Mit seinem frechen Elfmeter hat Karim Benzema einem unfassbaren Champions-League-Abend das Sahnehäubchen aufgesetzt. Trotz der 3:4-Niederlage gegen Manchester City ist der Mann von Real Madrid der Spieler der Stunde.
Selbst der gegnerische Trainer konnte es kaum fassen. Als Benzema in der 82. Minute einen Handelfmeter im Stile von Antonin Panenka lässig in die Mitte des Tores lupfte, schlug sich Pep Guardiola die Hände vors Gesicht und sank in die Knie.
Kann man mal machen, in einem Champions-League-Halbfinale beim Stande von 2:4 aus Real-Sicht.
Die Szene symbolisiert alles, was den Real-Stürmer aktuell ausmacht: grenzenloses Selbstvertrauen, Coolness vor dem Tor und dazu das Momentum auf seiner Seite.
Daher verwundert es auch nicht, dass Benzema völlig selbstverständlich zum Elfmeter antrat, obwohl er im vorausgegangenen Liga-Spiel gegen Osasuna gleich zweimal vom Punkt gescheitert war. "Ich habe immer im Kopf, dass du nie einen Elfmeter verschießt, wenn du nie antrittst", erklärte er nach der Partie bei Amazon Prime: "Das ist alles mental. Ich habe viel Selbstvertrauen, also tu ich's und es läuft gut."
Nach dem Panenka-Elfer überschlugen sich die Fans in den sozialen Netzwerken. "Den Elfmeter kannst du als Definition für Selbstvertrauen in den Duden knallen", schrieb z.B. ein Twitter-User.
Benzema jagt Ronaldo-Rekord
Benzemas Torhunger ist aktuell kaum zu stillen. 41 Tore in wettbewerbsübergreifend 41 Partien stehen zu Buche. Der Franzose ist erst der fünfte Spieler in der Geschichte der Königlichen, der in nur einer Saison mehr als 40 Treffer erzielen konnte. Nur Cristiano Ronaldo (sieben Mal), Ferenc Puskas (zwei Mal), Alfredo Di Stefano und Hugo Sanchez knackten vor ihm diese Marke.
Dabei scheint den Goalgetter die Champions-League-Hymne besonders zu motivieren. Mit 14 Treffern in der Königsklasse ist Benzema dem Rekord von Cristiano Ronaldo (17 Tore in der CL-Saison 2013/14) dicht auf den Fersen.
Der Real-Kapitän ist quasi allein dafür verantwortlich, dass die Madrilenen überhaupt auf den Final-Einzug hoffen dürfen. Neun von elf Real-Toren in der K.o.-Phase gehen auf sein Konto. Dabei waren Paris Saint-Germain (0:1 und 3:1) und der FC Chelsea (3:1 und 2:3 n.V.) alles andere als Laufkundschaft.
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Özil fordert Ballon d'Or für Benzema
"Es ist unfassbar, was er diese Saison spielt", schwärmt Teamkollege David Alaba: "Wir sind sehr, sehr froh, dass er bei uns ist."
Auch Sky Experte Lothar Matthäus zeigt sich begeistert von Benzema, zumal er "nicht nur ein Knipser" sei, sondern auch jemand, "der die Mannschaft mitreißt". Der 34-Jährige habe "sein Leben umgestellt. Früher war er mal ein Schlingel, um es schön auszudrücken. Jetzt ist er Profi geworden und geht voran."
Für seinen Ex-Teamkollegen Mesut Özil ist Benzema in der aktuellen Form ein Kandidat für den Ballon d'Or. "Was für ein fantastisches Spiel. Gebt meinem Jungen Benzi den Ballon d'Or", twitterte der ehemalige deutsche Nationalspieler.
In dieselbe Kerbe schlug Gegenspieler Ilkay Gündogan bereits vor dem Hinspiel in Manchester. "Im Moment ist Benzema für mich neben Lewandowski der beste Stürmer der Welt", so der City-Mittelfeldspieler gegenüber RT1: "Er stand lange Zeit im Schatten von Cristiano Ronaldo, besonders in der Presse. Nun bekommt er die Anerkennung, die er verdient."
Champions-League-Titel als Krönung?
Am liebsten würde Benzema seine grandiose Saison natürlich mit dem Champions-League-Titel vergolden. Dafür muss Real den 3:4-Rückstand im Rückspiel drehen. "Das Wichtigste ist, dass wir nie aufgegeben haben und bis zum Ende dabei sind", fordert Benzema und verspricht: "Jetzt gehen wir ins Bernabeu, wo wir unsere Fans mehr denn je brauchen, und wir werden etwas Magisches schaffen - siegen."
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