dürfte der Spielplan in den kommenden beiden Wochen sein. Bayern trifft zunächst auf ein formstarkes Bayer Leverkusen (Samstag, 15:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga) bevor es zur ebenfalls ambitionierten TSG 1899 Hoffenheim geht. Die Gegner lassen aus BVB-Sicht somit zumindest ein Fünkchen Hoffnung zu, dass die Bayern Zähler liegen lassen könnten.
Doch dies würde auch nur helfen, wenn Dortmund beim FSV Mainz 05 und gegen Arminia Bielefeld selbst seine Hausaufgaben erledigt. Dass dies jedoch alles andere als gesichert ist, musste man beim BVB in Augsburg mal wieder leidvoll erfahren ...
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