Youssoufa Moukoko wird heute 17 Jahre alt. Sky blickt auf das erste Profi-Jahr des Dortmunder Ausnahmetalents und zieht Bilanz. Hält Moukoko, was er verspricht?
Noch vor Überschreiten seines 14. Lebensjahres herrschte rund um Moukoko eine Aufmerksamkeit, die bis heute ihresgleichen sucht. In den Jugendteams des BVB zerschoss der Stürmer sämtliche U-Ligen und brach Rekorde am Fließband. Auf das Profidebüt des 17 Jahre alten Angreifers fieberten nicht nur Fans, die es mit schwarz und gelb halten hin, sondern ganz Fußball-Deutschland.
Moukoko mit optimalem Beginn bei den BVB-Profis
Um den talentierten Knipser bestmöglich fördern zu können, erwirkte der BVB bei der Deutschen Fußball-Liga sogar die Herabsetzung des Mindestalters zur Berechtigung in der Bundesliga auflaufen zu dürfen. Am 21. November vergangenen Jahres debütierte das verheißungsvollste Sturmtalent Deutschlands beim 5:2-Sieg der Dortmunder bei Hertha BSC dann endlich. Und wie ging es weiter?
Nach mehreren Kurzeinsätzen durfte Moukoko gegen Werder Bremen und Union Berlin in der zurückliegenden Spielzeit gleich zweimal hintereinander von Beginn an ran. Gegen die Eisernen kam es obendrein zum ersten Torerfolg für Moukoko in der höchsten deutschen Spielklasse. Ein Raketenstart für einen Youngster, dem jeder eine Bilderbuch-Karriere prognostiziert.
Verletzungen werfen Moukoko zurück
Doch auf das Hoch folgten einige Rückschläge. Nach seinem Treffer in Berlin musste das Top-Talent erstmals kurzzeitig mit einer Knieverletzung pausieren. Die sporadischen Auftritte danach überzeugten oft nicht. Der BVB mahnte zur Geduld, zog den Stürmer im Zuge einer Ergebniskrise komplett aus der Diskussion. Den Vorwurf, man habe außer Moukoko keinen Haaland-Ersatz, musste sich die Vereinsführung dennoch gefallen lassen.
Schon vor der Spielberechtigung von Moukoko verpflichteten die Dortmunder wissentlich keinen neuen Stürmer. Der von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eingeräumte "Fehler", vor zwei Jahren keinen Back-up für Paco Alcacer verpflichtet zu haben, wiederholte sich. Denn: Die Borussen wollen ihrem Stürmer den Weg Richtung Stammplatz nicht verbauen.
Rückschlag nach neuem Anlauf
So kam Moukoko auch unter dem neuen Trainer Edin Terzic zwangsläufig zu Spielzeit. Die Leistungen Moukokos stabilisierten sich leicht, wenngleich der Angreifer nur noch als Joker zum Einsatz kam. Gegen den SC Freiburg und im Rückspiel gegen die Hertha durfte der Stürmer jeweils ein Tor bejubeln, ehe es zum nächsten schweren Rückschlag kam.
Ein Bänderriss setzte den frisch gebackenen U21-Nationalspieler gleich für mehrere Monate außer Gefecht. Ein Entwicklungsrückschritt, der auch heute noch spürbar zu sein scheint. In der aktuellen Spielzeit kommt der 17-Jährige erst auf 97 Bundesliga-Spielminuten bei sechs Kurzeinsätzen. Diesmal erlitt der anfällige Stürmer eine Muskelverletzung, die ihn immerhin vier Spiele pausieren ließ.
Unglückliche Auftritte mit viel Potenzial
Und spielerisch? Bislang weiß das Trainerteam um den den neuen BVB-Chefcoach Marco Rose die vorhandenen Grundlagen Moukokos noch nicht in konstante Leistungen umzuwandeln und das Potenzial des Eigengewächses auszuschöpfen. Das System der Dortmunder ist auf Haaland zugeschnitten und kommt einem schnellen, robusten und ballsicheren Stürmer mehr entgegen als der quirligen Art von Moukoko.
In seinen Kurzauftritten in dieser Spielzeit ließ der Youngster immer wieder sein Können aufblitzen. Beim Last-Second-Sieg gegen die TSG Hoffenheim am 3. Spieltag beispielsweise holte Moukoko zu einem starken Solo aus, legte anschließend das 3:2-Siegtor durch Haaland auf. Solche Momente sind bisher allerdings rar. Moukoko glänzt mit Raffinesse, beweist Instinkt und gutes Stellungsspiel, doch vieles wirkt auch noch unglücklich - teils unbeholfen.
Zeit als höchstes gut: BVB darf Moukoko nicht verheizen
Der BVB tut gut daran, sein Juwel weiter langsam zu fördern. Bisher ist der 17 Jahre alte "Wunderknabe" noch nicht richtig in Schwung gekommen, hat aber auf der großen Bühne auch schon den ein oder anderen guten Eindruck hinterlassen können. Zunächst steht die Fitness und Gesundheit des U21-Nationalspielers im Vordergrund.
Am Donnerstag musste der Stürmer abermals frühzeitig von der Länderspielreise zurück nach Dortmund kehren. Grund dafür ist eine Entzündung am Auge, die nach ersten Einschätzungen allerdings kein langfristiges Problem darstellen sollte.
Und dennoch passt die Blessur in den bisherigen Karriereverlauf des Youngsters. Zusammenfassend lässt sich das erste Jahr des Ausnahmetalents dessen Weg die ganze Fußball-Nation verfolgt wohl als holprig, aber durchaus vielversprechend umreißen.
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