Bundesligist RB Leipzig ist auf der Suche nach einem neuen Trainer fündig geworden und hat endgültig den früheren Schalke-Coach Domenico Tedesco verpflichtet. Der Deutsch-Italiener erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.
Tedesco hatte zuletzt bei Spartak Moskau gearbeitet und den Klub auf eigenen Wunsch verlassen. Wegen der Corona-Pandemie waren und sind Reisen aus Russland nach Deutschland kaum möglich, der 36-Jährige wollte seiner Frau und den beiden Töchtern wieder näher sein.
Zum Abschied aus Moskau wurde Tedesco frenetisch gefeiert, nun erhoffen sich RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff und Co., dass der neue Trainer auch in Leipzig wieder eine Euphorie entfacht.
Tedesco erfolgreich in Aue & auf Schalke
Nach seiner Zeit als Jugendtrainer beim VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim wechselte Tedesco im März 2017 zu Erzgebirge Aue - um wenige Monate später Schalke 04 zu übernehmen.
Er führte die Knappen 2018 zur Vizemeisterschaft, ehe er am 14. März 2019 nach dem Aus in der Champions League entlassen wurde. Heute - S04 ist mittlerweile in die 2. Liga abgestürzt - sehnen sich viele Fans nach einer Rückkehr.
Tedesco aber übernimmt nun in Leipzig - und damit eine Mannschaft mit riesigem Potenzial, das sie unter Marsch viel zu selten abrief. Der neue Coach bekommt keine Anlaufzeit: Schon am Samstag (ab 15.30 Uhr live bei Sky) gegen Borussia Mönchengladbach steht er erstmals an der Seitenlinie.
Beierlorzer verlässt Leipzig
Der bisherige Co-Trainer Achim Beierlorzer, der das Team nach Marschs Entlassung betreut hatte, wird ihn dabei nicht unterstützen.
Wie RB mitteilte, habe man sich mit Beierlorzer nach "guten und konstruktiven Gesprächen auf eine Freistellung geeinigt". Dafür bringt Tedesco Andreas Hinkel und Max Urwantschky als Assistenten mit nach Sachsen.
Bis zur kurzen Winterpause geht es nach dem Gladbach-Spiel noch nach Augsburg und zu Hause gegen Bielefeld, der Rückstand auf die anvisierten Champions-League-Ränge beträgt sieben Punkte. Den muss Tedesco mit seiner neuen Mannschaft aufholen, denn eine Saison ohne die Königsklasse würde nicht zum Leipziger Selbstverständnis passen.
Marsch kann Erwartungen nicht erfüllen
Sein Vorgänger Marsch war am Sonntag entlassen worden, der 48-Jährige, zu Saisonbeginn von RB Salzburg gekommen, erfüllte die hohen Erwartungen der Sachsen nicht. Die große Lücke, die der zu Bayern München abgewanderte Julian Nagelsmann hinterlassen hatte, konnte Marsch zu keinem Zeitpunkt füllen.
Nun soll sich Tedesco an dieser schwierigen Aufgabe versuchen - und es gibt neben allen Problemen auch durchaus Gründe, optimistisch zu sein.
Nach dem Aus in der Champions League wittert RB seine Chance in der Europa League, im DFB-Pokal ist Leipzig im Achtelfinale am 19. Januar gegen den Zweitligisten Hansa Rostock haushoher Favorit. Tedesco hat also die Gelegenheit, aus dieser verkorksten Saison noch eine gute zu machen.
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