Bei Sky90 sprachen die Experten mit Marco Rose über den aktuellen Erfolg von Borussia Mönchengladbach. Der Coach nennt Gründe, warum es so gut bei den Fohlen läuft.
Seit acht Spieltagen an der Spitze, der zweitbeste Saisonstart der Vereinsgeschichte. Bei den Niederrheinern läuft es so gut wie schon lange nicht. Verantwortlich scheint dafür vor allem einer zu sein: Neu-Coach Rose. Der 43-Jährige übernahm die Mannschaft im Sommer von Vorgänger Dieter Hecking und hob das Team auf ein neues Level.
Rose sieht Gladbach noch lange nicht am Ende der Entwicklung
Doch auch wenn die Gladbacher "auf einem richtig guten Weg sind", will Rose noch nicht über die Meisterschaft sprechen: "Ich nehme diese Diskussion ernst, wenn man mir nach drei Niederlagen in Folge immer noch ernsthaft die Frage stellt: ‚Wie sieht's mit der Meisterschaft aus?' Wir versuchen sachlich alles aufzuarbeiten. Wir sind ambitioniert und dann ist unser Ziel, das Maximale aus der Saison rauszuholen."
Um den aktuellen Trend nicht abreißen zu lassen und weiter positive Ergebnisse einfahren zu können, verlangt der Übungsleiter allerdings weiterhin Entwicklungen von seiner Mannschaft. Trotz der tollen Ausgangslage und der Aussicht auf die Herbstmeisterschaft, läuft noch nicht alles perfekt für die Fohlen.
"Wir haben in der ersten Halbzeit gegen Bayern München gesehen, dass wir auch gegen so einen Gegner von der ersten Minute an da sein müssen", meint der Gladbach-Coach mit Blick auf die Chancenflut der Münchner kritisch und erklärt: "Wir müssen von Anfang an im Spiel sein und so einem Gegner direkt Paroli bieten."
Lienen und Rethy loben das Gladbacher Vertrauen in Rose
Für Sky Experte Ewald Lienen spielt beim Lauf der Gladbacher auch das eigene Selbstverständnis eine große Rolle. Der technische Direktor des FC St. Pauli lobt dabei vor allem das Vertrauen seitens der Vereinsführung und ist überzeugt davon, dass es "kein Zufall ist, dass dort wo Mannschaften erfolgreich sind, genau so eine Ruhe herrscht". Lienen weiter: "Es ist wichtig, dass die Mannschaft dir zuhört. Und das geht natürlich nur, wenn du in einem gewissen Ambiente bist, wo nicht ständig nachgefragt wird, ob man nächste Woche auch noch Trainer ist."
Dieser Auffassung ist auch Bela Rethy. "Du brauchst einfach deine Ruhe", ist sich der Kommentator sicher und nennt prominente Beispiele, denen ein wenig mehr Konstanz gut getan hätte. "Ein Niko Kovac hätte seine Ruhe gebraucht, Lucien Favre braucht sie immer noch. Ständige Diskussionen strahlen irgendwann auch mal auf die Mannschaft aus", moniert Rethy, der Vertrauen als große Stärke beim Tabellenführer aus Gladbach ausgemacht hat.
Gladbach hat mit Rose einen modernen Weg eingeschlagen
Eine Eigenschaft, die den Fohlen eine Verpflichtung Roses erst möglich gemacht hat, wie der Coach im Zuge der Trainerdebatte offenbart. Auch die Neuerfindung des eigenen Vereins stand bei den Gesprächen mit Sportdirektor Max Eberl von Beginn an im Vordergrund.
"Nur deswegen habe ich es überhaupt gemacht. Mir wurde aufgezeigt, dass es das ist, was der Verein möchte", beschreibt Rose das Zusammenkommen, vergisst dabei aber nicht, die von seinem Vorgänger gelegte Grundlage positiv hervorzuheben.
"Nochmal: Dieter Hecking hat großartige Arbeit in der Zeit davor geleistet. Der Verein hat erfolgreich gespielt, aber man wollte etwas Neues", meint Rose. Und etwas Neues hat der Verein mit dem sympathischen Taktik-Fuchs bekommen.
Kreativen, von Tempo geprägten und modernen Fußball, durch den Gladbach langsam den Sprung von einem soliden Bundesligisten zum Titelanwärter schafft.