BVB-Trainer Peter Bosz nach Pleite in Stuttgart in der Kritik

Dortmund tief im Schlamassel

Von von Shandy Lo

Image: Peter Bosz und der BVB stecken tief im Schlamassel.

Nach der Länderspielpause sollte bei Borussia Dortmund alles besser werden, doch der erhoffte Befreiungsschlag gegen den VfB Stuttgart blieb aus. Statt Probleme zu lösen, häufen sich die Baustellen beim BVB.

Die Woche bei Schwarz-Gelb fing schon schlecht an: Chef-Scout Sven Mislintat soll ein Angebot vom FC Arsenal haben und vor dem Absprung stehen, Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang wurde vor dem Spiel in Stuttgart suspendiert. Höhepunkt war nun die die Niederlage beim Aufsteiger VfB Stuttgart. Bei den Dortmundern läuft derzeit gar nichts rund.

Watzke hält am Trainer fest

Läuten beim BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke schon die Alarmglocken? Vor dem Spiel hielt sich der 58-Jährige bei Eurosport noch zurück: "Es gibt nicht den einen Grund. Natürlich fehlt uns Lukasz Piszczek. Dann hatten wir viele Verletzte und die Rückkehrer brauchen Zeit, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Irgendwann musst du den Bock umstoßen und das werden wir auch tun. Intern sind wir sehr ruhig."

BVB verliert in Stuttgart ohne Aubameyang

Die Krise von Borussia Dortmund spitzt sich zu. Ohne den suspendierten Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang und nach haarsträubenden Defensivpatzern musste sich der BVB beim VfB Stuttgart mit 1:2 (0:1) geschlagen geben.

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Ist es die Ruhe vor dem Sturm, oder wird im Hintergrund schon nach einem Plan B gebastelt? Beim BVB steht man noch geschlossen hinter Trainer Peter Bosz. Watzke lobte den Niederländer in den höchsten Tönen: "Die interne Zusammenarbeit ist überragend. Er ist total ehrlich, total ruhig und gelassen, analytisch. Du kannst mit ihm alles besprechen. Er ist auch bestimmend, trifft aber alle Entscheidungen mit allen Konsequenzen und beklagt sich dann auch nicht. In allen transfertechnischen Dingen und Punkten, die um das Spiel herum passieren, ist das ein Quantensprung. Das fühlt sich alles sehr gut an." Allerdings gab es dieses Lob von Watzke auch vor der neuerlichen Pleite.

Marcel Schmelzer verteidigt Peter Bosz

Kapitän Marcel Schmelzer verteidigt den Coach und betont, dass die T-Frage in der Mannschaft nicht zur Debatte stünde. "Wir müssen jetzt einfach zusammenstehen. Nicht der Trainer macht den Fehler zu dem Gegentor, sondern wir Spieler. Wir müssen den Karren aus dem Dreck ziehen, wir haben ihn auch da rein gebracht", so Schmelzer.

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Peter Bosz ist immer noch zu stur

Sky Sport Reporter Stephan Schäuble sieht das anders. Er glaubt, dass der BVB-Coach derzeit nicht der Richtige für den Klub ist und wirft ihm Sturheit vor. "Am Anfang habe ich geglaubt, der Trainer sei nur stur, weil er in seinem 4-3-3 System praktisch keine Anpassungen an Gegner oder Spielsituationen vorgenommen hat. Jetzt glaube ich, Bosz kann es einfach nicht besser. Das haben auch gestern in Stuttgart wieder viele Dinge gezeigt, die für mich nur den Schluss zulassen, dass Bosz als Trainer nicht bundesligatauglich ist", kritisiert Schäuble.

Image: Die BVB-Spieler wirken nach der Niederlage gegen Stuttgart ratlos.

Schaut man auf die sportliche Situation der letzten Wochen, so fällt die Bosz-Bilanz nüchtern aus. Seit vier Spielen wartet die Borussia auf einen Sieg, in der Bundesliga gab es den letzten Dreier am 7. Spieltag gegen den FC Augsburg und international droht Dortmund das Aus. Der Trend spricht gegen den Niederländer. Die Frage, die sich die BVB-Verantwortlichen stellen müssen: Kann Peter Bosz noch das Ruder rumreißen? Was wären die Alternativen?

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"Ich glaube, dass Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc am Trainer festhalten. Sie haben ihn geholt, sie sind vom ihm überzeugt und sie mögen ihn menschlich. Ich glaube nicht, dass es in den nächsten Tagen oder Wochen zum Rauswurf kommen wird", so Sky Sport Reporter Schäuble.

Schicksalsspiele gegen Tottenham und Schalke?

Peter Bosz steht jetzt vor der Woche der Wahrheit. In der Champions League wartet mit Spitzenreiter Tottenham Hotspur (Dienstag ab 19 Uhr live auf Sky) das Schicksalsspiel auf dem internationalen Parkett. In der Bundesliga steht das prestigeträchtige Derby gegen Schalke (Samstag ab 17:30 Uhr live auf Sky) auf dem Programm. Der Trainer bleibt nach wie vor ruhig und sachlich. Angst um seinen Job hat er nicht. "Ich fürchte mich nicht, das habe ich nicht vor diesem Spiel und auch nicht nach diesem Spiel. Man darf nie Angst haben", so Bosz gegenüber Sky Sport.

BVB hat mehr als ein Aubameyang-Problem

Ergebnis-Krise, Scout auf der Flucht, Aktien-Tief - und jetzt auch noch Ärger um Aubameyang: Der BVB kommt einfach nicht zur Ruhe. Was ist los bei der Borussia? Hinter den Kulissen scheint es mächtig zu brodeln.

Wenn es dumm läuft, können die Borussen nach dem zwölften Spieltag in der Bundesliga auf den siebten Tabellenplatz zurückfallen. Der Erzfeind aus Schalke könnte im schlimmsten Fall vor dem Derby auch noch am Sonntag auf Platz drei vorrücken und wieder die Nummer eins im Ruhrpott werden.