Nach 22(!) Jahren wird Teammanager Arsene Wenger den FC Arsenal am Saisonende verlassen. Damit endet eine Ära. Der Franzose reiht sich in eine Liste großer Trainer ein, die ihren Klubs teils über Jahrzehnte die Treue hielten.
GUY ROUX (AJ Auxerre, 1961 - 2005)
Bereits im Alter von 23 Jahren übernahm Roux im Jahr 1961 das Traineramt beim französischen Klub AJ Auxerre. Es sollte eine Ära entstehen, deren Dauer selbst Wenger nur zur Hälfte erreichte.
Roux führte Auxerre aus den Niederungen des französischen Fußballs bis in die erste Liga. Seinen Höhepunkt erreichte er im Jahr 1996 mit dem Gewinn der Meisterschaft. Nach der Saison 2004/05 trat Roux zurück.
SIR ALEX FERGUSON (Manchester United, 1986 - 2013)
Als der Schotte Ferguson im November 1986 als Trainer von Manchester United auf Ron Atkinson folgte, befand sich der englische Traditionsklub in Abstiegsgefahr. Doch Ferguson drehte an den richtigen Schrauben und brachte den Verein an die europäische Spitze. 1999 gewann Manchester United das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Champions League.
Für diesen Erfolg wurde Ferguson zum Ritter geschlagen. 2008 führte der Schotte den Klub noch einmal an die europäische Spitze. Nach der Saison 2012/13 trat Ferguson zurück, verblieb jedoch als Mitglied der Führunsetage und als Botschafter im Klub.
ARSENE WENGER (FC Arsenal, 1996 - 2018)
Parallelen zwischen Ferguson und Wenger ergeben sich nicht nur durch die Liga, sondern auch durch die Aufbauarbeit, die beide in ihren Klubs vollziehen mussten. Wenger, der 1996 vom japanischen Klub Nagoya Grampus nach London kam, integrierte moderne Strukturen im Klub und ließ Offensivfußball spielen.
Schnell stellte sich der Erfolg ein, zwischen 1997 und 2004 wurde Arsenal dreimal englischer Meister. In der Saison 2003/04 schaffte Arsenal sogar das Kunststück, eine gesamte Spielzeit in der Liga ungeschlagen zu bleiben. 2006 erreichte Arsenal zudem das Finale der Champions League gegen den FC Barcelona (1:2).
In den letzten Jahren aber häuften sich aufgrund ausbleibender Erfolge die kritischen Stimmen, vor allem in der Liga verlor Arsenal den Anschluss und verpasste zuletzt die Qualifikation für die Champions League.
VOLKER FINKE (SC Freiburg, 1991 - 2007)
Die bislang längste Amtszeit im deutschen Fußball verbuchte Volker Finke als Trainer des SC Freiburg. Im Juli 1991 übernahm Finke den damaligen Zweitligisten und schaffte zwei Jahre später erstmals den Sprung in die erste Liga. 1995 qualifizeierte sich Freiburg unter Finkes Ägide zudem für den UEFA-Pokal.
In den Folgejahren pendelten die Freiburger zwischen erster und zweiter Liga, 2001 gelang noch einmal die Qualifikation für den Europapokal. Nach der Saison 2006/07 endete die Ära Finke im Breisgau.
OTTO REHHAGEL (Werder Bremen, 1981 - 1995)
Ebenfalls eine Ära des deutschen Fußballs prägte Otto Rehhagel als Trainer von Werder Bremen. Der Anlass seiner Verpflichtung war jedoch kein schöner. Der eigentliche Trainer Kuno Klötzer konnte seine Tätigkeit nach einem Autounfall nicht mehr ausüben, Rehhagel übernahm für die letzten Spiele der Zweitliga-Saison.
Dabei überzeugte die Mannschaft so sehr, dass Klötzer nach seiner Genesung auf seinen Posten verzichtete. Rehhagel formte den Aufsteiger schnell zu einer Spitzenmannschaft und etablierte Bremen in den Folgejahren an der Bundesliga-Spitze.
1988 und 1993 wurde Werder mit Rehhagel als Trainer Meister, 1991 und 1994 wurde zudem der DFB-Pokal an die Weser geholt. 1995 wechselte Rehhagel zum FC Bayern München. (sid)