Mit Reinier von Real Madrid schnappt sich Borussia Dortmund wohl das nächste hoffnungsvolle Top-Talent. Doch wo könnte der Youngster, der von seiner Spielweise an den ehemaligen Weltfußballer Kaka erinnert, beim BVB überhaupt spielen?
Borussia Dortmund steht kurz davor nach Jude Bellingham (für 25 Millionen Euro von Birmingham City) und Thomas Meunier (ablösefrei von Paris St. Germain) seinen dritten Neuzugang für die kommende Saison unter Dach und Fach zu bekommen. Der 18-jährige Reinier wird leihweise für zwei Jahre von Real Madrid nach Dortmund wechseln - alle Parteien sind sich einig, es fehlt nur noch der Medizincheck.
Bereits am Sonntag kündigte Lucien Favre den Transfer am Rande des 11:2-Testspielsiegs gegen Austria Wien an: "Es ist noch nicht gemacht, es ist in der Pipeline", so der 62-Jährige.
Erst im Winter zu Real gewechselt
Der Brasilianer war erst im Winter für rund 30 Millionen Euro von Flamengo zu Real gewechselt, kam dort aber bisher nur in der zweiten Mannschaft zum Einsatz und soll nun beim BVB Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln. Die Real-Bosse hoffen wohl auf eine ähnliche Entwicklung wie vor zwei Jahren bei Achraf Hakimi. Der Außenverteidiger etablierte sich in Dortmund als absoluter Leistungsträger und spülte Real diesen Sommer gut 40 Millionen Euro in die klammen Kassen.
Doch ist für Reinier in der stark bestückten Offensive überhaupt Platz? Schließlich streiten sich dort bereits Jadon Sancho, Thorgan Hazard, Julian Brandt, Erling Haaland, Giovanni Reyna oder auch Marco Reus bereits sechs Hochkaräter um maximal vier Plätze. Doch speziell die Verletzung des Kapitäns könnte die Chance für Reinier sein, denn es ist unklar, wann Reus wieder einsatzfähig ist.
Reiniers Vorteil? Er ist in der Offensive vielseitig einsetzbar und kann jede Position im von Favre bevorzugten 4-2-3-1-System bekleiden. Das erklärte er im Februar auch bei seiner Vorstellung bei Real Madrid: "Offensiv spiele ich alle Positionen: rechts, links, in der Mitte, in der Spitze. Alles. Ich habe da keine Probleme", so der Edeltechniker seinerzeit.
Vergleiche mit Kaka
Seine besten Spiele für Flamengo bestritt Reinier allerdings auf der Zehn, denn vom Naturell ist der Rechtsfuß ein klassischer Spielmacher. Der Kapitän der brasilianischen U17-Nationalmannschaft wird immer wieder aufgrund seiner Größe (Reinier ist 1,85 Meter, Kaka 1,86 Meter, Anm. d. Red.), Schnelligkeit und Dynamik mit Weltmeister Kaka verglichen.
Ein Vergleich, der den Jungspund nicht stört - im Gegenteil: "Kaka ist ein Vorbild für mich. Ich habe ihn immer spielen sehen. Meine Eigenschaften liegen darin, dass ich mich in den Strafraum begebe, zum Abschluss komme", beschreibt Reinier seine Stärken.
Und Filipe Luis, jahrelang bei Atletico, ergänzt: "Er wirkt sehr schmächtig, sehr schwach, aber er ist stark und ausdauernd. Es hat mich überrascht, dass er mit 17 immer den richtigen Ball spielt - er hat seinen Kopf immer oben und hat Tore im Sinn", so sein ehemaliger Teamkollege bei Flamengo. Ex-Bayern-Star Rafinha hob im Gespräch mit Sky Reporter Max Bielefeld zudem die "herausragenden technischen Fähigkeiten" Reiniers hervor.
Favre bremst Erwartungen
Alles in allem also ein Spieler, auf den sich die BVB-Fans wohl freuen können, auch wenn Favre vor übertriebenen Erwartungen warnt: "Was ich gesehen habe, ist er im Abschluss und offensiv sehr gut. Aber er muss mit 18 Jahren noch viel lernen".
Der Schweizer wird vor allem im taktischen Bereich und dort besonders im Positionsspiel arbeiten müssen, sobald der Deal perfekt ist. Aber das war bei Jadon Sancho, Ousmane Dembele oder Hakimi auch schon so.