Der FC Bayern hat nach zwei sieglosen Bundesliga-Spielen in Folge am Samstag gegen Union Berlin wieder drei Punkte bejubeln dürfen - wenn auch etwas verhalten. Denn so richtig überzeugend war auch dieser Auftritt der Münchner nicht.
Mit dem 2:1-Sieg gegen die Gäste aus Berlin haben die Bayern die Zielsetzung von Trainer Niko Kovac erfüllt. Dieser hatte gefordert, "dass wir das Spiel gewinnen und, dass wir jetzt [vor den Sonntagsspielen - Gladbach eroberte durch einen 4:2-Sieg gegen Frankfurt die Spitze zurück, Anm. d. Red.] Tabellenführer sind." So weit, so gut - oder wie es Sky Reporter Uli Köhler zusammenfasst: "Durchatmen an der Säbener Straße."
Müller "fühlt Verbesserung" beim FC Bayern
Dennoch entsprach die Leistung gegen den Aufsteiger nicht den Ansprüchen des Rekordmeisters. Auch wenn Thomas Müller "viel Gutes" gesehen und immerhin eine "Verbesserung gefühlt" habe, betont er nach der Partie bei Sky: "Es war ein Heimspiel gegen Union Berlin, das müssen wir schon richtig einordnen."
Dem Angreifer fehlt vor allem in Sachen Chancenverwertung "ein Tick Verbissenheit. […] Und natürlich auch das Quäntchen Glück". Dieses Glück müsse man sich jetzt "Spiel für Spiel" erarbeiten.
Kovac hadert mit leichten Ballverlusten
Kovac zeigt sich nach dem knappen Heimsieg grundsätzlich zufrieden "mit den vielen Chancen", ist jedoch auch der Meinung: "Wir können das noch besser und wir müssen das noch besser machen!"
Damit meint der FCB-Coach konkret die Leichtsinnsfehler im Spielaufbau. Das größte Problem seien die vielen leichten Ballverluste seiner Mannschaft. "Dadurch fehlt das Selbstvertrauen. Wir müssen daran arbeiten, dass wir die einfachen Sachen, die Ballannahmen, die Ballmitnahmen, die Abspiele wieder optimieren. Dann wird es mit Sicherheit so geschmeidig und gut aussehen, wie es schon in einigen Spielen ausgesehen hat."
Die Bayern sind hinten anfällig
Doch nicht nur die mangelnde Chancenverwertung und der schlampige Spielaufbau sind ein Problem. Der FC Bayern ist seit dem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Köln am 5. Spieltag in keinem Pflichtspiel mehr ohne Gegentor geblieben. Insgesamt haben die Münchner in dieser Saison nur dreimal zu Null gespielt.
Vor allem mit langen Bällen können die Gegner die FCB-Abwehr regelmäßig überlisten. "Das ist ein probates Mittel derjenigen, die unter Druck geraten", erklärt Kovac und betont: "Das ist so, wenn man hoch verteidigt." Sein Team müsse in solchen Situationen "zusehen, dass wir uns rechtzeitig absetzen und auch anschließen, um auf die zweiten Bälle zukommen."
Straffes Programm steht bevor
Es gibt also noch einiges zu tun beim Rekordmeister, zumal sich in den kommenden Wochen die Schlagzahl erhöht. Bereits am Dienstag (ab 19:45 Uhr LIVE auf Sky Sport 3 HD) muss der Rekordmeister in der 2. Runde des DFB-Pokals zum K.o.-Duell in Bochum antreten.
Anschließend geht es in der Bundesliga zu Kovacs Ex-Klub nach Frankfurt (Sa., ab 15:15 Uhr LIVE auf Sky Sport Bundesliga 2 HD). Und dann steht auch schon der Knaller gegen Borussia Dortmund (9.11., ab 17:30 Uhr LIVE auf Sky Sport Bundesliga 1 HD) vor der Tür.
Auch wenn oder gerade weil der BVB derzeit selbst nicht in Bestform ist, wollen sich die Münchner beim Top-Spiel in der Allianz Arena sicher keine Blöße geben. Müller zeigt sich in Hinblick auf eine kollektive Leistungssteigerung jedenfalls optimistisch: "Ich glaube, das kriegen wird hin."