Deutschland: Rudi Völler wird nach DFB-Pleite deutlich

Völler verteidigt Flick erneut und attackiert DFB-Stars

Image: Rudi Völler stellt nach der DFB-Pleite gegen Kolumbien die Qualitätsfrage,

DFB-Sportdirektor Rudi Völler hat Bundestrainer Hansi Flick nach dem 0:2 gegen Kolumbien in Schutz genommen und bei der Nationalmannschaft die Qualitätsfrage gestellt.

"Am Ende muss man sagen, ist Hansi Flick so ein bisschen die ärmste Sau. Er versucht ja alles, dass wir erfolgreich sind, er probiert ein bisschen was aus", sagte Völler beim TV-Sender RTL nach der Niederlage und ergänzte: "Nach den drei Spielen muss man sagen, dass die Qualität nicht die allergrößte ist wie vor einigen Jahren. Da sind einige dabei gewesen, die werden wir im September vielleicht nicht mehr sehen. Das ist am Ende auch eine Qualitätsfrage."

ZUM DURCHKLICKEN: Die DFB-Noten gegen Kolumbien

MARC-ANDRE TER STEGEN: Spielt ungewohnt viele Fehlpässe. Beim Kopfball von Borre zur Stelle (22.). Überragende Parade gegen Mina (30.). Chancenlos sowohl beim 0:1 von Diaz (54.) als auch beim Elfmeter von Cuadrado zum 0:2 (82.). – NOTE: 4.
MALICK THIAW: Verhindert mit einer Monstergrätsche gegen Diaz den Rückstand (27.). Der Youngster agiert lange Zeit ohne Nervosität und ist mit Musiala zusammen der beste deutsche Akteur. Beim Gegentor verliert er aber Diaz aus den Augen. – NOTE: 4
EMRE CAN: Von Flick als zentraler Mann in die Dreierkette beordert, nicht seine Position. Unnötiger Ballverlust vor dem 0:1 gegen Borre. Rückt bei der Chance von Arias zu früh raus (58.). Nach 66 gebrauchten Minuten für Füllkrug raus – NOTE: 6.
ANTONIO RÜDIGER: In den Zweikämpfen zunächst gewohnt robust, technisch allerdings von Beginn an mit vielen Fehlern. Hat mit fortlaufender Spielzeit immer größere Probleme mit den pfeilschnellen kolumbianischen Angreifern – NOTE: 5.
MARIUS WOLF: Durch Diaz fast durchgehend defensiv gebunden, bleibt dabei ohne größeren Fehler. Wie nahezu alle Kollegen offensiv komplett abgemeldet. In der Halbzeit ist für ihn bereits Schluss, für ihn kommt Benjamin Henrichs ins Spiel - NOTE: 4.
JAMAL MUSIALA: Agiert auf der Doppel-Sechs neben Goretzka. Versucht viel und übernimmt die Verantwortung, bliebt aber mit seinen Dribblings oftmals hängen. Hat die größte deutsche Chance nach Doppelpass mit Havertz (45.) in Hälfte eins – NOTE: 3.
LEON GORETZKA: Bleibt über 90 Minuten komplett blass. Haut sich zwar gewohnt in alle Zweikämpfe rein, kann dem deutschen Spiel aber nie seinen Stempel aufdrücken und fällt maximal mit kurzen Querpässen auf, zumeist nach hinten – NOTE: 5.
ROBIN GOSENS: In der ersten Hälfte von Cuadrado ein ums andere Mal schwindelig gespielt. Steigert sich nach der Pause und hat ein gutes Timing bei seinen Grätschen. Offensiv geht mehr über seine Seite, seine Flanken sind aber zu unpräzise – NOTE: 4.
LEROY SANE: Seine stärksten Szenen hat er gegen den Ball. Nach Ballverlusten im Aufbauspiel körperlich und läuferisch überzeugend in der Rückwärtsbewegung. In der Offensive überhaupt kein Faktor – NOTE: 4.
ILKAY GÜNDOGAN: Der frischgebackene Champions-League-Sieger kann in seiner Geburtsstadt nicht ansatzweise das zeigen, was er im Trikot von City Woche für Woche abgeliefert hat. Trotz Kapitänsbinde kein Leader. In der 79. für Kimmich raus – NOTE: 5.
KAI HAVERTZ: Kaum in die Partie mit eingebunden, daher unsichtbar. Die wenigen Bälle, die er hat, verstolpert er. Sein erster und einziger Abschluss in Minute 59 landet abgefälscht am Außennetz. Nach 79 Minuten für Brandt raus – NOTE: 5.
BENJAMIN HENRICHS: Kommt zur Pause für Wolf. Kann allerdings nach vorne keine Akzente setzen. Defensiv ohne große Fehler – NOTE: 4.
NICLAS FÜLLKRUG: Kommt Mitte der zweiten Halbzeit für Füllkrug. Setzt sofort ein Zeichen und holzt Munoz tief in der gegnerischen Hälfte böse um. Ihm ist Engagement und der Wille wenigstens anzumerken – NOTE: 3.
HANSI FLICK: Bringt in der Schlussphase Joshua Kimmich und Julian Brandt ins Spiel. Kimmich verursacht unglücklicherweise 42 Sekunden nach seiner Einwechslung den Handelfmeter zum 0:2 - KEINE BEWERTUNG.

Der ein oder andere Spieler komme an seine Grenzen, so Völler, ohne Namen zu nennen. Da fehle es an Top-Qualität. "Wenn wir die nicht haben in Deutschland, müssen wir so aufstellen und taktisch variieren, dass wir nächstes Jahr eine gute EM spielen", sagte der Weltmeister von 1990, der noch hinzufügte: "Wir müssen dran glauben und wieder aufstehen. Das hört sich im Moment ein bisschen nach Durchhalteparolen an, ich weiß das. Aber anders geht es einfach nicht.

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Nach den anhalten Diskussionen um den unter Druck geratenen Hansi Flick hat DFB-Sportdirektor Rudi Völler dem Bundestrainer mit einem langen Plädoyer den Rücken gestärkt.

Nach dem 3:3 gegen die Ukraine und dem 0:1 gegen Polen war es binnen weniger Tage die nächste Enttäuschung der deutschen Mannschaft.

dpa

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