Angeführt von Ex-Nationalspieler Max Kruse hat Union Berlin das Debüt von Jan-Moritz Lichte als Chef-Trainer von FSV Mainz 05 vermasselt und die Rheinhessen noch tiefer ins Chaos gestürzt.
Union fertigte Mainz nach Toren von Kruse (13.), Marcus Ingvartsen (49.), Marvin Friedrich (63.) und Joel Pohjanpalo (64.) mit 4:0 (1:0) ab, feierte seinen bislang höchsten Sieg in der Fußball-Bundesliga - und steht vor den Spielen des Wochenendes auf Rang drei.
Kruse: "Das gemacht, was der Trainer uns vorgegeben hat"
"Es war über 90 Minuten ein sehr gutes Spiel von uns, es hat einfach gestimmt", sagte Union-Kapitän Christopher Trimmel bei DAZN: "Wir haben in der Breite mehr Qualität bekommen und sind in der Bundesliga angekommen. Wir haben super Transfers getätigt, so macht es einfach Spaß."
Neuzugang Kruse sah sich selbst "ein bisschen weiter als letzte Woche, aber dass ich noch nicht bei 100 Prozent bin, ist auch ganz klar. Wir haben sehr gut Fußball gespielt, sehr gut in den Positionen gestanden und genau das gemacht, was der Trainer uns vorgegeben hat."
Für die extrem schwachen Mainzer sieht es nun ganz düster aus. Nach drei Spielen stehen die Rheinhessen punktlos im Tabellenkeller, der Wechsel auf der Trainerbank von Achim Beierlorzer zu Ex-Co-Trainer Lichte brachte noch nicht den gewünschten Effekt - und der Auftritt in Berlin macht keine Hoffnung auf Besserung.
Kruse feiert Startelf-Debüt
Union Berlin hingegen kommt immer besser in Schwung. Mit vier Punkten aus drei Spielen liegt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer voll im Soll. Kruse erzielte sein erstes Bundesliga-Tor seit April 2019, als der 32-Jährige noch für Werder Bremen im Einsatz war.
Vor 4400 Zuschauern im Stadion an der Alten Försterei schickte Unions Fischer Kruse erstmals von Beginn an aufs Feld. Den ersten schönen Angriff der Gastgeber nutzte der Routinier gleich zur Führung. Sheraldo Becker stieß rechts bis zur Torlinie durch und flankte butterweich auf den langen Pfosten, von dort konnte Kruse ohne Gegenspieler einköpfen.
Kruse verpasst das 2:0
Mainz-Coach Lichte schickte seine Spieler sofort wieder nach vorne, doch ins letzte Drittel kamen die Gäste nur selten. Zwar präsentierte sich das 05-er Mittelfeld laufstark und ballsicher, doch Unions Defensive trat extrem kompakt und zweikampfstark auf und ließ nur wenig zu.
Union wurde mit zunehmender Spielzeit immer sicherer und wartete auf die Fehler der Gäste, die auch kamen. In der 27. Minute unterlief der unsichere Innenverteidiger Alexander Hack den Ball, und der auffällige Becker stach wieder über rechts bis zur Torlinie durch. Dieses Mal konnte Kruse seine Flanke aber nicht im Tor unterbringen.
Friedrich & Pohjanpalo mit Doppelschlag
Mainz blieb auch weiterhin zu harmlos. Zwischen Mittelfeld und Angriff funktionierte die Abstimmung nur selten, Jean-Philippe Mateta war im Sturm als einzige Spitze völlig auf sich allein gestellt. Offenbar hatten die letzten Chaoswochen mit Spieler-Aufstand und Trainer-Wechsel Spuren hinterlassen.
Hinzu kamen grobe Abwehrschnitzer. Nach einer erneuten langen Flanke von der rechten Seite kam Ingvartsen am langen Pfosten völlig frei zum Schuss und erzielte das 2:0. Die stimmungsvollen Fans feierten ihre Mannschaft lautstark, Mainz hatte nicht mehr viel entgegenzusetzen. Als der aufgerückte Abwehrspieler Marvin Friedrich und der erst kurz vorher eingewechselte Neuzugang Pohjanpalo per Doppelschlag auf 4:0 erhöhten, gab es kein Halten mehr in der Alten Försterei.