Bundesliga: Bayern hat sein Selbstverständnis zurück - und den Titel vor Augen

Doch noch die "Alten"! Bayerns Selbstverständnis ist zurück

Von Lennard Göttner

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Vieles, was in den vergangenen Wochen vermisst wurde, brachte Bayern gegen Schalke auf den Platz. Nicht nur Thomas Müller kehrte in die Startelf zurück, sondern auch das Selbstverständnis ins eigene Spiel. Die "alten" Bayern sind wieder da - und geben sich keine Blöße mehr.

Es lief die 50. Spielminute und schon war klar: Der FC Bayern wird die Tabellenführung auch über den 32. Spieltag hinaus verteidigen. Von den Rängen der Allianz Arena ertönten Meisterchöre. Kurz nach der Halbzeit nämlich führten die Münchner gegen Schalke bereits mit 3:0. Dem 20. Saisonsieg stand zu diesem Zeitpunkt nichts mehr im Wege.

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Doch anders als in den zurückliegenden Spielen (etwa zuletzt gegen Werder Bremen) hat sich die Elf von Trainer Thomas Tuchel mit der komfortablen Führung nicht zufriedengegeben. Bayern blieb hoch konzentriert und zog bis zur letzten Minute durch.

Müller beschert das Selbstverständnis

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Am Ende war das halbe Dutzend voll und der 6:0-Heimsieg gegen Königsblau perfekt. Damit erzielte der FCB bereits zum fünften Mal in dieser Saison mindestens sechs Tore in einer Partie - das gelang noch nie zuvor einem Team in der Bundesliga-Historie. Vor allem Thomas Müller ist dieser Erfolg zu verdanken, der nach vier Bankplätzen in den vorherigen sechs Partien wieder von Beginn an ran durfte, zur Führung traf und dem Rekordmeister sein einzigartiges, zuletzt jedoch schmerzlich vermisstes Attribut zurückbrachte: Bayerisches Selbstverständnis.

Image: Auch die Fans spüren: Das bayerische Selbstverständnis ist zurück.

Schon vor der Partie waren in der Münchner Fankurve zahlreiche Banner mit der Aufschrift "MIA SAN DIE BAYERN" zu sehen. Die Fans schienen gespürt zu haben, dass ihr Team nicht nur ein anderes, sondern ihr altes Gesicht zeigen würde. Kapitän Müller diktierte dabei eifrig das Geschehen, gab seinen Kollegen immerfort Anweisungen und war überall auf dem Platz unterwegs. Vor allem im Gegenpressing nahm das Bayern-Urgestein seine gewohnt wichtige Rolle ein. Angesichts der jüngsten Diskussionen um ihn und seine Rolle bei den Bayern lieferte der 33-Jährige zweifellos die perfekte sportliche Antwort.

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Nach der Partie zeigte sich Müller am Sky Mikrofon wenig überraschend sichtlich gelöst: "Schalke spielt sehr unangenehm, weil sie fast auf dem ganzen Platz Mann gegen Mann spielen. Aber wenn du das mal überspielt hast, brechen schnell die Dämme. Es freut mich, den Dosenöffner heute erzielt zu haben, das war ein tolltes Gefühl, die Arena ist explodiert. Wenn ich meine Mitspieler in gute Positionen bringen kann, ist das immer gut für mich und das gesamte Team. In der Theorie profitieren alle davon."

Gnabry ist der Offensiv-Trumpf

Mit Müller als Dirigenten hatte Bayern volle Kontrolle und Souveränität, im letzten Drittel zudem viel Kreativität und Spielwitz. Vor allem jedoch: Sie haben ihre Chancen effizient genutzt. Auch das wurde in Münchner Kreisen zuletzt schmerzlich vermisst. Für Effizienz wie kein anderer stand dabei wieder einmal Serge Gnabry.

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Der 27-Jährige traf doppelt und ist nun Bayerns alleiniger Top-Torjäger in der Bundesliga (13 Treffer). Mit vier Toren in den jüngsten drei Ligapartien ist im Schlussspurt der Saison absolut Verlass auf ihn. Gnabry ist zu Bayerns Offensiv-Trumpf im Titelkampf avanciert.

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Doch nicht nur vorne lief es gegen Schalke wie geschmiert, auch defensiv standen die Münchner absolut stabil. Keinen einzigen Torschuss ließ die Viererkette um Joao Cancelo, Matthijs de Ligt, Benjamin Pavard und Noussair Mazraoui über 90 Minuten hinweg zu.

Ein Trend, der sich bereits abzeichnete. Seit Tuchel am 26. Spieltag als Trainer übernommen hat, sank die gegnerische Chancenqualität - erkennbar am "expected Goals"-Wert des Gegners - signifikant. Auch für Schalke war Bayerns Defensive am Samstagnachmittag nicht im Ansatz zu knacken.

Hamann: "Bester Auftritt unter Tuchel"

Grund genug für Sky Experte Didi Hamann, alles in allem vom "mit Abstand besten Auftritt unter Tuchel" zu sprechen. "Unter ihm hat man eine solche Bayern-Mannschaft noch nicht gesehen. Ich lasse nicht gelten, dass ihr Gegner ein zweitklassiger war. Die Schalker kamen heute mit breiter Brust dorthin. Das waren aber die Bayern wie wir sie kennen", so der 49-Jährige in der Analyse.

Coach Tuchel selbst trat hingegen zunächst einmal auf die Euphorie-Bremse und ordnete bei Sky ein: "Es geht nächste Woche wieder bei 0:0 los, daher besteht kein Grund komplett euphorisch zu werden und an irgendwelche Vorentscheidungen zu denken. Die Kunst ist jetzt, fokussiert und im Tunnel zu bleiben. Wir müssen das nächste Spiel wieder mit dem Willen, der Leichtigkeit und der Freude angehen."

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Tugenden, die am kommenden Samstagabend im Topspiel gegen RB Leipzig (20.05., ab 18:30 Uhr LIVE auf Sky) definitiv gefordert sein werden. Für die Sachsen geht es in den verbleibenden zwei Saisonpartien um nicht weniger als den Champions-League-Einzug.

An der Säbener Straße jedoch hat man allen Grund dazu, entschlossen in die Partie zu schreiten. Die Münchner haben sich allmählich ihr Selbstbewusstsein zurückerspielt und wirken gefestigt und fokussiert. Sollten die Münchner gegen Leipzig nur im Ansatz so zielsicher wie gegen S04 auftreten, könnte sich auch bei der Konkurrenz in Dortmund Frust breitmachen. Denn: Die "alten" Bayern sind zurück und dürften sich den Meistertitel in diesem Zustand nicht mehr nehmen lassen.

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