Borussia Dortmund will Nico Schlotterbeck - und Nico Schlotterbeck will nach Dortmund. Der Wechsel des Nationalspielers gilt als sehr wahrscheinlich, ganz so einfach ist die Sache aber trotzdem nicht. Sky Sport erklärt, warum der Freiburger zum BVB passt - und warum die Bayern nicht ins Rennen um den Innenverteidiger einsteigen.
Nico Schlotterbeck ist einer der Shooting-Stars der aktuellen Bundesligasaison. Der 22-Jährige ist mit seinen starken Leistungen im Verein längst zu einer konstanten Größe im Abwehrzentrum des SC Freiburg geworden. Zuletzt hatte der Innenverteidiger auch in der Nationalmannschaft positiv auf sich aufmerksam gemacht.
Dass Schlotterbeck ein Kandidat für höhere Aufgaben ist, steht außer Frage. Doch wie schnell wird er den nächsten Schritt machen? Was spricht für Dortmund und warum steigt der FC Bayern nicht in den Poker ein?
Transfer Update - aktuelle Gerüchte im Live-Blog
Nach Sky Informationen traf sich Schlotterbeck vor der Länderspielpause im März in Dortmund mit den BVB-Verantwortlichen, die ihren Kader nach der Verpflichtung von Niklas Süle vom FC Bayern vor allem in der Defensive weiter verstärken wollen.
Schlotterbeck passt genau ins BVB-Profil
Schlotterbeck entspricht genau dem Profil der Schwarzgelben: Er ist jung, deutscher Nationalspieler, hat einen starken linken Fuß und - last, but not least - bringt eine gute Mentalität mit.
Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou werden Klub sehr wahrscheinlich verlassen. Der BVB braucht dringend einen starken Innenverteidiger, denn die Karriere von Mats Hummels wird nicht mehr ewig dauern und im Dortmunder Nachwuchs gibt es aktuell niemanden, der eine echte Option werden könnte.
Die Erfahrung des 33-jährigen Hummels, so er zu alter Stärke zurückfindet, die körperliche Präsenz des sieben Jahre jüngeren Süle und das Potenzial von Youngster Schlotterbeck - BVB-Trainer Marco Rose hätte damit plötzlich enorme Qualität in der Abwehr und eine Konkurrenzsituation, die es beim BVB so lange nicht gegeben hat.
Es hakt noch an der Ablöse
Schlotterbeck selbst zeigte sich zuletzt zwar "brutal" genervt vom Wirbel um seine Person. "Es gibt auf jeden Fall die Möglichkeit, dass ich hier bleibe, ich fühle mich hier pudelwohl", sagte er nach dem 1:4 gegen den FC Bayern.
Doch die Freiburger Verantwortlichen sind sich bewusst, dass sie den Abwehrspieler kaum werden halten können, Sportchef Klemens Hartenbach gab sich diesbezüglich vergangene Woche im Sky Interview sehr realistisch.
Nach Sky Informationen rufen die Breisgauer 25 Millionen Euro als Ablöse auf. Die Dortmunder wollen für ihren Wunschkandidaten allerdings nur 20 Millionen zahlen, was auch mit der kurzen Restlaufzeit von Schlotterbecks Vertrag beim Sportclub (bis 30. Juni 2023) zusammenhängt.
Darum steigt Bayern nicht in den Poker ein
Dass der FC Bayern im Poker um den Jung-Nationalspieler derzeit nicht intensiv mitmischen, liegt daran, dass die Münchner keine 25 Millionen für einen Spieler auf einer Position zahlen wollen, die mit Lucas Hernandez und Dayot Upamecano schon prominent besetzt ist.
Für die beiden Franzosen haben die Bayern tief in die Tasche gegriffen, und mit Tanguy Nianzou (19) hat der deutsche Rekordmeister noch einen vielversprechenden Youngster als Alternative im Kader.
Es spricht vieles für Schlotterbecks Wechsel nach Dortmund. Die Frage, die noch beantwortet werden muss, ist: wann geht der Transfer über die Bühne - und vor allem: zu welchen Konditionen?