Gut ein Drittel der Spiele in der Bundesligasaison 2021/22 sind absolviert. Auch in den europäischen Wettbewerben und im DFB-Pokal ist die Spielzeit bereits fortgeschritten. Sky Sport bewertet die bisherigen Leistungen der Trainer-Neuzugänge seit Saisonbeginn.
Acht Trainer sind im Sommer mit neuen Vereinen in der Bundesliga gestartet. Vor allem bei den Topklubs gab es ein ordentliches Stühlerücken. In Wolfsburg wurde zudem bereits im Saisonverlauf noch einmal der Coach gewechselt.
Nach knapp einem Saisondrittel ist es Zeit, sich die bisherigen Leistungen der Trainer bei ihren neuen Vereinen anzuschauen. Sky Sport bewertet dazu die Situationen aller Coaches und vergibt entsprechend Noten.
Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann wechselte im Sommer von RB Leipzig zum FC Bayern. Der gebürtige Landsberger trat in die großen Fußstapfen von Hansi Flick, der in nicht einmal zwei Jahren satte sieben Titel nach München geholt hatte. Doch Nagelsmann übertrifft bislang fast alle Erwartungen.
In der Bundesliga liegt der FC Bayern nach elf Spieltagen mit 28 Punkten klar auf Meisterkurs und bereits vier Punkte vor der Konkurrenz. In der Champions League steht bereits nach vier Siegen aus den ersten vier Spieltagen das Weiterkommen fest. Mit dem Supercup-Erfolg gegen den BVB (3:1) feierte Nagelsmann zu Saisonbeginn seinen ersten Titel bei den Profis.
Die bayrische Offensive läuft auf Hochtouren und hat in 18 Pflichtspielen eine durchschnittliche Torquote von vier Treffern pro Partie. Einzige Mankos: Die Defensive wirkte gerade in den jüngsten Spielen extrem anfällig und gipfelte beim desaströsen Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach (0:5). Nagelsmann wird in München an Titeln gemessen, eine Chance ist damit bereits futsch. Daher gibt es auch (noch) nicht die Bestnote für Nagelsmann.
Note: 2.
Marco Rose
Marco Rose kam im Sommer aus Mönchengladbach zu Borussia Dortmund und übernahm das Kommando von Edin Terzic, der den BVB zum Pokalsieg führte. Mit dem gebürtigen Leipziger wollen die Schwarz-Gelben die Siegesserie des FC Bayern von neun nationalen Meisterschaften in Folge stoppen.
Rose verlor zwar den Supercup gegen die Münchner, in der Folge punktete die Borussia in der Liga aber konstant. Mit aktuell 24 Punkten ist Dortmund erster Verfolger der Bayern. Allerdings hat der BVB immer wieder unerklärlich schwache Auftritte wie zuletzt bei RB Leipzig (1:2).
Erst einmal hielt Dortmund in der Liga bislang die Null hinten, zudem ist das zentrale Mittelfeld eine Achillesferse im Spiel der Borussia. In der Champions League kommt es nach zwei Niederlage gegen Ajax Amsterdam zum Endspiel ums Weiterkommen bei Sporting. Im DFB-Pokal ist der Titelverteidiger unter Rose der Topfavorit nach dem Aus des FC Bayern.
Note: 3.
Jesse Marsch
Jesse Marsch kam für Nagelsmann von Schwesterklub RB Salzburg nach Leipzig. Unter dem US-Amerikaner erlebten die Bullen einen Start zum Vergessen. Drei der ersten vier Ligaspiele gingen verloren. Zuletzt zeigte die Formkurve allerdings nach oben.
RB ist seit sieben Bundesligapartien ungeschlagen und dominierte jüngst den BVB im Topspiel. In der Königsklasse zeigten die Sachsen grandiose Auftritte und viel Spielfreude gegen Paris. Doch vor allem aufgrund der Abschlussschwäche verspielt Leipzig häufig bereits sicher geglaubte Punkte.
Auch deshalb ist das Marsch-Team in der Todesgruppe A mit PSG und Manchester City schon aus der Champions League ausgeschieden. Zumindest gegen den FC Brügge ist noch die Europa League drin. Im Pokal ist Leipzig im Achtelfinale noch dabei.
Note: 4.
Mark van Bommel
Mark van Bommel ersetzte beim VfL Wolfsburg den zu Eintracht Frankfurt abgewanderten Oliver Glasner. Im Pokal setzte es das Erstrunden-Aus nach einem Wechselfehler des Niederländers. Dafür begannen die Wölfe in der Liga unter dem Niederländer glanzlos, aber erfolgreich. Die ersten vier Partien wurden allesamt gewonnen.
Doch anschließend lief gar nichts mehr zusammen. Von den folgenden acht Pflichtspielen konnte kein einziges gewonnen werden (3 Remis, 5 Niederlagen). Insbesondere die schwache Körpersprache von van Bommel schien sich auf seine Spieler auf dem Feld zu übertragen. Der VfL zog am 24. Oktober - nach nicht einmal vier Monaten - die Reißleine und entließ den 44-Jährigen.
Note: 6.
Florian Kohfeldt
Mit Ex-Bremen-Coach Florian Kohfeldt fand Sportgeschäftsführer Jörg Schmadtke einen Nachfolger, der mit einer mitreißenden Körpersprache die viel zitierten Attribute Intensität und Leidenschaft vorlebt. Auf Anhieb gelang dem neuen Coach der Turnaround.
Mit Siegen in der Liga bei Bayer 04 Leverkusen (2:0) und gegen den FC Augsburg (1:0) sowie dem Champions-League-Erfolg gegen Salzburg (2:1) ist Wolfsburg wieder in der Spur. In der Liga schauen die Wölfe wieder nach oben, das Weiterkommen in der Königsklasse liegt in eigener Hand. Kohfeldt stellte erfolgreich auf Dreierkette um und hat auch am Erfolgslauf von Lukas Nmecha entscheidenden Anteil.
Note: 1.
Gerardo Seoane
Gerardo Seoane wechselte von den Youngs Boys Bern zu Bayer 04 Leverkusen und folgte auf Hannes Wolf. Unter dem Schweizer legte die Werkself stark los, holte satte 16 Zähler an den ersten sieben Spieltagen. Bayer überzeugte mit tollem Offensivfußball.
Die bittere 1:5-Klatsche gegen den FC Bayern am 8. Spieltag sorgte für einen Negativstrudel. Auch in den folgenden drei Ligaspielen gab es keinen Dreier, negativer Höhepunkt war das Pokal-Aus in Runde zwei gegen den Zweitligisten Karlsruher SC (1:2). Spielerisch ist der Wurm im Bayer-Spiel drin.
Zumindest in der Europa League sind die Rheinländer stark unterwegs. Mit zehn Punkten aus den ersten vier Partien ist die direkte Qualifikation für das Achtelfinale schon greifbar. Trotzdem ist die Anfangseuphorie in Leverkusen unter Seoane erst einmal verflogen.
Note: 4.
Adi Hütter
Adi Hütter folgte bei Borussia Mönchengladbach auf Marco Rose. In der Liga zeigten die Fohlen vor allem gegen den FC Bayern (1:1) und den BVB (1:0) starke Auftritte. Allerdings patzte die Borussia immer wieder gegen vermeintlich schwäche Gegner. Mit 15 Punkten in elf Spielen ist Gladbach nur Mittelmaß.
Ein Highlight war der grandiose Pokalerfolg gegen den FC Bayern, als die Borussia den deutschen Rekordmeister mit einer spielerischen Glanzleistung auseinandernahm. Dennoch ist der Schlingerkurs unter Hütter bisher zu wenig für die eigenen Ansprüche und Qualität im Kader.
Note: 4.
Steffen Baumgart
Nachdem Feuerwehrmann Friedhelm Funkel den FC Köln in der Relegation vor dem Abstieg bewahrte, übernahm Steffen Baumgart das Kommando in der Domstadt. Der gebürtige Rostocker riss mit seiner leidenschaftlichen Art sofort die FC-Fans mit - und auch sportlich lief es zunächst richtig rund.
Nur eine Niederlage stand nach den ersten sieben Spieltagen zu Buche. Dann allerdings setzte es eine 0:5-Packung bei der TSG 1899 Hoffenheim. Köln wartet nun bereits seit vier Partien auf einen Sieg. Doch die Geißböcke wirken unter Baumgart dennoch stabil und spielerisch weit besser als in der Vorsaison. Zudem ist der FC auch im Pokal noch mit dabei.
Note: 3.
Oliver Glasner
Oliver Glasner trat bei Eintracht Frankfurt die Nachfolge des zu Gladbach abgewanderten Adi Hütters an. Die Bilanz des Österreichers gleicht einem Grauen. In der Liga steht nach elf Spieltagen erst zwei Saisonsiege auf der Habenseite. Ausgerechnet beim FC Bayern jubelte die Glasner-Elf erstmals (2:1). Zudem gab es einen Last-Minute-Erfolg bei Schlusslicht Greuther Fürth (2:1).
Im Pokal schied die Eintracht sang- und klanglos bei Waldhof Mannheim in Runde eins aus (0:2). Auch in der Europa League überzeugten die Adler spielerisch selten. Dennoch steht Frankfurt - auch durch einige Last-Minute-Tore - mit zehn Zählern vor dem Gruppensieg. Dennoch: Bei der Eintracht läuft es unter Glasner nicht rund.
Note: 5.
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