Verteidiger Dani Carvajal vom Champions-League-Sieger Real Madrid hat sein Heimatland Spanien verteidigt und die Kritik seines Teamkollegen Vinicius Junior öffentlich gekontert.
"Spanien ist in keiner Weise ein rassistisches Land", sagte Carvajal am Mittwoch auf einer Pressekonferenz und fügte hinzu, das Land "verdient es nicht, der Weltmeisterschaft beraubt zu werden".
Der brasilianische Stürmerstar Vinicius hatte zuvor schwere Konsequenzen für Spanien gefordert, sollten dort im Kampf gegen Rassismus nicht weitere Fortschritte erreicht werden. Er verlangte gar den Entzug der Weltmeisterschaft 2030, die Spanien gemeinsam mit Portugal und Marokko austragen wird. "Wenn sich die Dinge bis 2030 nicht bessern, müssen wir den Ort wechseln", hatte der 24-Jährige in einem Interview mit CNN am Dienstag gesagt, "denn wenn ein Spieler sich nicht wohl und sicher fühlt, wenn er in einem Land spielt, in dem er Rassismus erleiden kann, ist das ein bisschen schwierig."
Madrids Bürgermeister fordert Vinicius-Entschuldigung
Vinicius ist in La Liga bereits mehrfach Opfer rassistischer Anfeindungen geworden. Im Juni waren erstmals drei Anhänger des FC Valencia zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden, zudem war ein Stadionverbot von zwei Jahren gegen die Täter verhängt worden. "Bis 2030 gibt es noch viel Raum für Verbesserungen. Ich hoffe, dass Spanien sich weiterentwickelt und versteht, wie ernst es ist, jemanden wegen seiner Hautfarbe zu beleidigen", sagte Vinicius.
Carvajal unterstrich stattdessen den Fortschritt, den es bereits gebe. Er wisse zwar, was Vinicius ertragen muss, "aber La Liga verbessert sich und es werden Protokolle erstellt, damit diese Leute nicht mehr an Sportveranstaltungen teilnehmen können", sagte er.
Einen Schritt weiter ging Madrids Bürgermeister Jose Luis Martinez-Almeida. Der Politiker der konservativen Partido Popular (PP) bezeichnete die Kommentare als "höchst unfair" und forderte eine Entschuldigung von Vinicius.
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