Der FC Bayern trifft im Champions-League-Halbfinale auf Favoritenschreck Olympique Lyon. Der französische Traditionsklub hat auf seinem Weg in die Runde der letzten Vier Juventus Turin und Manchester City ausgeschaltet. Sky Sport erklärt, was die Mannschaft von Rudi Garcia auszeichnet.
Olympique Lyon ist neben RB Leipzig die Überraschungsmannschaft in der diesjährigen Champions-League-Saison. Der Tabellen-Siebte der Ligue 1 steht erstmals seit 2010 im Halbfinale der Königsklasse. Dort wartet wie schon vor zehn Jahren der deutsche Rekordmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt.
Bayerns Wiedersehen mit Lyon
Im Halbfinale der Saison 2009/10 setzten sich die Bayern gegen Lyon souverän mit 1:0 und 3:0 durch. Ob es auch dieses Mal eine klare Sache für die Truppe von Hansi Flick wird, bleibt abzuwarten.
Der siebenmalige französische Meister könnte für die Münchner zu einer ganz harten Nuss werden. Juventus Turin und Manchester City haben sich bereits die Zähne an der Mannschaft von Rudi Garcia ausgebissen. Nun soll gegen den FC Bayern die nächste Überraschung folgen und damit der Einzug ins Finale gelingen.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Franzosen mit Sicherheit erneut einen großen Wert auf die Defensive legen. Die Partien gegen Juventus Turin und Manchester City haben gezeigt, dass Lyon nur schwer zu knacken ist. Die Mannschaft verteidigt kompakt gegen den Ball. Der entscheidende Punkt ist hierbei die Disziplin.
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Die Spieler halten im altbewährten 3-5-2-System ihre Positionen und schließen konsequent die Lücken in der eigenen Hälfte, wie Sky Experte Erik Meijer analysiert. Durch die Mitte ist quasi kein Durchkommen - dank drei zentraler Mittelfeldspieler, die eine Reihe dahinter von drei bulligen Innenverteidiger unterstützt werden.
Aouar zieht bei Lyon im Mittelfeld die Fäden
In der Offensive werden die Bayern sicherlich nicht viel Platz bekommen. Eine große Portion Geduld könnte hier der Schlüssel zum Erfolg werden. Auch in vorderster Front verteidigt Lyon kompakt gegen den Ball. Die beiden Stürmer, Memphis Depay und Toko Ekambi, stören immer wieder den Aufbau des Gegners und provozieren damit Ballverluste.
Wenn der Ball einmal erobert ist, versuchen 'Les Gones', wie sie auch genannt werden, das eigene Spiel in Ruhe aufzubauen. Aber die Garcia-Elf scheut sich auch nicht davor, mal einen langen Ball nach vorne zu schlagen. Ein entscheidender Faktor im Spielaufbau von Olympique ist Houssem Aouar.
Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler holt sich in der Zentrale die Bälle ab und verteilt diese zu seinen Mitspielern. Auch offensiv weiß der französische U21-Nationalspieler zu überzeugen. Mit vier Vorlagen aus den vergangenen drei Partien hat Aouar einen großen Anteil am Erfolg.
Depay als Top-Torschütze
Ein weiterer Schlüsselspieler ist der bereits eben erwähnte Depay. Der niederländische Nationalspieler hat in dieser CL-Saison bereits sechs Tore erzielt. Auf ihn müssen Alaba, Boateng & Co. besonders gut aufpassen. Im Viertelfinale gegen Guardiolas Citizens' war es Edeljoker Moussa Dembele, der die Partie in der Schlussphase mit zwei Toren zugunsten des Underdogs entschied.
Für Lyon ist ein funktionierendes Kollektiv der Schlüssel zum Erfolg. Im Gegensatz zu Ajax Amsterdam, die im Vorjahr mit einem erfrischenden Offensiv-Fußball überraschend das Halbfinale erreicht hatten, setzen die Franzosen auf eine kompakte Defensive.
Weniger attraktiv, aber dafür ähnlich erfolgreich. Am Mittwoch (ab 19:30 Uhr LIVE auf Sky) wird sich zeigen, ob Lyon mit den Bayern auch den nächsten Hochkaräter aus dem Wettbewerb werfen kann. Der deutsche Rekordmeister wird jedenfalls gewarnt sein.