BVB: Emre Can überzeugt als Abwehrchef, Leader und Torjäger

Abwehrchef, Leader & Torjäger! Emre Can alles

Von Udo Hutflötz

Borussia Dortmund: Can über Sancho: ''Erwachsener werden''

Borussia Dortmund siegt mit 1:0 gegen Hertha BSC und baut damit den Vorsprung auf die Verfolger im Rennen um die Champions League aus. Der entscheidende Mann dabei war diesmal Emre Can, der gleich in drei Rollen überzeugte.

Chef, Sprachrohr, Mentalitätsspieler und Leistungsträger - die Ansprüche, mit denen Can im Winter von Juventus verpflichtet wurde, waren ohne Frage sehr hoch.

Offenbar nicht zu hoch - beim 1:0-Heimsieg am 30. Spieltag gegen Hertha BSC offenbarte sich der Wert von Can für die Borussia wohl bislang am deutlichsten. Aufgrund der Gelbsperre von Mats Hummels fungierte Can gegen den Hauptstadtklub als zentrales Glied der Abwehr-Dreierkette und somit als Abwehrchef.

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Can brilliert mit Mentalität und Spielgestaltung

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Und Chef war beim 26-Jährigen auf dem Platz auch Programm, wie die Statistiken nach dem Spiel verraten. Sieben Mal klärte Can in der hintersten Reihe und beendete so die Berliner Angriffe. Zudem fing er drei Bälle ab - beides Bestwerte im BVB-Team. Auch die acht Balleroberungen können sich sehen lassen - nur Axel Witsel war in dieser Statistik mit zwölf besser.

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Anhand dieser Daten ist zu erkennen, dass Can in einem nicht einfachen Spiel gegen gut stehende und eklig zu bespielende Berliner die richtige Mentalität an den Tag legte und so die Partie aus Dortmunder Sicht positiv beeinflusste.

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Besonders in der aktuellen Phase, in der die Spiele vor leeren Rängen stattfinden müssen, ist diese Eigenschaft besonders gefragt, wie Can am Sky Mikrofon andeutet. "Man muss aber auch ehrlich sein, dass manchen Spielern aktuell ohne den Fans etwas die Spannung fehlt. Heute war es vielleicht so ein Spiel. Umso wichtiger ist es, dass wir gut verteidigt haben. Hertha hatte keine richtige Torchance. Dann musst du vorne einfach ein Tor schießen und das hat heute geklappt. Manchmal ist es einfach so und diese Spiele musst du gewinnen."

Borussia Dortmund: BVB-Spiel gegen Hertha BSC hat auch schwächen offenbart

Neben der Mentalität überzeugte Can aus der Abwehrkette heraus jedoch auch noch als Spielgestalter, was eine ungemein hohe Passquote von 95,2 Prozent unterstreicht - Zahlen eines Abwehrchefs!

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Favre lobt Can für defensive Stabilität

So verwundert es auch nicht, dass Can sich auf der neuen Position wohlfühlte und diese aus seiner Sicht auch durchaus häufiger bekleiden könnte. "Ich kann mich auf jeden Fall an diese Position gewöhnen. Ich weiß aber auch, dass sie Mats Hummels gehört und wenn er wieder da ist, werde ich wahrscheinlich nicht mehr dort spielen. Aber am Ende entscheidet der Trainer."

Dieser verfasste nach dem Spiel für Favresche Verhältnisse fast schon eine Lobeshymne: "Es war nicht einfach für ihn, da er mehr daran gewöhnt ist, in der Dreierkette auf der rechten oder linken Seite zu spielen. Er hat das sehr, sehr gut gemacht. Wir waren hinten solide und so müssen wir weitermachen. Wir haben gut verteidigt, das ist sehr wichtig. Und er war auch wichtig."

Allerdings stellte Can nicht nur in der Defensive seine hohe Bedeutung für Dortmund unter Beweis. Trotz seiner Hauptaufgabe in der Abwehr setzte er offensiv immer wieder Akzente, hatte mit zwei Abschlüssen die zweitmeisten Torschüsse hinter Offensivspieler Jadon Sancho (drei).

Can erstmals Dortmunder Sieg-Torschütze

Einer der beiden fand in der 57. Minute auch den Weg ins Tor, als Can nach Kopfballablage von Julian Brandt überlegt von der Strafraumkante ins rechte untere Eck einnetzte - und so eine weitere Rolle ausfüllte: die des Torjägers! In diesem Fall sogar die des Siegtorschützen.

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Somit trägt Can selbst dazu bei, dass sich die Statistik mit seinen Startelfeinsätzen weiterhin nahezu schadlos hält. Denn beginnt der 26-Jährige, gewinnt der BVB fast immer! Sechsmal stand Can für die Borussia in der Bundesliga in der Startelf, fünfmal sprang dabei ein Sieg heraus.

Der deutsche Nationalspieler zeigt also Spieltag für Spieltag, dass er den hohen Ansprüchen bei seiner Verpflichtung auch gerecht wird - und dies aus einem einfachen Grund: Emre Can eben alles.

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