BVB News: Malen glänzt bei BVB-Sieg gegen Hoffenheim

Malen glänzt, aber Sorge um Haaland: Kein BVB-Sieg ohne Drama

Von Max Georg Brand

Image: Donyell Malen war gegen Hoffenheim an allen drei Toren direkt beteiligt.

Borussia Dortmund gewinnt ein turbulentes Topspiel gegen die TSG Hoffenheim. Donyell Malens Leistung führt den BVB schließlich zum Sieg. Der darf sich von den Rettungsaktionen einzelner Spieler aber nicht täuschen lassen.

Drei Tage ist der 23. Geburtstag von Donyell Malen erst her. Die wohl besten Geschenke anlässlich seines diesjährigen Wiegenfestes bekam er jedoch nicht, er verteilte sie selbst. Und zwar an Erling Haaland, an Marco Reus und an David Raum. Letzteren wird das Präsent zwar eher an Schrottwichteln erinnern, den Dortmundern bescherte die ungewollte Co-Produktion mit Gegner Malen aber am Ende Heiterkeit.

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Malen war beim 3:2-Sieg gegen Hoffenheim an allen drei Dortmunder Toren direkt beteiligt. Ob er für Haaland und Reus auflegte oder Hoffenheims Raum dazu zwang, den Ball ins eigene Tor zu schießen. Der Niederländer spielte jeweils den finalen Ball und avancierte damit zum Matchwinner bei einem glücklichen Dortmunder Sieg. Damit rettete er Schwarzgelb die drei Punkte.

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Malen rettet Dortmunds Kämpfern drei Punkte

Kämpferisch war dem Tabellenzweiten kein Vorwurf zu machen. Die Dortmunder entschieden die Zweikampfstatistiken für sich und liefen fast genauso viel (120 Kilometer) wie die TSG (121 Kilometer). Trotzdem war der Erfolg in Sinsheim ein "schmeichelhafter" Sieg, wie Trainer Marco Rose nach dem Spiel korrekterweise resümierte. Die Dortmunder waren in vielen spielerischen Belangen den Hoffenheimern unterlegen und hätten das Spiel genauso gut mit nur einem Punkt in der Tasche oder gar mit leeren Händen beenden können.

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Dazu ist es jedoch nicht gekommen, weil der BVB mit Malen an der Front eine brutale Effektivität zeigte und mit nur zwei Schüssen auf das Tor der TSG drei Tore erzielte. Für Rose und sein Team ist das zwar ein kurzfristiger Erfolg, darf aber nicht über mögliche neue und die anhaltenden Probleme beim BVB hinwegtäuschen.

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Erling Haaland angeschlagen ausgewechselt

Zum Beispiel dürfte Erling Haalands Auswechslung rund um den Signal Iduna Park für Sorgenfalten gesorgt haben. Der beste Torschütze der Westfalen fasste sich während des Spiels immer wieder in die Leistengegend. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Rose sagte nach dem Spiel am Sky Mikro, dass der Norweger etwas "im Adduktorenbereich gemerkt" habe. Ein Ausfall des 16-Tore-Stürmers wöge schwer.

Denn abgesehen vom 5:1-Sieg gegen den SC Freiburg agierte der BVB in den vergangenen Wochen alles andere als souverän. Und bei der Anzahl an Gegentoren, die die Borussia in dieser Saison wegstecken muss, benötigen sie jeden Treffer - siehe das 2:3 gegen die Hertha, das 3:2 gegen Frankfurt, das 1:2 gegen St. Pauli und die beiden knappen 3:2-Erfolge gegen Hoffenheim. Ein Tor mehr oder weniger macht da häufig einen entscheidenden Unterschied. Umso wichtiger ist Tormaschine Haaland für die Westfalen.

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"Die Dortmunder müssen schauen, dass sie Spiele gewinnen, wenn sie nicht gut spielen. Das machen sie, aber sie spielen nicht oft genug gut", fasst Sky Experte Dietmar Hamann die Saison des BVB in groben Zügen zusammen. "Diesmal waren sie ein sehr glücklicher Sieger. Die Hoffenheimer sind an ihrer Chancenverwertung gescheitert. Und wenn Dortmund mal einen Gegner hat, der die Chancen nutzt", spielt Hamann auf das Pokal-Aus gegen St. Pauli an, "dann tun sie sich schwer, wenn sie mal in Rückstand geraten."

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Bisher hat es ein ums andere Mal gut geklappt, wenn der BVB mal in der Bredouille war, dass ein Geniestreich oder der richtige Riecher eines Spielers das Pendel noch zu Gunsten des BVB haben ausschlagen lassen. Haaland sicherte alleine schon gegen Leverkusen und Hoffenheim zwei Siege mit späten Toren. Reus schoss seine Mannschaft am zwölften Spieltag gegen starke Stuttgart erst spät zum Sieg. Erst kürzlich besorgte Mo Dahoud gegen Frankfurt die so wichtigen drei Punkte. Und nun war Malen der Lichtblick, ohne den die Dortmunder wohl keine Punkte aus Sinsheim mitgenommen hätten. Hätten sie auch nur eines dieser Spiele nicht gewonnen, wären sie wohl schon so gut wie raus aus dem Titelrennen.

Knappe Siege bergen Gefahr

Man kann es den Dortmundern und ihrer Moral auch zugutehalten, dass sie auch bis zum Ende gewillt sind, sich den Sieg noch zu holen. Doch auf Dauer gleicht das Ganze einem Ritt auf der Rasierklinge. Eine Sieggarantie gibt es für die Dortmunder nicht. Schnell bleiben da auch mal Punkte auf der Strecke oder resultieren im Pokal-Aus. Deshalb darf der BVB aufgrund der guten Punkteausbeute nicht Gefahr laufen, manche Baustellen, wie zum Beispiel die Abwehr aus den Augen zu verlieren.

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Ein wichtiger Faktor ist die wacklige Defensive. In 14 Pflichtspielen seit Anfang November behielt der BVB in nur zwei (!) Spielen eine Weiße Weste und kassierte 24 Gegentore. Ein anhaltendes Problem, dass sie in den Griff kriegen wollen. "Wir müssen das hinkriegen, dass wir auch an nicht so guten Tagen nicht so einfach Gegentore zulassen", erklärte Abwehrspieler Manuel Akanji nach dem Spiel bei Sky.

Der Schweizer musste wie Haaland während des Spiels angeschlagen ausgewechselt werden. Es handelt sich wohl um Nachwirkungen der Knie-OP aus dem vergangenen Jahr. Bleibt für Rose und Co. zu hoffen, dass es sich wirklich nur um ein müdes Knie handelt und Akanji nach der kurzen Pause gegen Leverkusen wieder fit ist. Der Nationalspieler der Eidgenossen ist der Leistungsträger in der Dortmunder Hintermannschaft.

Wichtige Wochen stehen bevor

Die kommenden schwarz-gelben Wochen haben Entscheidungspotenzial. Erst wartet Verfolger Leverkusen, dann die unbequemen Unioner und in der Europa League der schottische Rekordmeister Glasgow Rangers. Nutzt der BVB die zweiwöchige Pause, um hinten endlich Stabilität in die Defensive zu bekommen? Schaffen sie dies, ohne dass die Offensivpower darunter leidet, dann kann das der Startschuss für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte sein. Vermasselt Dortmund dagegen die kommenden Aufgaben, droht dem Rest der Saison schnell die Luft auszugehen.

Gut, dass mit Donyell Malen aber jemand derzeit Hoffnung macht und sich anschickt, seinen Sturmpartner Haaland etwas zu entlasten. "Donyell hat das sehr, sehr gut gemacht heute. Er bestätigt ein bisschen seinen Trend in den letzten Wochen. Wir sind froh, dass wir ihn jetzt in Form bekommen", sagt Rose bei Sky.

Bis zum Jahreswechsel war der Rechtsfuß noch kein allzu großer Faktor, konnte sich aber zuletzt in der Startelf festspielen. Sechs Tore in 28 Pflichtspielen sind für einen Spieler seiner Klasse ausbaufähig. Wenn er seinen Trend aber fortsetzt und weiter zeigt, was er nun immer wieder andeuten konnte, dann könnte der 23-Jährige der richtige Mann zur richtigen Zeit beim BVB sein.

Nämlich ein wichtiger Faktor in den kommenden Wochen und Symbol für ein souveräneres Dortmund werden.

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