Die Causa Sven Mislintat sorgt beim BVB für Unruhe! Vor drei Monaten wurde der frühere Chefscout als Technischer Direktor zur Borussia zurückgeholt. Interne Spannungen, Kompetenzgerangel und unterschiedliche Auffassungen in Transferfragen – Mislintat, der Sportchef Sebastian Kehl gemäß Organigramm unterstellt ist, eckt intern an.
Das Verhältnis zu Kehl galt schon vor Mislintats Rückkehr als belastet. Die WAZ und die Ruhr Nachrichten berichteten am Sonntag von "Machtgehabe und Grenzüberschreitungen in den Zuständigkeitsbereichen" und laut Bild sei sogar "eine weitere Zusammenarbeit nicht mehr möglich".
Die Personalie Mislintat ist beim BVB ein Zündstoff-Thema. In dem bisherigen Transfersommer, der für Borussia Dortmund durch die Top-Verpflichtungen von Serhou Guirassy und Co. sowie dem 30-Millionen-Verkauf von Niclas Füllkrug bislang richtig gut läuft, gab es immer wieder unterschiedliche Auffassungen in den Elefantenrunden.
BVB-Bosse bei Transfers nicht immer einig
Bei den Transfers von Waldemar Anton, Pascal Groß und Yan Couto waren sich die Entscheidungsträger nicht immer einig. Die Deals mit Anton und Groß werden eher Mislintat zugeschrieben, die von Couto und Top-Talent Justin Lerma hat Kehl eingefädelt, auch für einen möglichen Transfer von Maximilian Beier, an dem der BVB in dieser Woche unter Hochdruck arbeiten wird, setzt sich vor allem der Sportchef ein.
Für Reibungen sorgte auch die Personalie Rayan Cherki. Der französische Mittelfeld-Star von Olympique Lyon wollte gerne zum BVB wechseln, innerhalb der Transferrunde soll aber nicht jeder Verantwortliche vollends von dem Spieler überzeugt gewesen sein. Dabei soll es sogar zu einem Streit zwischen Mislintat und Trainer Nuri Sahin gekommen sein. Das Verhältnis zum neuen Trainer soll seither angespannt sein. Sahin missfiel zudem, dass der Kaderplaner vor vier Wochen eine Trainingseinheit besuchte und sich öffentlichkeitswirksam neben den neuen Geschäftsführer Lars Ricken stellte.
Mislintat darf nicht in die Kabine
Ein Bild-Bericht, wonach der Verein Mislintat daraufhin einen Platzverweis erteilt habe, soll allerdings nicht stimmen. Der 51 Jahre alte Kamener ist in diesen Tagen im Schweiz-Trainingslager in Bad Ragaz auf dem Rasen zu sehen und schaute auch am Montag bei den Einheiten zu. Richtig ist nach Sky Infos aber: Mislintat darf nicht in die Kabine! Auf Wunsch von Sahin sollen nur Verantwortliche, die nah an den Spielern und dem Staff dran sind, Zutritt zur Umkleide haben. Dazu gehören beispielsweise Kehl und Lars Ricken, nicht aber Scouts oder Kaderplaner.
Die Personalie Mislintat sorgt in Dortmund für Unruhe. Aber: ein schnelles Aus des früheren Stuttgart- und Ajax-Chefs ist nach Sky Infos zurzeit nicht vorgesehen. Eine Trennung soll es vorerst nicht geben. Die Bosse Lars Ricken und Hans-Joachim Watzke, die am Sonntagabend im Trainingslager in Bad Ragaz zusammengesessen haben, sehen aktuell noch keinen Handlungsbedarf. Der Klub wollte sich auf Nachfrage nicht äußern.
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