Traumstart! Deutschland gewinnt das Auftaktspiel der Heim-EM gegen Schottland souverän mit 5:1. Der frühe Doppelschlag von Florian Wirtz und Jamal Musiala brachte das DFB-Team früh auf die Siegerstraße. Nach dem Spiel äußerten sich die Protagonisten.
Julian Nagelsmann (Bundestrainer) ...
... zum Spielverlauf: "Die ersten 20 Minuten waren schon beeindruckend, mit viel Power, viel Aggressivität im Gegenpressing. Schottland war sehr beeindruckt von dieser Anfangsphase. Dann haben wir zwei sehr gute Tore gemacht zum Start. Das hat sehr viel geholfen. Insgesamt bis zum Ende sehr konzentriert gespielt. Ein sehr gutes Spiel von uns."
... über das gewonnene Selbstvertrauen: "Finde ich sehr wertvoll. Freue mich extrem über Ilkays (Gündogan) Leistung. Er hat sehr gut gespielt, sehr engagiert und fokussiert. Er hätte ein Tor verdient gehabt. Gerade auch bei Jamal (Musiala) freut es mich, weil er in Katar die ein oder andere gute Chance vergeben hat. Das hat schon an ihm genagt, glaube ich. Er hat ein super Spiel gemacht, wie auch Florian (Wirtz). Schon wertvoll, dass nicht nur einer die Blumen bekommt, sondern wir es verteilen können."
... über die aufkommende Euphorie: "Ich bin kein Mahner, aber die Jungs wissen schon, es war ein sehr guter, aber erster Schritt. Und es bringt uns nichts, wenn wir jetzt den Betrieb einstellen, sondern wir müssen weiter machen. Wir werden Mittwoch den zweiten Schritt machen."
... ob Ungarn schwerer wird als Schottland: "Unangenehmer Gegner, schwer vorzubereiten, sehr variabel. Sie haben einen sehr wilden Aufbau. Schwer zu packen, eine unangenehme Mannschaft."
Ilkay Gündogan (Kapitän) ...
… warum Deutschland ein so gutes Spiel gemacht hat: "Weil wir direkt von Anfang an mit großer Intensität gespielt haben und Druck gemacht haben. Der Ball lief richtig gut, wir haben die richtigen Räume bespielt, sind ins Risiko gegangen und haben so auch die Tore erzielt. Wir haben eine unfassbare gute erste Halbzeit gespielt."
… ob das Spiel eine Signalwirkung hat: "Wir wollten genauso anfangen und diesen Anfang brauchten wir. Ich hatte schon vor dem Spiel ein echt gutes Gefühl und das hat sich dann bewahrheitet zum Glück, aber genau die Stimmung und die Euphorie, das brauchen wir, um weit zu kommen. Trotzdem hat gerade das Gegentor gezeigt, dass alle Mannschaften Qualität haben und das kleine Unaufmerksamkeiten sehr schnell bestraft werden können."
…was das Spiel für ihn persönlich bedeutet nach der Kritik: "Es tut immer gut, als Mannschaft ein gutes Spiel zu machen. Wenn man selbst mit seinen Aktionen etwas dazu beitragen kann, ist es umso schöner. Ich bin selbstbewusst genug um zu sagen, dass ich weiß, was ich kann und das versuche ich immer bestmöglich umzusetzen. Ich bin froh, dass ich heute der Bessermacher für meine Mitspieler sein durfte und konnte und trotzdem gilt es jetzt, keinen Schritt weniger zu machen."
… über den brutalen Tritt vor der Pause und seinen Knöchel: "Alles ist gut, die Bänder sind stabil. Ich hatte schon Schlimmeres und dementsprechend ist alles gut."
Niclas Füllkrug (Stürmer) ...
... über das Spiel: "Am Anfang brauchten wir ein paar Minuten, um über den Ballbesitz reinzukommen. Danach sind wir immer besser reingekommen. Über die Ballsicherheit haben wir Selbstvertrauen bekommen, hatten sehr viele gute, tiefe Laufwege, waren engagiert und haben nicht nachgelassen. Das ist diese Energie, die wir brauchen. Ein völlig verdienter Sieg."
... über die Drucksituation: "Man hat schon gemerkt, dass es anders ist. Es geht ja nicht komplett an uns vorbei, was medial passiert oder auch in München los war. Es war ein überragender Auftakt, was wir am Ende haben wollen - ein Sommermärchen."
... über sein Tor: "Ich habe den Ball gut mitgenommen und habe die lange Ecke instinktiv anvisiert. Ich hab den Ball super getroffen."
Thomas Müller (Mittelfeld) ...
... über die Stimmung und das Spiel: "War schon sehr schön. Das kommt, wenn es gut läuft. Die Energie der Mannschaft war von A bis Z sehr gut. Wir waren gleich im Druck drin. Auch unsere Offensivspieler sind sehr gut angelaufen, waren gut in den Zweikämpfen und gut im Abschluss. Es war ein perfekter Einstieg. Auch die Energie von der Bank war sehr gut. Insgesamt ein schönes Gesamterlebnis nach den letzten Turnieren."
Emre Can (Mittelfeld) ...
... über seine letzten Tage: "Geiles Gefühl, verrückte Story. Deswegen lieben wir den Fußball. Vor zwei Tagen war ich noch im Urlaub und dann kommt der Anruf am Mittwoch. Gestern einmal trainiert und heute reingekommen. Bin dankbar für dieses Vertrauen. Das wird mir guttun."
...was nach diesem Spiel möglich ist: "Vieles ist möglich. Wir haben extrem viel Qualität und mit den Fans im Rücken war das schon eine geile Nummer. Wir müssen auf dem Gaspedal bleiben. Der erste Schritt ist gemacht, mehr aber noch nicht."
Jamal Musiala (Mittelfeld) ...
"Ich glaube, einen besseren Start konnten wir jetzt nicht haben. Wir wollten in das Turnier gut starten und das haben wir gemacht. Das Tor am Ende tut ein bisschen weh, weil sonst wäre es ein Zehn-von-zehn-Spiel, aber das ist unser erster Step. (...) Wir haben einen guten Plan gehabt. Wir haben Vertrauen in unseren Trainer und in unsere Taktik. Wir haben alles gegeben auf dem Platz. Wir haben Intensität gebracht. Wir haben so viel Qualität auf dem Platz und wenn wir gut im Flow sind, dann läuft das einfach."
Toni Kroos (Mittelfeld) ...
"Ich glaube, wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, gemacht. Wir wollten logischerweise gut starten, das haben wir gemacht, wir haben Schottland nie ins Spiel kommen lassen und souverän gewonnen. Wir haben uns belohnt für eine gute Anfangsphase, das gibt einer Mannschaft hier beim ersten Spiel einer Heim-EM auch Selbstvertrauen. Dazu war der Gegner natürlich auch nicht in Topform, spätestens nach der Roten Karte war es entschieden. Wir haben es souverän runtergespielt, aber klar, ein frühes Tor hilft. (...) Ob man nach einem Spiel schon im Flow ist, weiß ich nicht. Aber wenn wir das rüber tragen ins nächste Spiel, was definitiv schwerer wird, da erwartet uns eine Mannschaft, die mindestens eine Klasse besser ist als Schottland, wenn wir es da beweisen, können wir von Flow sprechen."
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