Bayern München hat in der Fußball-Bundesliga dank Rekord-Torjäger Robert Lewandowski zurück in die Erfolgsspur gefunden.
Der deutsche Rekordmeister setzte sich in einem Kampfspiel gegen Aufsteiger Union Berlin trotz weitgehend ideenarmer Vorstellung mit 2:1 (1:0) durch und übernahm zumindest vorübergehend die Tabellenführung.
Pavard erzielt frühe Führung
Benjamin Pavard brachte die Bayern gegen zähe Hauptstädter per Dropkick-Tor in Führung (13.). Doch der Serienmeister spielte abermals derart unkonzentriert, dass Kapitän Manuel Neuer seine Vorderleute in einem mittelschweren Tobsuchtsanfall zusammenstauchen musste (51.). Kurz darauf erzielte Lewandowski sein 13. Saisontor (53.). Damit war der Pole als erster Profi in der Bundesliga-Geschichte an jedem der ersten neun Spieltage erfolgreich.
Neuer bewahrte seine Elf mit einer starken Parade beim Handelfmeter von Sebastian Andersson (58.) zunächst vor dem Anschlusstreffer - gegen den Strafstoß von Sebastian Polter (86.) nach einem Foul von Pavard war er machtlos. Nach zuletzt zwei Ligaspielen ohne Sieg gibt der Dreier auch Trainer Niko Kovac etwas Ruhe. Ein echter Befreiungsschlag war der dürftige Auftritt aber vor den schweren Partien in Frankfurt und gegen Dortmund nicht.
Kurz vor dem Anpfiff hatte sich die gesamte Bayern-Mannschaft inklusive Bankspieler mit Trikots der verletzten Niklas Süle und Lucas Hernandez zum Gruppenfoto aufgestellt. Das Abwehrzentrum wurde wie erwartet von Pavard und Jerome Boateng gebildet, links durfte etwas überraschend Alphonso Davies ran. Es war eine von insgesamt vier Änderungen nach dem 3:2 in der Champions League in Piräus. Doch wie in Griechenland taten sich die Münchner auch gegen Berlin schwer.
Neuer hält Elfmeter
Die Eisernen ließen den Favoriten spielerisch kaum zur Geltung kommen, daran änderte auch deren Ausrichtung mit gleich fünf (!) Offensiven nichts. Vor Sechser Thiago gab das Spielmacher-Duo Philippe Coutinho und Thomas Müller kaum Impulse, die Außen Kingsley Coman und Ivan Perisic wurden zu selten in Szene gesetzt.
Entsprechend überraschend kam der Rekordmeister zur Führung. Unions Torwart Rafael Gikiewicz wehrte einen von Joshua Kimmich schnell ausgeführten Freistoß mit der Faust an den Sechzehner ab, von wo Pavard sehenswert einschoss. Doch wer geglaubt hatte, nun wäre der Berliner Widerstand gebrochen, sah sich getäuscht. Es gelang den Gästen sogar weitgehend, die Bayern aus ihrem Strafraum herauszuhalten.
Am dürftigen Münchner Auftritt änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts, was Neuer veranlasste, seine Vorderleute lautstark wachzurütteln - das zeigte zumindest bei Lewandowski Wirkung. Bei seinem Rekordtreffer spielte er aber etwas glücklich Doppelpass mit der Berliner Abwehr. Nach Perisics Handspiel war Neuer beim folgenden Elfmeter zur Stelle - dennoch wurde es in der Schlussphase nach dem unnötigen Foul von Pavard im Strafraum an Polter noch einmal spannend.