Borussia Mönchengladbach: Eberl & Gladbach eine Erfolgsstory

Eberls Erfolgsstory in Gladbach: Von der grauen Maus zum Europa-Anwärter

Von Sky Sport

Image: Max Eberl blickt auf eine insgesamt erfolgreiche Zeit bei Borussia Mönchengladbach zurück.

Max Eberl bei Borussia Mönchengladbach ist Geschichte – über die Jahre betrachtet eine erfolgreiche. Sky Sport liefert Zahlen-Beweise.

Der Schock bei Borussia Mönchengladbach über das Ende von Max Eberl bei den Fohlen sitzt immer noch tief. Der Sportdirektor gab am Freitag unter Tränen in einer sehr emotionalen Pressekonferenz bekannt, dass er den Verein mit sofortiger Wirkung verlassen werde. Der 48-Jährige führte gesundheitliche Gründe für sein Aussteigen an.

Sky Experte Lothar Matthäus spricht über das emotionale und überraschende Eberl-Aus bei Borussia Mönchengladbach (Videolänge: 2:29 Min.).

Aus dem Abstiegskandidaten Gladbach formte er im Laufe seiner Amtszeit zeitweise eine Champions-League-Mannschaft. Aktuell steht die Borussia wieder schlechter da und befindet sich trotz einer qualitativ guten Mannschaft erneut im Abstiegskampf, was das Große und Ganze von Eberl bei den Fohlen jedoch nicht schmälern soll. Das zeigen die Zahlen eindrucksvoll.

Gladbach verbesserte sich um fünf Plätze in der Tabelle

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Seit Mitte Oktober 2008 ist Eberl Sportdirektor. Der gebürtige Bayer übernahm damals gemeinsam mit Trainer Hans Meyer einen Tabellenletzten, der gerade aus der 2. Bundesliga aufgestiegen war und sich direkt wieder im Kampf um den Klassenerhalt befand. Gemeinsam mit Meyer gelang es Eberl die Gladbacher in der Liga zu halten.

Zum Durchklicken: Eindrücke aus der Amtszeit von Max Eberl

Max Eberl spielt beim FC Bayern, VfL Bochum, bei der SpVgg Greuther Fürth und bei der Borussia. Für die Fohlen absolviert er in seiner Karriere die meisten Spiele (146/3 Rote Karten). Nach der Karriere wird er direkt Nachwuchskoordinator.
Hans Meyer und Max Eberl übernehmen im Oktober fast gleichzeitig die Geschicke bei Gladbach. Meyer springt als Trainer ein, Eberl wird vom Nachwuchskoordinator zum Sportdirektor befördert. Zusammen retten sie die Fohlen vor dem Abstieg 2009.
Für viele kommt Eberls Beförderung überraschend. Berti Vogts kritisiert die Entscheidung: "Eberl ist kein Borusse. Er weiß ja gar nicht, wie er in diese Position gekommen ist. Er ist wahrscheinlich zufällig mit dem Fahrrad vorbeigekommen."
Mit Lucien Favre (l.) gelingt Eberl ein Coup.. Kein Trainer absolviert mehr Spiele unter ihm (189). Der Schweizer rettet fast schon abgestiegenene Gladbacher in die Relegation 2011 und führt die Fohlen über das gesicherte Mittelfeld bis nach Europa.
Lange arbeiten Favre und Eberl erfolgreich zusammen. Bis zum Horrorstart 2015/16 und 0 Punkten aus den ersten 5 Spielen. Favre wirft das Handtuch, Eberl ist geschockt. Der Sportdirektor muss seinen langjährigen Partner ziehen lassen.
Nach Favres Rücktritt befördert Eberl Andre Schubert. Eine anfängliche Erfolgsstory. Schubert führt den VfL von Platz 18 in die CL-Quali. Danach gehr es bergab. Platz 14 im Winter 2016 zwingt Eberl zum Handeln. Schubert muss gehen.
Dieter Hecking kommt und erlebt eine durchwachsene Zeit in Gladbach. Nach zwei neunten Plätzen, folgt Platz fünf. Nur Favre (189) macht mehr Spiele unter Eberl als Hecking (98). Im April 2019 verkündet Eberl das Aus des Trainers.
Gladbach und Heckins Nachfolger Marco Rose ist eineinhalb Jahre eine erfolgreiche Kombi. Dann verkündet der Coach seinen Abgang zum BVB. Eberl hält an ihm fest, doch der VfL gerät zeitweise in einen Abwärtsstrudel und verpasst am Ende Europa.
Im Sommer 2021 verpflichtet Eberl Adi Hütter für 7,5 Millionen Euro - Rekord für die Borussia. Aktuell enttäuschen die Fohlen unter dem Österreicher noch. Es ist der letzte Trainer, den Eberl für Gladbach holt.
Max Eberl ist immer mit Emotionen dabei. Manchmal kochen diese auch über, weshalb er bei einem Auswärtspiel in Freiburg einmal sogar die Rote Karte sieht. Ein Novum in der Bundesliga für einen Funktionär.
Auf einer emotionalen Pressekonferenz gibt er schließlich am 28. Januar 2022 seinen Rücktritt bei seiner Borussia bekannt.

Im Sommer 2009 startete Eberl in seine erste komplette Saison als Sportdirektor mit den Fohlen. Seitdem holten die Gladbacher im Schnitt 52 Punkte pro Saison (2021/22 nicht mit eingerechnet). Verglichen mit den zwölf Saisons zuvor eine deutliche Steigerung, denn dort waren es durchschnittlich nur 39 Punkte pro Spielzeit. Unter Eberl landete Gladbach im Schnitt auf Platz sieben. Davor reichte es durchschnittlich nur zu Platz zwölf. Damit machte Eberl aus der grauen Maus eine attraktive Mannschaft, die regelmäßig um die Europapokal-Plätze kämpfte.

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Gladbach wird wieder zum Anwärter auf die Europapokal-Plätze

Der ehemalige Spieler des FC Bayern, VfL Bochum, der SpVgg Greuther Fürth und eben der Fohlen führte seinen Klub drei Mal in die Champions League, einmal in die Champions-League-Qualifikation und zwei Mal in die Europa League. 2020/21 reichte es in einer Gruppe mit Real Madrid, Shakhtar Donezk und Inter Mailand sogar für den zweiten Platz und die Qualifikation für das Achtelfinale.

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Seit Eberls Übernahme sammelten nur der FC Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen mehr Punkte in der Bundesliga (s. Tabelle). Dafür brauchten die Gladbacher vergleichsweise wenige Trainer. Mit Hans Meyer, Michael Frontzeck, Lucien Favre, Andre Schubert, Dieter Hecking, Marco Rose und Adi Hütter derer sieben. Nur der SC Freiburg kam unter den aktuellen Bundesligisten in diesem Zeitraum mit weniger Trainerwechseln (2) aus als die Gladbacher.

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In Mönchengladbach setzte man im Vergleich zu anderen Klubs auf Kontinuität bei der Trainerwahl und bewies zeitweise ein glückliches Händchen. Lediglich Michael Frontzeck (1,05 Punkte/Spiel) und Adi Hütter (1,22 Punkte/Spiel) fielen, was den Punkteschnitt anbelangt deutlich von den anderen von Eberl ausgewählten Trainern ab, die alle mindestens 1,54 Punkte pro Spiel einbrachten.

Eine Sache, die dem 48-Jährigen jedoch nicht schmecken dürfte, ist eine ganz besondere Statistik. Max Eberl ist der erste Funktionär der Bundesliga, der mit einer glatten Roten Karte aus dem Innenraum verbannt wurde. Weil er sich bei einer Auswärtsniederlage 2020 in Freiburg dermaßen über eine Gelb-Rote Karte für Alassane Plea beim vierten Offiziellen beschwerte, musste er schließlich eine Ein-Spiel-Sperre absitzen.

Quelle der Daten: Opta by Stats Perform / Transfermarkt

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