Die neue Saison steht in den Startlöchern und auch beim BVB laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Doch die Abwehr der Dortmunder bereitet dem neuen Trainer Marco Rose einige Bauchschmerzen. Sky Sport gibt einen Überblick über den Status Quo und mögliche Alternativen in der Dortmunder Defensive.
Die Defensive des BVB bereitet Marco Rose große Sorgen. Sowohl in der Innen- als auch in der Außenverteidigung haben die Schwarz-Gelben Verletzungsausfälle zu beklagen, zudem mangelt es im Kader an Alternativen. Das erschwert die Saisonvorbereitung und die klare Idee von Rose.
In der Zentrale steht dem neuen Trainer aktuell mit Manuel Akanji zum Saisonstart nur ein einziger fitter Innenverteidiger zur Verfügung. Der Schweizer, der eine gute EM gespielt hat, stößt im Dortmunder Trainingslager im schweizerischen Bad Ragaz zur Mannschaft (23. bis 31. Juli).
Hummels "auf gutem Weg"
Routinier Mats Hummels hingegen ist noch nicht zu 100 Prozent fit. Dortmunds Abwehrchef habe laut Rose Probleme mit dem Knie und über Patellasehnenprobleme geklagt. "Er ist auf einem guten Weg. Er hat jetzt ein bisschen Zeit, um sich zu regenerieren und wird in der Zeit auch behandelt", hatte Rose nach der 1:3-Testspielpleite gegen Bundesliga-Rückkehrer VfL Bochum am Wochenende am Sky Mikro erklärt.
Rose habe bereits mit dem EM-Fahrer telefoniert und mit ihm besprochen, dass er ins Trainingslager in Bad Ragaz dazukommen wird. Dort soll Hummels behandelt werden. Allerdings ist fraglich, ob er zum Saisonstart am 14. August gegen Eintracht Frankfurt fit wird. Bereits am 7. August muss Dortmund in der ersten DFB-Pokalrunde bei Wehen Wiesbaden ran (beide Spiele live bei Sky).
Zagadou und Coulibaly verletzt
Abwehrhüne Dan-Axel Zagadou kämpft sich aktuell nach einer Knie-OP zurück. Der 22-jährige Franzose soll dem BVB laut Sportdirektor Michael Zorc "im späten Sommer" wieder zur Verfügung stehen. Zagadou ist allerdings zu oft verletzt, um eine planbare Größe zu sein. Sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus.
Die Vertragslaufzeiten der BVB-Stars zum Durchklicken:
Auch Abwehrtalent Soumaila Coulibaly feht noch lange. Der Franzose kam mit einem Kreuzbandriss von Paris Saint-Germain. Mit seinen erst 17 Jahren ist Coulibaly zudem noch sehr jung und braucht noch Zeit. Es ist nicht klar, ob er direkt eine Hilfe sein kann.
Mögliche Alternativen in der Innenverteidigung
Wer könnte in der Innenverteidigung neben Akanji aktuell aushelfen? Mögliche Alternativen wären Emre Can und der wiedergenesene Axel Witsel, der nur fünf Monate nach seinem Achillessehnenriss bei der EM für Belgien sein Blitz-Comeback gab.
Can wurde beim BVB bereits mehrfach in der Innenverteidigung eingesetzt, sowohl im 4-3-3-System als auch im 5-2-3-1-System. Doch die Innenverteidigung ist weder seine beste noch seine Wunschposition. Und Witsel wäre ein absoluter Notnagel in der Innenverteidigung. Heißt: Can und Witsel wären zwar mögliche Alternativen für die Dortmunder Innenverteidigung, aber auf der Doppel-Sechs sind beide besser aufgehoben.
Alternativen aus den eigenen Reihen?
Doch, wer macht's dann in der Innenverteidigung? Womöglich könnte Rose bis zu Hummels' Rückkehr auf Alternativen aus dem Nachwuchs zurückgreifen: Bereits beim Test gegen Bochum setzte Rose mit Lennard Maloney und Antonios Papadopoulos auf die Jugend. Beide sind 21 Jahre jung und spielen in der zweiten Mannschaft des BVB.
"Wir haben ja ein paar gute Jungs im Verein. Heute haben wir mal mit Lennard und 'Papa' in der Innenverteidigung gespielt, um einfach zu gucken. Wir wissen, dass unsere Nationalspieler irgendwann aus dem Urlaub kommen und wir nicht viel Zeit bis zum Spiel in Wiesbaden haben", meinte Rose nach dem Testspielpleite gegen Bochum.
Bedient sich der BVB in der Bundesliga?
Womöglich könnten die BVB-Bosse um Watzke und Zorc aber auch noch auf der Innenverteidiger-Position nachbessern und auf dem Transfermarkt zuschlagen. Der Blick geht zur Bundesliga-Konkurrenz nach Mainz: Nach Sky Infos hat Dortmund weiter Interesse am Niederländer Jerry St. Juste, allerdings haben die BVB-Bosse noch kein Angebot an Mainz 05 abgegeben.
Die Vorteile des 24-Jährigen: Er ist Stammspieler, kennt die Liga und ist mit 36,1 km/h der schnellste Spieler der abgelaufenen Bundesliga-Saison - und das als Innenverteidiger! Schnappt sich der BVB den Speedy Gonzales der Bundesliga? Zumal St. Juste vor allem im Umschaltspiel des Gegners mit seiner Schnelligkeit den Unterschied machen könnte. Außerdem ist St. Juste flexibel einsetzbar - er könnte sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Rechtsverteidiger-Position seinen Job machen.
Die schnellsten Spieler der BL-Saison 2020/21 zum Durchklicken:
Zündet Meunier endlich?
Denn auch in Hinblick auf diese Position schmerzt Roses Kopf noch ein wenig. Mateu Morey fällt wegen seiner Kreuzbandverletzung noch lange aus. Und Thomas Meunier spielte eine ganz schwache Saison und blieb meilenweit hinter den Erwartungen der BVB-Bosse. Sogar BVB-Legende und Routinier Lukasz Piszczek hatte dem Belgier vergangene Saison den Rang abgelaufen und ihn auf die Bank verdrängt. Meunier spielte zuletzt jedoch eine gute EM und blühte auf. Kann er kommende Saison endlich im BVB-Trikot zünden?
Falls nicht, wäre Felix Passlack eine mögliche Alternative. Der 23-Jährige kann sowohl rechts als auch links spielen, gilt aber eher als Backup.
Bank Guerreiro gesetzt
Auf der Linksverteidiger-Position ist Wirbelwind Raphael Guerreiro eine Bank - und somit gesetzt. Dahinter ist neben Passlack auch Nico Schulz eine Option, wobei der Ex-Nationalspieler auch ein Kandidat für einen Wechsel ist, weil er nicht überzeugen konnte.
Es bleibt spannend, wie sich der BVB in der kommenden Saison in der Defensive aufstellt. Eine Verstärkung vom Kaliber St. Juste wäre sicherlich sinnvoll. Ansonsten müsste Rose aus der Not eine Tugend machen und mit Maloney und Papadopoulos auch in der Liga auf die Jugend und somit auf die Zukunft setzen.
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