Die Überflieger von Union Berlin sind dem Traumziel Champions League dank "Superheld" Sheraldo Becker zum Greifen nah.
Das Überraschungsteam von Trainer Urs Fischer feierte am Samstag einen unheimlich wichtigen 4:2 (3:0)-Sieg gegen den SC Freiburg und distanzierte den direkten Konkurrenten vorentscheidend. Zwei Spieltage vor Schluss stehen die Köpenicker drei Punkte vor dem SC, der Europa-League-Platz fünf belegt.
Kevin Behrens (5.) brachte die Unioner in Führung, ehe Becker (35./38.) doppelt einnetzte - und sich für den Torjubel eine "Spider Man"-Maske aufzog. Aissa Laidouni (80.) machte alles klar, nachdem Manuel Gulde (56.) und Vincenzo Grifo (70., Foulelfmeter) für die Freiburger zwischenzeitlich verkürzt hatten.
22. Heimspiel ohne Niederlage für Union
Während die Unioner bereits vor der Partie das dritte Europapokal-Ticket im vierten Bundesliga-Jahr gesichert hatten, nimmt der Traum von den "Top vier" - und damit der ersten Champions-League-Teilnahme - immer konkretere Formen an.
Nach dem 22. Liga-Heimspiel ohne Niederlage kletterte Union (59 Punkte) vorerst auf Tabellenrang drei, den RB Leipzig (57) am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen Werder Bremen wieder zurückerobern kann. Vor dem Spiel hatte sich Fischer, dessen Team in der Vorwoche 0:1 beim FC Augsburg verloren hatte, in Sachen Königsklasse etwas aus der Reserve gewagt.
"Ich musste in dieser Woche auch lesen, dass wir eigentlich nichts zu verlieren haben, sondern nur zu gewinnen. Wenn du 29 Spieltage von 31 unter den ersten vier bist, weiß ich jetzt nicht, ob das so zutreffend ist", sagte der Schweizer, dessen Team der Hunger auf Europa anzumerken war.
Becker schnürt den Doppelpack
Nach umkämpften ersten Minuten, in denen die beiden Fünferketten solide standen, griff das typische Union-Rezept auffallend schnell. Einen langen Ball aus der Berliner Hälfte verlängerte Behrens per Kopf zunächst auf Becker, der erneut auf seinen Sturmpartner querlegte - Behrens vollstreckte eiskalt mit links. Die Försterei explodierte zum ersten Mal, "FC Union International" sangen die Fans.
In der Folge blieb Union giftig und profitierte von Freiburger Ballverlusten. Obwohl der SC um Spielkontrolle bemüht war, lief offensiv im ersten Durchgang wenig zusammen. Ein Kopfball von Lukas Kübler (28.) nach einer Ecke, den Union-Torwart Frederik Rönnow über das Tor lenkte, war die erste vernünftige Freiburger Chance.
Doch dann drehte Union so richtig auf. Erst schob der starke Becker nach Doppelpass mit Robin Knoche ein und feierte in Superhelden-Manier, ehe er nur drei Minuten später aus der Ferne traf.
Freiburg-Comeback wird nicht belohnt
Nach der Pause steigerte sich Freiburg und rannte an, während die Fans auf der Unioner Anhänger schon träumten. "So 'ne Scheiße - Champions League", hallte es von der Waldseite, doch die Mannschaft von Gäste-Trainer Christian Streich machte die Partie noch einmal spannend.
Innenverteidiger Gulde köpfte einen Eckball von Grifo humorlos ein, der italienische Nationalspieler verwandelte später per frechem Chipball einen Strafstoß nach einem Foul von Danilho Doekhi an Roland Sallai. Nach einem Konter schlug Berlin aber nochmals zu - Becker sammelte als Vorbereiter seinen vierten Scorerpunkt des Tages.
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