Der FC Chelsea hat nach Timo Werner und Hakim Ziyech mit Kai Havertz den nächsten großen Fisch an der Angel. Fertig wären die Blues damit aber noch lange nicht, denn Chelsea lockt weitere Hochkaräter. Trainer Frank Lampard bieten sich bei der Aufstellung ungeahnte Möglichkeiten.
In der Saison 2016/17 wurde der FC Chelsea zuletzt englischer Meister. Seitdem betrug der Rückstand auf die Spitze 30 und 28 Punkte. Auch in der laufenden Spielzeit ist der Abstand auf den FC Liverpool mit 30 Zählern wieder gewaltig. Doch damit soll in der kommenden Saison Schluss sein, denn Chelsea will wieder ganz nach oben und investiert trotz der Corona-Pandemie, die viele Klubs zum sparen zwingt, fleißig.
Die Blues haben sich bereits Flügelspieler Hakim Zyech für 40 Millionen Euro von Ajax Amsterdam geschnappt und Timo Werner für rund 50 Millionen von RB Leipzig verpflichtet.
Chelsea ist sich mit Havertz einig
Doch damit nicht genug, denn nach Sky Informationen sind sich die Londoner auch mit Bayers Kai Havertz einig und sind bereit, 80 Millionen Euro plus Boni nach Leverkusen zu überweisen. Die aktuell mit Spielern wie Christian Pulisic, Mason Mount, Callum Hudson-Odoi, Tammy Abraham oder Olivier Giroud ohnehin schon stark besetzte Offensive wird durch das Trio auf ein völlig neues Level gehoben.
Möglich sind derartige Investitionen, da der sechsmalige englische Meister im vergangenen Sommer aufgrund einer Transfersperre etwas sparen und zudem auch schon rund 70 Millionen Euro einnehmen konnte. Atletico Madrid wird Alvaro Morata nämlich für rund 56 Millionen Euro nach der Leihe fest verpflichten und Bergamo zog die vereinbarte Kaufoption in Höhe von 15 Millionen Euro bei Mario Pasalic. Zudem werden die üppigen Gehälter von Pedro und Willian eingespart, denn die Verträge des Duos dürften nicht verlängert werden.
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Die beiden Flügelspieler werden nicht die einzigen Abgänge bleiben. Aufgrund des Überangebots im zentralen Mittelfeld dürfte nämlich entweder N'Golo Kante oder wahrscheinlicher Jorginho noch frisches Kapital in die Chelsea-Kassen spülen. Vor allem um den Italiener Jorginho halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Juve-Coach Maurizio Sarri - wie schon in Neapel und bei den Blues - wieder mit dem 28-Jährigen zusammenarbeiten will. in verschiedenen italienischen Medien wird über eine Ablöse in Höhe von rund 60 Millionen Euro spekuliert.
Diese Summe könnte Chelsea direkt an Leicester City überweisen, um Linksverteidiger Ben Chilwell loszueisen. Der englische Nationalspieler ist Lampards erklärter Wunschspieler für die Defensive. Alternativ soll auch Bergamos Robin Gosens ein Kandidat sein. Für den deutschen Shootingstar fordert Atalanta nur rund die Hälfte, aber 30 Millionen wären auch hier auf jeden Fall fällig. Marcos Alonso soll dagegen abgegeben werden und soll unter anderem beim FC Sevilla ein Kandidat sein.
Kommt Oblak für Kepa?
Im Tor will Chelsea ebenfalls eine Veränderung vornehmen. Kepa Arrizabalaga, mit 80 Millionen Euro immer noch der teuerste Torhüter der Welt, hat keine Zukunft in London und soll nach Sky Informationen durch einen der besten Torhüter der Welt ersetzt werden. Atleticos Jan Oblak ist das Objekt der Begierde, aber um die Ablöse zu senken, soll Kepa unbedingt in einen Deal integriert werden. Die Verhandlungen zwischen den Klubs laufen.
Chelsea hätte damit wieder einen absoluten Luxus-Kader wie zu besten Mourinho-Zeiten und zahlreiche Stars haben zudem noch ein gewaltiges Entwicklungspotenzial oder sind im besten Fußballer-Alter. Dies war auch ein Grund, warum der 24-jährige Werner sich für die Blues entschieden hat. Ziyech und Abwehrchef Antonio Rüdiger sind erst 27. Havertz, Mount, Pulisic (je 21), Rechtsverteidiger Reece James (20) oder Flügelflitzer Hudson-Odoi (19) sogar noch deutlich jünger.
Doch welche Elf schickt Lampard in der kommenden Saison dann auf den Rasen? Sky Sport stellt vier Optionen vor:
Aufstellungs-Variante 1: Chelsea im bewährten 4-3-3-System
Lampard setzt in der laufenden Spielzeit meistens auf diese taktische Formation. Gut denkbar, dass es auch 2020/21 dabei bleibt. In der Defensive wären Oblak im Tor, Chilwell hinten links und Rüdiger als Abwehrchef in der Zentrale gesetzt. Neben dem deutschen Nationalspieler streiten sich der Ex-Gladbacher Andreas Christensen, Kurt Zouma und auch Fikayo Tomori um den zweiten Platz in der Innenverteidigung.
Auf der Rechtsverteidiger-Position dürfte meistens Kapitän Cesar Azpilicuata (noch) die Nase vorne haben, aber Youngster James macht mächtig Druck. Im Mittelfeld hat Lampard dann die Qual der Wahl, aber eben auch die Möglichkeit, je nach Gegner offensiver oder defensiver aufzustellen. Sollte Jorginho die Blues tatsächlich verlassen, ist ein Dreier-Mittelfeld mit Kante, Mateo Kovacic und Havertz eine wahrscheinliche Variante. Der pfeilschnelle Ruben Loftus-Cheek, Lampard-Liebling Mount oder Ross Barkley wären Alternativen.
Im Angriff dürfte Werner erste Wahl sein und könnte von Ziyech (rechts) und dem derzeit groß auftrumpfenden Pulisic (links) flankiert werden. Abraham, Hudson-Odoi und Giroud bleibt in diesem Szenario nur ein Platz auf der Bank.
Aufstellungs-Variante 2: Chelsea im 4-2-3-1-System
Das System, mit dem der FC Bayern seit Jahren große Erfolge feiert, könnte auch für die Blues in der kommenden Spielzeit eine Überlung wert sein. Die Defensive bleibt im Vergleich zur ersten Variante gleich, aber in der Offensive könnten die Stärken von Havertz oder auch Mount in dieser Grundordnung noch etwas besser zum Tragen kommen.
Hinter der Spitze Werner oder alternativ Abraham könnten Mount und der Noch-Leverkusener die Positionen ständig wechseln, wobei vor allem Havertz aufgrund seiner Geschwindigkeit auch auf der Außenbahn eine echte Waffe ist.
Aufstellungs-Variante 3: Chelsea im 3-4-1-2-System
Wenn Lampard diese Saison von seiner bevorzugten taktischen Formation abrückte, ließ er das Team in einer Dreierkette in der Defensive operieren. In dieser dürfte Azpilicueta den rechten Part übernehmen und auch Rüdiger hat seinen Platz sicher. Um den verbleibenden Platz streiten sich wie in den ersten zwei Varianten Christensen, Zouma und Tomori, der vor allem zu Saisonbeginn stark aufspielte. Im Mittelfeld setzte Lampard dabei meistens ein flaches Mittelfeld und nur einen echten Stürmer.
Havertz und Werner könnten jedoch dafür sorgen, dass Lampard ein weiteres System ausprobiert. Werner hat in Leipzig gezeigt, dass er in einem Zweier-Sturm an der Seite eines bulligen Angreifers sehr gut funktioniert. Die Rolle von Yussuf Poulsen oder Patrik Schick könnte in London Abraham oder Giroud übernehmen. Dahinter könnte mit Havertz ein echter Zehner die Fäden ziehen, während ihm das Vierer-Mittelfeld dahinter den Rücken freihält.
Aufstellungs-Variante 4: Chelsea im 3-4-3-System
Die vierte und letzte Formation, die wir vorstellen, ist eine Formation, die die Akteure aus der aktuellen Saison bereits kennen. Unter anderem gegen den FC Bayern im Champions-League-Achtelfinalhinspiel wählte Lampard eine solche Aufstellung. Die Abwehr würde sich genauso zusammensetzen wie bei Variante drei, aber in der Offensive wäre etwas mehr Geschwindigkeit durch Ziyech und Pulisic im Team.
Für welche Formation und vor allem auch für welche Spieler Lampard sich letztlich entscheidet, ist offen. Klar ist aber, dass Chelsea mit einem solchen Team kommende Saison zu den Anwärtern auf den Titel zählt. Vielleicht klappt es es ja sogar mit der ersten Meisterschaft seit der Spielzeit 2016/17.